Actofive präsentiert das I-Train 32: Erstes 32″ Trailbike mit CNC-Rahmen

Mit dem Actofive I-Train 32 bringt die Dresdner CNC-Schmiede ihr erstes 32-Zoll-Trailbike in Serie auf den Markt. Das Trailfully besitzt eine auf die großen Laufräder angepasste Geometrie sowie die spannende Option auf ein 32″/29″-Mullet-Setup. Angestoßen wurde die Entwicklung des Bikes auch von DT Swiss, wo das I-Train 32 als Teileträger und Testbike dienen soll. Hier gibt es alle Infos.

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Actofive I-Train 32: Infos und Preise

Erstmals vorgestellt hat Actofive das I-Train 32 auf den Craft Bike Days: Actofive I-Train 32″ – Fräsporn trifft Riesenrad. Dabei beschreiben die Dresdner um Simon Metzner das I-Train 32 als die ideale Testplattform für Trail– und XC-Fahrer, die offen für die neue Laufradgröße sind. Die Rahmenplattform ist umfassend anpassbar: Lenkwinkel, Chassis-Höhe und Anti-Squat-Werte können variiert werden, der Federweg vorne wie hinten ist zwischen 120 und 140 mm wählbar. Gleichzeitig bleiben die Kontaktpunkte zum Fahrer analog zum 29″ I-Train. Der wegen des 64 mm höheren Vorderrades angestiegene Stack wird über einen speziellen Vorbau mit negativem Stack kompensiert.

Die Produktion erfolgt in Dresden, wo sämtliche Rahmenteile aus 7075-T6 Aluminium CNC-gefräst und anschließend verklebt werden. Pro Rahmen fallen laut Hersteller rund 24 Maschinenstunden sowie acht Stunden Handarbeit an. Die Rahmen werden nur auf Bestellung gefertigt, die Lieferzeit liegt derzeit bei vier bis fünf Monaten. Der Aufwand schlägt in einem Rahmenpreis von 6.990 € zu Buche – ohne Dämpfer und Vorbau.

• Rahmenmaterial Aluminium (7075-T6, CNC-gefräst)
• Federweg 120–140 mm (vorne und hinten)
• Laufradgröße 32″ (Option auf Mullet-Setup 32/29)
• Gewicht ca. 250 g schwerer als das 29″-Modell (Herstellerangabe)
• Rahmengrößen S2 / S3
• Verfügbarkeit Lieferzeit 4–5 Monate ab Bestellung
• www.actofive.com

Preis Rahmenset (ohne Dämpfer und Vorbau): 6.990 € (UVP)

Im Detail

Das I-Train 32 ist laut Actofive als Testplattform für die Entwicklung neuer 32-Zoll-Komponenten konzipiert – unter anderem in Zusammenarbeit mit DT Swiss. Entsprechend wird aktuell kein Komplettbike angeboten, sondern ausschließlich das Rahmenset. Der Rahmen ist auf hohe Einstellbarkeit ausgelegt: Neben einem Flip Chip zur Anpassung der Geometrie lässt sich auch der Anti-Squat modifizieren. Ebenso ist es möglich, das I-Train 32 als Mullet-Setup mit 29″ Hinterrad zu fahren.

Um den deutlich höheren Stack durch die 32-Zoll-Vorderräder zu kompensieren, entwickelte Actofive einen eigenen Vorbau mit stark negativem Rise. Dieser ist notwendig, um Kontaktpunkte wie Lenkerhöhe und Sitzposition vergleichbar zum bisherigen 29-Zoll-Bike zu halten.

Als das Thema 32-Zoll-Laufräder bei großen Fahrradherstellern an Relevanz gewann, begann unser R&D-Team zu untersuchen, was diese Entwicklung konkret für das Laufrad bedeutet. […] Um dies effektiv umsetzen zu können, benötigten wir einen Partner, der in der Lage ist, eine Rahmengeometrie zu entwickeln, die sowohl einem Serienmodell entspricht als auch genügend Spielraum für Experimente bietet. Mit Actofive haben wir genau diesen Partner gefunden. Ihr Team hat uns umfassend beraten und in bemerkenswert kurzer Zeit einen Rahmen entwickelt, der es uns ermöglicht, unsere Praxistests mit einer bislang unbekannten Laufradgröße auf ein neues Niveau zu heben.

Nils Verhoeven, Head of Product Management Wheels & Components bei DT Swiss

Geometrie

Für das I-Train 32 wurde eine komplett neue Geometrie entwickelt. Der Rahmen basiert nicht einfach auf einem hochskalierten 29-Zoll-Modell, sondern wurde laut Actofive vollständig für 32″ ausgelegt. Sowohl das Hauptrahmendreieck als auch die Sitzstreben sind spezifisch konstruiert. Die Geometrie bleibt unabhängig vom gewählten Heckfederweg (120 bis 140 mm) identisch. Auch das Umrüsten auf ein Mullet-Setup (32 vorne / 29 hinten) ist möglich und verkürzt lediglich die Kettenstrebenlänge um 15 mm. Eine Federgabel mit 140 mm Federweg flacht Lenk- und Sitzwinkel um 0,45° ab und erhöht das Tretlager um 3 mm, wobei der Reach um 3 mm schrumpft. Mit einer 120 mm Federgabel ist der Effekt genau umgekehrt. Darüber hinaus ist ein Flip Chip an Bord, der mit einer Low-, Medium- und High-Einstellung kommt. Damit können von einer neutralen Position ausgehend Lenk- und Sitzwinkel um 0,4° und die Tretlagerhöhe um 5,5 mm angepasst werden. Zuletzt kommt auch ein Steuersatz mit variablen Lagerschalen zum Einsatz, der den Lenkwinkel in Ein-Grad-Schritten zwischen 64° und 66° verstellbar macht.

Spannend ist, dass Actofive die Aufteilung der Reachwerte in reale und effektive Werte vorschlägt, ähnlich wie man es von Oberrohrlängen oder Sitzwinkel-Angaben kennt. Grund hierfür ist der hohe Stack der 32″-Modelle, durch welchen sich der Reach des I-Trains länger anfühlt, als der eigentliche Wert vermuten lässt. Die beiden Rahmengrößen, die Actofive im Moment anbietet, besitzen einen realen Reach von 455 bzw. 495 mm. Der effektive Reach wird dagegen mit 485 mm für Rahmengröße S2 bzw. 525 mm für Rahmengröße S3 angegeben.

Actofive-Gründer und CEO Simon Metzner äußert sich auch detailliert zum Fahrverhalten des I-Train 32: Er betont das deutlich geschmeidigere Überrollverhalten der großen Laufräder, das zu mehr Geschwindigkeit auf unebenem Untergrund führt. Gewöhnungsbedürftig sieht er hingegen den hohen Sattel: Die Kombi aus 140 mm Heckfederweg und 32″-Hinterrad erlaubt ihm lediglich 125 mm Hub an der Dropperpost – das zwingt den Fahrer in eine aufrechtere Fahrposition und führt öfter zu Kontakt mit dem Hinterrad oder Sattel. Gleichzeitig fühle sich das Bike aufgrund der Integration zwischen den Laufrädern besonders in steilen Schlüsselstellen sicherer an.

Den großen Vorteil von 32″-Laufrädern sieht Metzner vorwiegend im Bereich XC, DC, Gravel, Touring und Bikepacking. Abfahrtslastigere Disziplinen könnten dagegen von einer Mullet-Option mit 29″ Hinterrad profitieren.

In welcher Konfiguration würdest du das Actofive I-Train 32 fahren?