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Shimano XT M8220 MTB-Bremsen im Test: Genauso gut und leicht wie XTR!

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Shimano XT M8220 Bremse im Test: Die neuen Shimano XT-Bremsen sollen für noch stabilere Verzögerung sorgen und vor allem mit einem konstanten Druckpunkt begeistern. Ob das stimmt, klären wir in diesem Test.

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Shimano XT M8220 Bremsen: Infos & Preise

Nur eine Woche, nachdem Shimano mit der Vorstellung der neuen Shimano M9200 XTR Highend-Gruppe für einen Paukenschlag gesorgt hat, schickten die Japaner die etwas preiswertere Deore XT-Variante hinterher. Neben der kabellosen elektrischen Schaltgruppe umfasst dieses Paket auch die neuen Shimano XT M8220-MTB-Bremsen. Diese sollen robuster, standfester und konstanter als ihre Vorgänger geworden sein.

Preislich liegt das Mittelklasse-Bremsen-Set bei einer UVP von rund 510 €. Das Gewicht der Vorderrad-Bremse beläuft sich auf 304 g. Wie sich die Stopper auf dem Trail schlagen, erfahrt ihr hier.

  • komplett überarbeitete Bremsanlage für Enduro & Trail
  • neue Hebelweiten-Verstellung
  • Drehpunkt näher am Hebel und überarbeitete ServoWave-Technologie
  • neue Bremsflüssigkeit mit geringerer Viskosität
  • neue, klapperfreie Bremsbeläge mit Kühlrippen
  • Gewicht 298 g (Vorderrad-Bremse) / 321 g (Hinterrad-Bremse)
  • Preis (UVP) 224,95 € (Vorderrad-Bremse) / 234,95 € (Hinterrad-Bremse)/ (Set)
  • Bikemarkt: Shimano XT kaufen
  • www.bike.shimano.com
# Die neue Shimano XT M8220-Bremse kommt mit wuchtigem Bremssattel daher und wandert für einen Preis von rund 510 € für das Set über die Ladentheke.
Diashow: Shimano XT M8220 Bremsen im Test: Genauso gut und leicht wie XTR!
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Im Detail

Genau wie die Highend-Schwester XTR hat auch die XT-Bremse ein gehöriges Update verpasst bekommen. Der neue Bremshebel kommt deutlich wuchtiger und mit größerem Ausgleichsbehälter daher. Zudem fällt auf den ersten Blick der jetzt näher am Lenker liegende Leitungsabgang und die neue Griffweiten-Einstellung ins Auge. Diese ist jetzt in den Hebel integriert und sitzt nicht mehr wie zuvor obendrauf.

# Der Ausgleichsbehälter ist im Vergleich mit dem Vorgängermodell deutlich angewachsen – außerdem ist der Leitungsabgang jetzt deutlich näher am Lenker positioniert.

Weiterhin ist der Drehpunkt des Hebels näher an den Lenker gewandert. Dies soll für eine natürlichere Fingerposition beim Bremsen sorgen. Durch die in diesem Zuge ebenfalls überarbeitete Servo Wave Technologie soll die Hebelbewegung sanft, aber gleichzeitig schnell in Bremskraft am Bremssattel umgemünzt werden. Natürlich ist der Bremsgriff nach wie vor I-Spec EV-kompatibel. Am Bremshebel können also problemlos und optisch clean entsprechende Schalt- oder Variostützen-Hebel montiert werden.

# Nicht nur die Leitung, auch der Drehpunkt des Hebels ist näher an den Lenker gewandert. Zudem gibt es ein neues Drehrad zum Einstellen der Hebelweite.
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Selbstverständlich wurde nicht nur der Bremshebel überarbeitet, auch der Sattel kommt in einem komplett neuen Kleid daher. Genau wie der Hebel ist auch dieser deutlich bulliger geworden. Im Gegensatz zur neuen XTR, die auf einen einteilig gefertigten Bremssattel setzt, kommt die XT M8220 nach wie vor mit zweiteiligem und verschraubtem Sattel. Doch nicht nur die Form der Nehmereinheit wurde überarbeitet, auch die Bremsbeläge hat man angepasst. Diese fallen jetzt etwas größer aus und sollen dadurch perfekt in den Bremssattel hineinpassen. Durch das so reduzierte Spiel zwischen Belag und Bremssattel soll das nervige Klappern, das manche Bremsbeläge mit Kühlrippen zeigten, der Vergangenheit angehören.

# Auch der Bremssattel hat an Volumen dazugewonnen.
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Die wohl größte Neuerung ist allerdings zweifelsohne, dass Shimano auf eine neue Bremsflüssigkeit setzt. Hierbei handelt es sich zwar nach wie vor um Mineralöl. Allerdings ist das Blut, das die neue Shimano XT am Leben hält, nicht mehr rot, sondern orange und weist eine niedrigere Viskosität auf. Durch das schneller fließende Bremsmedium soll das von Shimano-Bremsen vor allem bei niedrigen Temperaturen bekannte Aufpumpen des Druckpunkts behoben worden sein.

Auf dem Trail

Ich hatte bereits die Möglichkeit, die neuen Shimano XTR-Bremsen für einige Monate zu testen und konnte nun endlich auch die etwas preiswertere XT-Variante der neuen Stopper in die Hände bekommen. Diese unterscheidet sich hinsichtlich ihrer Eckdaten kaum von der Highend-Lösung, kommt aber in einem dezenteren schwarz-grauen Look daher.

An diesem Punkt wollte ich jetzt aus alter Gewohnheit eigentlich darauf eingehen, dass die XT gegenüber der teureren XTR ein paar Gramm mehr auf den Rippen hat. Umso überraschter war ich allerdings, als sich die allseits erwartete Gewichtsdifferenz auf der Waage nicht wirklich einstellte. Die XT wiegt ziemlich genau so viel wie die XTR. Bei meinen beiden Test-Vorderrad-Bremsen betrug die Gewichtsdifferenz lediglich 4 g zugunsten der XTR. Allerdings hat die gewogene XTR auch die minimal längere Bremsleitung. Wenn das Gewicht also keine Rolle spielt, bezahlt man den Aufpreis von 80 € also nur wegen der Optik und dem Bling-Faktor – oder lässt sich auf dem Trail ein Performance-Unterschied zwischen den beiden Bremsen feststellen?

Nach ausgiebigen Testfahrten kann ich festhalten: Ersteres ist der Fall. Genau wie die XTR gibt sich auch die XT beim Einstellen, der Montage und dem Entlüften keine Blöße. Hier verläuft alles genauso, wie man es von Shimano gewohnt ist. Der Luftspalt zum Justieren ist angenehm groß und auch der Entlüftungsprozess, der nach wie vor mit dem bekannten Trichter durchgeführt wird, gestaltet sich als sorgenfrei. Zudem ist die Verstellung der Hebelweite über das neue, in den Hebel integrierte, Drehrad meiner Meinung nach ein super Upgrade. Diese Variante lässt sich deutlich leichtgängiger bedienen als die Vorgänger-Lösung. Die Hebel-Ergonomie selbst mit der leicht nach oben gebogenen Form ist erst mal ein kleines bisschen gewöhnungsbedürftig. Die Umgewöhnung gelingt aber zügig.

# Die neue Shimano XT Bremse überzeugt mit einem konstanten und knackigen Druckpunkt.

Auch auf dem Trail erlebt man mit der XT-Bremse keine ungewünschten Überraschungen. Der Druckpunkt ist Shimano-typisch knackig und vor allem konstant. Eine Eigenschaft, die bei vorherigen Shimano-Bremsen Generationen leider Mangelware war. Das Aufpumpen des Druckpunkts ist bei der neuen Shimano XT praktisch kein Thema mehr. In den mittlerweile drei Monaten mit den neuen Shimano-Bremsen konnte ich nur ganz selten ein wirklich minimales Aufpumpen des Druckpunkts vernehmen. Dazu sei gesagt, dass ich diesbezüglich extrem sensibel bin. Ergo: Wer sich bislang am Druckpunktwandern der Shimano-Bremsen gestört hat, kann jetzt zuschlagen. Wie sich das Ganze im Winter bei niedrigen Temperaturen darstellt, muss sich aber noch zeigen.

Hinsichtlich der Bremskraft rangiert die XT genau wie die XTR spürbar unterhalb der brachialen SRAM Maven. Allerdings bekommt man dennoch mehr als genug Power. Diese liegt mit den verbauten 203 mm-Scheiben gefühlt etwas über dem Vorgängermodell. Der digitale Druckpunkt sorgt für ein sehr direktes, bissiges Bremsverhalten, wie man es von Shimano gewohnt ist. Im direkten Vergleich mit der Vorgänger-Generation sind die neuen Bremsen meiner Meinung nach allerdings ein klein wenig besser dosierbar. Etwas schade ist, dass die Freestroke-Einstellung nicht oder zumindest nicht signifikant überarbeitet wurde, diese hat nach wie vor nur einen minimalen Einfluss. Mit einer funktionierenden Druckpunkt-Verstellung könnte man noch mehr Ergonomie-Vorlieben abdecken. Ich persönlich würde mich zum Beispiel über einen kürzeren Hebelweg bis zum Druckpunkt freuen.

# Die Bremse liefert jede Menge Power, liegt allerdings nicht ganz auf SRAM Maven-Niveau.
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Hinsichtlich der Konstanz machen sich der größere Ausgleichsbehälter und der wuchtige Bremssattel positiv bemerkbar. Auch auf langen Abfahrten und dementsprechend hohen Temperaturen fadet die neue XT nicht, sondern überzeugt weiterhin solide mit Bremspower. Mit einer kleinen Tuning-Maßnahme kann man zudem noch etwas mehr Performance aus den XT-Bremsen herausholen. Ich persönlich habe die relativ dünnen Shimano-Scheiben gegen 2,0 mm dicke Alternativen getauscht. Dadurch holt man noch mehr Standfestigkeit aus der Bremse heraus. Zudem fühlt sich die XT damit auch noch mal einen Tick knackiger und die dickeren Scheiben neigen weniger zum Klingeln und Verziehen. Allerdings funktioniert die neue XT auch mit den Standardscheiben absolut tadellos.

Ein Versprechen, das Shimano mit der Einführung der neuen XT gemacht hat, können die Bremsen allerdings leider nicht zur Gänze erfüllen. Die Bremsbeläge mit den Kühlrippen klappern deutlich weniger als beim Vorgängermodell, ganz weg ist das Klappern allerdings nicht, vor allem, wenn der Verschleiß einsetzt. Zudem verfügen die Beläge über eine kleine Fahrtechnik-Trainings-Funktion – blockiert man nämlich das Hinterrad, so fangen die Bremsbeläge im Sattel laut an zu klackern. Zudem ist eine weitere potenzielle Geräuschquelle erwähnenswert: Durch den nah am Lenker liegenden Zugabgang kann es je nach Cockpit in manchen Fahrsituationen zum Klappern der Leitung am Lenker kommen.

Fazit – Shimano XT M8220 Bremsen

Die neueste Evolutionsstufe der Shimano XT Bremsen überzeugt mit einem knackigen, konstanten Druckpunkt, viel Bremskraft und einer hohen Standfestigkeit. Besonders erfreulich ist, dass Shimano die Druckpunkt-Wander-Sympthomatik endlich in den Griff bekommen hat. Die nach wie vor nicht besonders effektive Free-Stroke-Einstellung und die damit verbundene geringe Einstellbarkeit bieten allerdings Raum für Kritik. Außerdem sorgt die Zugführung nah am Lenker für Klapperpotenzial.

Wer darüber hinwegsehen kann und auf der Suche nach einem sorglosen konstanten Anker für den Enduro- und Trail-Bereich ist, ist mit der neuen Shimano XT-Bremse bestens bedient.

Shimano XT M8220 Bremsen – Pro / Contra

Stärken

  • knackiger, konstanter Druckpunkt
  • hohe Standfestigkeit
  • viel Bremskraft
  • kein Druckpunktwandern mehr

Schwächen

  • begrenzte Funktion der Freestroke-Schraube limitiert Einstelloptionen
  • Zugführung und Bremsbeläge bieten unerwünschtes Geräuschpotenzial
Shimano XT M8220 Bremsen
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