Pole Bicycles meldet sich zurück: „Museum-Bikes“ finanzieren Neustart
Der finnische Hersteller Pole Bicycles plant ein Comeback und verkauft dazu Prototypen und unveröffentlichte Rahmen aus dem eigenen Archiv. Mit den Erlösen soll der Neustart des Unternehmens Schritt für Schritt gelingen.
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Pole Bicycles, bekannt für seine CNC-gefrästen Aluminiumrahmen, will nach der Insolvenz im April 2024 einen neuen Anlauf starten. Gründer Leo Kokkonen hat nach eigenen Angaben bestimmte Vermögenswerte des früheren Unternehmens übernommen und kündigt nun an, das Projekt in Etappen wiederaufzubauen.
Als ersten Schritt bietet die Marke sogenannte „Museum-Frames“ an – Prototypen, Einzelstücke und nie veröffentlichte Modelle, die bislang nur intern existierten. Käuferinnen und Käufer sollen dabei unter anderem auf frühe Evolink-Versionen, Hybrid-Modelle aus den Serien Onni und Sonni sowie ein erstes Taival-Rahmenset stoßen können. Einige dieser Rahmen seien laut Hersteller bereits verkauft, weitere sollen in Kürze online verfügbar sein.
Schwierige Jahre liegen hinter der Marke
Pole war 2013 gegründet worden, mit der Idee, ein Downhill-Bike zu entwickeln, das auch bergauf effizient pedalieren kann. Erste Aufmerksamkeit erhielt die Marke durch sportliche Erfolge in Finnland und durch den ungewöhnlichen Ansatz, Aluminiumblöcke zu CNC-Rahmen zu fräsen und anschließend zu verkleben.
Wie viele Hersteller in der Branche geriet auch Pole in den vergangenen Jahren in Schwierigkeiten. Neben einer angespannten Marktsituation führten defekte Maschinen sowie logistische Probleme im Heimatland Finnland zu erheblichen Belastungen. Im Frühjahr 2024 folgte schließlich die Insolvenz.
Schrittweiser Wiederaufbau geplant
Die Erlöse aus dem Verkauf der Sammlerstücke sollen nun den Grundstein für den Neustart legen. Zunächst will Pole Ersatzteile für bestehende Modelle anbieten, später sollen auch wieder komplette Rahmen gefertigt werden. Für aktuelle Besitzerinnen und Besitzer der Bikes könnte das eine gute Nachricht sein, da damit die Ersatzteilversorgung längerfristig gesichert wäre.
Gleichzeitig macht Pole jedoch deutlich, dass die ursprüngliche Pole Bicycle Company Oy weiterhin in der Insolvenzverwaltung steckt. Wer offene Forderungen oder nicht gelieferte Bestellungen hat, muss sich deshalb weiterhin an den zuständigen Verwalter wenden.
Die zum Verkauf bestimmten Prototypen und Einzelstücke findet ihr direkt auf der Pole Website – www.polebicycles.com.
Was haltet ihr von Poles Strategie, den Neustart über den Verkauf von Prototypen zu finanzieren?