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EFBE wird Teil von SGS: Neue Zukunft für das Prüfinstitut aus Waltrop

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Die Eurobike ist seit jeher ein Ort für Produktneuheiten, Branchengerüchte und zufällige Begegnungen – und manchmal auch für Weichenstellungen mit weitreichenden Folgen. So war es auch bei Marcus Schröder, dem Inhaber und langjährigen Geschäftsführer des Prüfinstituts EFBE. Dort nahm – eher beiläufig – ein Prozess seinen Anfang, dessen Resultat nun ist, dass die EFBE nun Teil des weltweiten Prüfkonzerns SGS ist.

Einen ersten EFBE-Kontakt hatten wir im Rahmen der ICB-Entwicklungsprozesse, Marcus hat außerdem mehrfach interessante Vorträge auf den Craft Bike-Days rund um Prüfthemen gehalten. Umso überraschter waren wir, Marcus auf der Eurobike 2025 mit einem großen Stand mit EFBE und SGS-Branding anzutreffen. „Ja, wir sind jetzt Teil der SGS-Gruppe.“ Die Société Générale de Surveillance (SGS) ist das weltweit führende Prüf-, Inspektions- und Zertifizierungsunternehmen – mehr als 99.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in 2.600 Büros und Laboren tätig.

„Tatsächlich fing das hier an, auf der Eurobike“, erzählt Schröder. Auf der Rolltreppe begegnete er einer alten Bekannten – einer Kollegin von SGS. „Wir kennen uns seit 13 Jahren und sprechen immer wieder miteinander.“ Aus einem lockeren Gespräch wurde ein handfestes Angebot. Der Rest ist Konzerngeschichte.

Eine neue Zukunft für EFBE

Eigentlich hatte Marcus Schröder eine andere Vision – lange ging er davon aus, dass Personen aus seinem Umfeld irgendwann sein Unternehmen übernehmen würde. Doch es kam anders: Verantwortung, Finanzierung, Familienbedenken – am Ende wollte oder konnte niemand übernehmen .Für Schröder, inzwischen 58, wurde damit ein Thema akut, das er bislang vor sich hergeschoben hatte: die Zukunft seines Unternehmens. „Ich dachte, ich mach’s einfach weiter, solange ich noch Lust und Kraft habe. Irgendwann aber wurde klar: Ich muss mir etwas überlegen.“

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Der Deal mit SGS ist kein klassischer Exit in den Sonnenuntergang. Schröder bleibt zunächst im Unternehmen aktiv, will mithelfen, EFBE in der neuen Struktur zu verankern. „Es geht mir nicht darum, mit zwei Koffern voller Geld in den Sonnenuntergang zu verschwinden. Ich will nicht, dass die letzten 14 Jahre umsonst waren.“

Er weiß, dass die Integration in einen Großkonzern wie SGS kein Spaziergang wird: „Das wird schmerzhaft. Das ist ein großer Konzern. Ein kultureller Clash.“ Gleichzeitig sieht Schröder enormes Potenzial – etwa für den Ausbau der globalen Präsenz.

Neues Labor in Vietnam?

Ein konkretes Beispiel: „Kunden, die in Vietnam fertigen, sagen seit Jahren zu uns: Baut da endlich ein Labor auf!“ Wir sind zwar schon in Taiwan – aber bisher war so etwas in Vietnam nicht machbar – jetzt könnte es Realität werden. SGS betreibt bereits ein Textillabor in Ho Chi Minh City. „Wir sagen: Macht uns 200 Quadratmeter frei, wir ziehen ein – und los geht’s.“

Für Schröder ist das genau die Art von unternehmerischem Spielraum, den er sich gewünscht hat. „Das ist schon geil. Das macht Spaß.“ Auch wenn es bedeutet, sich auf neue Strukturen und Formalitäten einzulassen – von Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen bis zu globalen Berichtsketten. Der Verkauf von EFBE an SGS ist kein klassischer Exit – eher ein Übergang in eine neue Phase. Mit mehr Möglichkeiten, größerem Hebel – aber auch neuen Herausforderungen. Und mit einem Marcus Schröder, der seine Geschichte nicht einfach beendet, sondern ein neues Kapitel aufschlägt.


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