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Downhill World Cup 2025 – Val di Sole: Richtig krass gegen den Stein geknallt – Rennbericht von Andreas Kolb

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Das Rennen in Val di Sole lief leider nicht nach den Vorstellungen von Andreas Kolb – und das, obwohl der Österreicher nach einer Verletzung im Winter langsam wieder in Form kommt. Wie er mit der extrem harten Strecke zurechtgekommen ist und wie hart der Schlag gegen die Felge war, erfahrt ihr im Rennbericht.

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Mittwoch – Trackwalk

Val di Sole, Runde 4 – endlich mal wieder eine frische Strecke! Es gab wirklich viele Änderungen diesmal, die Strecke war zu fast 70 % neu eigentlich. 99 % der Fahrer waren ziemlich zufrieden damit – fast jeder hat sich sehr darüber gefreut, so viele Änderungen zu sehen. Natürlich gab’s ein oder zwei Fahrer, die nicht happy waren, weil es ihren Stärken nicht entgegengekommen ist. Von meiner Seite gab’s aber auch beide Daumen hoch. Es gab 2–3 Kurven, die waren super eng, fast schon Enduro-mäßig gesteckt, aber es ist auch cool, dass es mal so etwas gibt. Irgendjemand wird das sehr gut fahren können und soll davon profitieren – nicht immer nur Highspeed, worüber ich mich dieses Jahr ja schon beschwert habe.

# Nachdem die ersten drei Strecken quasi unverändert zum Vorjahr waren, gab's in Val di Sole richtig viele neue Sektionen.
Diashow: Downhill World Cup 2025 – Val di Sole: Richtig krass gegen den Stein geknallt – Rennbericht von Andreas Kolb
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# Da kann der Trackwalk auch mal länger dauern.
# Wenn am helllichten Tag der Mond von Assach mitten im Trentino aufgeht.

Donnerstag – Training

Das Training hat leider nicht so gut gestartet, wie ich es mir erhofft habe. Ich bin super motiviert reingestartet, aber am Anfang war es echt schwierig. Auf den ersten paar Runs hatte ich Setup-Probleme und wusste nicht, wo ich anfangen soll. Wir haben dann den Lenker 5 mm höher gemacht, den Rebound hinten verlangsamt und die Kettenstrebe hinten kürzer eingestellt. Letzteres habe ich in Schladming schon ausprobiert und für gut befunden. Außerdem habe ich ein CounterSycle probiert, was aber in Val di Sole nicht ganz meins war. Ich habe es in der Vorwoche in Schladming probiert und fand es gut. In Val di Sole waren die Schläge aber zu unrhythmisch, die Strecke war immer anders und man hat nie gewusst, was für Schläge gleich ankommen.

# Die Strecke war zu Beginn extrem staubig, sodass die Linien sich ständig verändert haben.
# Zu Beginn musste Andi viel am Setup basteln, um sich wohler zu fühlen.
# Den CounterSycle-Massedämpfer hat er vorher in Schladming getestet. – In Val di Sole hat er ihm allerdings nicht gefallen.

Die Strecke hat sich während des Trainings so stark verändert wie andere Strecken in drei Jahren vielleicht. Man musste in jedem Lauf die Linie wechseln. Das lief so: Man ist einen Lauf gefahren und hat geglaubt, man hat die richtige Linie gefunden. Im nächsten Lauf kommt man an die Stelle und die Linie gibt’s gar nicht mehr. Das war schon sehr schwierig, die richtige Linie zu finden. Zum Glück haben wir aber den Pottie auf der Strecke, der da eine super Arbeit macht! Im Timed Practice wurde das Setup immer besser und ich bin in meinen Flow reingekommen. Ich habe dann auch einen gemütlichen Full Run gemacht und bin auf Platz 10 gelandet, mit etwa 4 s Rückstand. Damit war ich ganz happy, da ich wusste, dass da noch viel drin war. Somit war der erste Tag dann als gut abgehakt, obwohl es sehr schwierig begonnen hat.

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# Johann Potgieter ist nicht nur die gute Seele und der Kaffee-Experte im YT Mob – er sucht auch die besten Lines für seine Fahrer.

Freitag – Qualifikation

Das Training hat diesmal vielversprechender angefangen. Ich konnte meine Linien verfeinern, die Strecke ist auch immer besser geworden, mit klareren Lines. Man ist nicht mehr so ganz kreuz und quer gefahren, sondern es hat sich eine Mainline rauskristallisiert. In der Quali habe ich gut in meinen Lauf reingefunden, auch wenn ich fast den Start verpasst habe. Ich habe mir etwas Zeit gelassen und mein Vorstarter war auch schon spät dran. Das war eigentlich lustig: Rein ins Starthaus und sofort raus. Das ist manchmal nicht so schlecht, dann hat man keine Zeit zum Nachdenken.

# Am Freitag haben sich die Lines etwas mehr verfestigt.

Der Lauf war flowig, ich habe aber im unteren Teil einiges liegen gelassen. Ich war dann 2,7 s hinter Jackson Goldstone, womit ich auf jeden Fall happy war. Ich wusste, wo ich die Zeit hab liegen lassen und habe noch einen Trackwalk gemacht. Außerdem habe ich viel auf die Regenration geachtet, was in Val di Sole schwierig, deshalb aber super wichtig ist. Man sollte sich am Finaltag so fit wie möglich fühlen, weil die Strecke einfach so hart ist.

# Mit einem soliden Lauf hat sich Andi sicher im ersten Durchgang fürs Finale qualifiziert.

Samstag – Finale

Das Training am Morgen lief super. Auf dem ersten Run hatte ich allerdings direkt erstmal einen Sturz – in der ersten Kurve im Wald. Dort bin ich am ersten Trainingstag auch bereits gestürzt. Ich bin allerdings nur weggerutscht, es ist also nichts Schlimmes passiert. Loïc Bruni stand daneben und meinte, er hätte gerade das Gleich gemacht. Generell hat es in Val di Sole viele Stürze gegeben – im Verhältnis dazu allerdings wieder wenige Verletzungen. Das spricht in meinen Augen für den geringeren Speed. Manche Fahrer haben sich beschwert, dass es gefährlich war, wobei es keine großen Verletzungen gab.

# Nach einem Sturz im ersten Lauf lief das Training noch richtig gut.
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Insgesamt habe ich aber sehr gut reingefunden, meine Linien fixiert und einfach Vollgas trainiert – alles, was geht! Ich hab mich noch hinter schnelle Fahrer gehängt, um zu schauen, ob ich gut dabei bin oder nicht. Das hat ziemlich Spaß gemacht, ich hab einfach versucht, sie wieder einzuholen, wenn sie vorbeigefahren sind.

# Die Motivation und der Speed fürs Finale waren definitiv da!
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# Volle Konzentration im Starthaus.

So war ich dann mega motiviert fürs Finale und wusste, da geht viel! In den Lauf bin ich auch gut reingestartet und hatte einen guten ersten Sektor, was für mich in Val di Sole der schwierigste Sektor ist, da es so bikeparkig ist, was nicht gerade zu meinen Stärken zählt. Als ich es dann richtig laufen lassen habe, hat es plötzlich massiv gescheppert – so stark, dass ich fast über den Lenker geflogen bin. Ich habe mit dem Hinterrad in einer sehr schnellen und dadurch unübersichtlichen Sektion einen scharfkantigen Stein erwischt, der sich im Staub versteckt hat. Das war ein Fahrfehler von mir – ich bin einfach zu schnell reingefahren.

# Der Lauf ist mit Platz 4 im ersten Sektor richtig schnell gestartet, was Andi sonst schwer fällt.
# Ungefähr hier hat Andreas Kolb dann den steinernen Missetäter erwischt.

Der Reifen war sofort platt und mir war bewusst, dass der Lauf damit vorbei ist. Ich hab noch probiert, runterzurollen, aber ich hatte so Pech, dass ich die Felge genau da erwischt habe, wo der Felgenstoß ist. Beim Weiterfahren ist die Felge dann gebrochen und ich hätte vermutlich mein Rad zerstört, wenn ich nicht angehalten und geschoben hätte. Dadurch habe ich ein DNF (Did Not Finish) und somit keine Punkte mehr bekommen. Trotzdem kann ich viel Positives mitnehmen: Die Pace war wieder super, das Gefühl auf dem Rad war super, ich hab viel über das Rad dazu gelernt und das Team funktioniert einfach super gut!

# “Das hat so richtig … so richtig BÄM gemacht, verstehst du??” – Das war auch nicht das erste Mal, dass der Stein eine Felge so fertig gemacht hat.

Jetzt heißt es, aufs nächste Rennen warten und weiter arbeiten. Als Nächstes geht’s nach La Thuile, auf eine nagelneue Strecke. Hoffentlich wird’s da auch so interessant wie in Val di Sole. Von dem her freue ich mich da extrem drauf. Jetzt gibt’s eine gemütliche Woche in Pila und Champery zur Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft in diesem Jahr.

Bis zum nächsten Mal,
euer Andi

# Weiter geht's in einer Woche in La Thuile mit Runde #6!

Was sagst du zu den Erlebnissen von Andi Kolb in Val di Sole?


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