Mit dem zweiten von zehn Downhill World Cups steht am Wochenende ein Highlight in den Pyrenäen an: Die spektakuläre Strecke in Loudenvielle verspricht wieder viel Action und packende Entscheidungen am Sonntag. Hier gibt’s alle Impressionen vom Track Walk!
Zum dritten Mal ist Loudenvielle nach 2023 und 2024 im Downhill World Cup dabei, und schenkt man dem allseits bekannten Sprichwort Glauben, dann erwartet uns am Sonntag Downhill-Racing vom Allerfeinsten. Der Auftakt vor zwei Jahren war äußerst spektakulär, auch wenn Strecke und Event damals noch einige Kinderkrankheiten hatten. Im vergangenen Jahr war dann alles angerichtet für ein packendes Finale, doch das Wetter machte einen fetten Strich durch die Rechnung und sorgte für abenteuerliche Verhältnisse. Und dieses Jahr? Schauen wir mal was wird.
Diashow: Downhill World Cup 2025 – Loudenvielle: Aller guten Dinge sind 3 – Fotostory Track Walk
Diashow starten »
An der Strecke jedenfalls gibt es keine gravierenden Änderungen, was auch gut so ist: Prinzipiell kommt die rund 2,3 km lange Abfahrt mit ihren stolzen 540 Tiefenmetern sehr gut an bei den Profis. Seit dem Premieren-Rennen 2023 ist die Strecke in Loudenvielle für die Öffentlichkeit zugänglich. Entsprechend kann man davon ausgehen, dass viele Fahrer und Teams während der Off Season einige Abfahrten auf der World Cup-Piste gemacht haben. Auch die anderen Strecken im Bike Park und auf den umliegenden Bergen werden regelmäßig über den grünen Klee gelobt – die Franzosen wissen eben, wie man gute Trails baut.
#Zum dritten Mal ist Loudenvielle ein Teil des Downhill World Cups – wer sich nach dem regenreichen Rennen in Polen nun in Runde 2 durchsetzen wird?
Ein gravierender Unterschied zum Vorjahr liegt jedoch darin, dass Loudenvielle in diesem Jahr bereits im Mai auf dem Speiseplan steht – letztes Jahr fand das Rennen hingegen erst Anfang September statt. Das hatte man damals der Strecke angemerkt, und das merkt man auch 2025, denn nach einem langen Winter und intensiver Arbeit der Trail-Crew könnte man meinen, dass die Strecke trotz nicht vorhandener Änderungen komplett neu ist. Vor allem im oberen Teil gleicht Loudenvielle nun einer absoluten High Speed-Autobahn, auch wenn der Schein natürlich trügt: Wenn man weiß, wie man innerhalb kürzester Zeit einen Trail zu Klump fährt, dann wohl der Downhill World Cup-Zirkus.
Während der obere Teil der Abfahrt in Loudenvielle bei der Besichtigung noch keine allzu großen Herausforderungen an die Wanderschuhe gestellt hat, waren etwa ab der Mitte diejenigen im Vorteil, die sich morgens noch Wanderstöcke an den Rucksack geschnallt haben. Oben, im offenen Teil, ist die Strecke nämlich noch relativ flach und zwar sehr schnell, aber eher unspektakulär. Das ändert sich jedoch ziemlich rapide, denn nach einigen sehr steilen Kurven mit viel Linienwahl biegt die World Cup-Abfahrt im zweiten Teil in den Wald ein.
#Im unteren Teil ist die Strecke in Loudenvielle sehr steil und ziemlich breit abgesteckt. Das bietet den Fahrerinnen und Fahrern viele Möglichkeiten, der ganz persönlichen Kreativität freien Raum zu lassen. –
Dort geht es dann richtig zur Sache, zumindest was das Gefälle angeht. Der untere Teil von Loudenvielle dürfte zu den steileren Abschnitten im World Cup-Zirkus 2025 zählen. In bester Loudenvielle-Tradition ist die Strecke wieder schön breit abgesteckt worden und anders als beim Auftakt in Polen, wo es vor allem darum ging, die Main Line so schnell wie möglich zu fahren, wird es in Loudenvielle wieder sehr viel Variation bei den Linien geben. Das dürfte kreativen Fahrern wie beispielsweise Reece Wilson oder Loris Vergier in die Karten spielen.
Bleibt abschließend noch die alles entscheidende Frage: Welchen Einfluss wird das Wetter haben? Für das Training sind noch Sonne und heiße Temperaturen angekündigt, doch am Samstag und Sonntag wird es aller Voraussicht nach nicht trocken bleiben – für die Nachmittage sind jeweils Regenschauer und Gewitter mit recht ordentlichen Niederschlagsmengen angekündigt. 2023 fiel bereits der Quali-Tag heftigen Regenfällen zum Opfer und das Finale im vergangenen Jahr war eine heftige Schlammschlacht. So usselig* wie in Polen wird es in Loudenvielle zwar nicht werden, aber trotzdem sind die Teams wohl gut beraten, vorsorglich auch mal den ein oder anderen Spike-Reifen vorzubereiten …
*usselig ist ein altertümliches Wort, das laut MTB-News-Gründer Thomas zum vollkommen normalen Sprachgebrauch im Rheinland zählt. Diese subjektive, undifferenzierte und vor allem falsche Darstellung – kein normaler Mensch kennt „usselig“ – wird regelmäßig angezweifelt, was in der Vergangenheit schon zu kontroversen Diskussionen innerhalb des Teams gesorgt hat. An dieser Stelle sei ebenfalls noch erwähnt, dass usseliges Wetter am Redaktionssitz in Bad Kreuznach kategorisch ausgeschlossen ist, da dort generell famoses Wetter herrscht.
#Bonjour, ça va und Gude wie aus Loudenvielle! Den kleinen Ort am Fuße der Pyrenäen erreicht man, indem man einmal quer durch Frankreich fährt, hinter Toulouse in den Westen abbiegt und die eine Straße langfährt, bis es nicht mehr weitergeht – Loudenvielle liegt am Ende eines Tals nur wenige Kilometer vor der spanischen Grenze und ist umgeben von ziemlich imposanten Bergen.
#Die Pyrenäen haben landschaftlich definitiv einiges zu bieten – definitiv ein ziemlicher Kontrast zum Rennen in Bielsko-Biala, wo es zwar auch schön, insgesamt aber eine Ecke unspektakulärer zur Sache geht.
#Man merkt, dass die Winter-Saison in dieser Ecke Europas noch nicht allzu lange her ist – für ein Rennen in dieser Gegend sind wir Ende Mai verhältnismäßig früh dran.
#Loudenvielle hat gerade einmal 300 Einwohner. Entsprechend ruhig ging es zu Beginn der Woche hier noch zur Sache – der World Cup-Zirkus, dieses Mal bestehend aus Downhill und Enduro, bringt an diesem Wochenende aber ziemlich viel Leben in die Bude.
#Mit der Gondel geht – von dort liegt der Start der Downhill-Strecke einen ordentlichen Fußmarsch entfernt. Aber der Track Walk-Tag ist ja bekanntlich da, um sich die Beine zu vertreten.
#Auf dem Weg zum Start kommt man am Flughafen dabei, der durch die Eröffnungsszene von James Bond – Der Morgen stirbt nie bekannt geworden ist – einen illegalen Waffenhandel auf dem Rollfeld konnten wir zum Glück nicht ausmachen.
#Dem oberen, offenen Teil in Loudenvielle mangelt es mit Sicherheit nicht an wunderbaren Aussichten. –
#Am Track Walk-Tag war Sonnencreme eine beliebte wie notwendige Tuning-Maßnahme – spätestens zum Finale wird diese aber wohl gegen Regencreme getauscht werden müssen.
#Wisst ihr noch, als der World Cup live und kostenlos auf Red Bull übertragen worden ist und Rob Warner kommentiert hat? – Hach, das waren noch Zeiten …
#Dieser ältere Mann hat sich beim Track Walk auf die Strecke verirrt – auch wenn Greg Minnaar seine aktive Karriere beendet hat, ist er nach wie vor ein fester Bestandteil des World Cups.
#Superbruni und das restliche Specialized-Team waren dank ihrer knallroten Klamotten beim Track Walk nicht zu übersehen – am Renntag wird das Team in gleich zwei Kategorien mit dem potthässlich-grünen Trikot des Gesamtführenden an den Start gehen.
#Schnell, schneller, Loudenvielle – bleibt es trocken, dann dürften in dieser Sektion wohl diverse Geschwindigkeitsrekorde pulverisiert werden.
#Vali Höll war im Finale in Bielsko-Biala ungwöhnlich zurückhaltend unterwegs und hatte mit der Entscheidung nichts zu tun – in Frankreich wird die YT Mob-Fahrerin einen Gang zulegen müssen.
#Das erste Drittel der Strecke ist landschaftlich sehr ansprechend, aber fahrtechnisch eher unspektakulär und für World Cup-Verhältnisse äußerst simpel – die Herausforderung liegt aber wie immer darin, schneller als der Rest zu fahren, was bei einer simplen Strecke leichter gesagt als getan ist.
#Wie man cool aussieht? Die Elite-Abteilung des Santa Cruz Syndicate machts vor. –
#Ein altes, chinesisches Sprichwort besagt, dass auf jede vernünftige Downhill-Strecke eine ordentliche Whoops-Sektion gehört – zum Glück haben die Streckenbauer in Loudenvielle die Botschaft aus dem Glückskeks genaustens beherzigt.
#Auf französischem Boden konnte Amaury Pierron bereits gewinnen, in Loudenvielle jedoch noch nicht – der Commencal-Fahrer wird alles dran setzen, das in diesem Jahr zu ändern.
#Die Streckenbegrenzung hat bereits in Bielsko-Biala für kontroverse Diskussionen gesorgt – in Loudenvielle ist die Strecke hoffentlich eindeutiger abgesteckt, aber bei diesem Anblick wird deutlich, dass kleine, grüne Pfosten auf grünem Gras teilweise gar nicht mal so leicht auszumachen sind.
#Ich bin kein Experte und habe wirklich überhaupt keine Ahnung von der Sportart, aber es scheint mir so, als wären die Witterungsverhältnisse beim Track Walk ziemlich optimal für einen Gleitschirmflug gewesen. –
#Nach langer Verletzungspause hat Jordan Williams in Bielsko-Biala sein Comeback gefeiert – in diesem Jahr verfügt Specialized Gravity über ein äußerst schlagkräftiges Team.
#Nachdem der Start noch verhältnismäßig flach ist, wird der offene Teil mit zunehmender Fahrzeit immer steiler. –
#Teilweise hat sich die Strecke in einem Zustand gezeigt, dass man meinen könnte, die Streckencrew hätte statt Hacke und Schaufel für die Instandsetzung einen Gilette Mach 3 verwendet. –
#Perfekt frisiert hat sich auch dieser goldige Vierbeiner gezeigt. –
#Troy Brosnan hat deutlich weniger Loudenvielle-Erfahrung als die Konkurrenz, denn letztes Jahr hat der Australier das Rennen hier aufgrund der Geburt seiner Tochter verpasst – der Saison-Start in Polen war für den Canyon-Fahrer eher zurückhaltend.
#Diese harmlos wirkende Kurve ist im vergangenen Jahr Tahnée Seagrave und Amaury Pierron zum Verhängnis geworden – auf den ersten Blick sieht der Anlieger sehr gut fahrbar aus, aber hier ist die Strecke schon extrem steil und bei Regen äußerst rutschig.
#Wie viele Kalorien der Müsliriegel von Luca Shaw hat, konnten wir leider nicht in Erfahrung bringen, doch Fabien Barel scheint mit dem Nutri-Score nicht gerade glücklich gewesen zu sein … –
#Eine der wenigen Änderungen an der Strecke ist die Einfahrt auf die Holzbrücke, die gleichzeitig den Eingang in den Wald markiert – hier ist nun eine Schikane eingebaut worden, um die Geschwindigkeit etwas zu reduzieren.
#Der Wald in Loudenvielle ist kein richtiger Wald, was aber nichts daran ändert, dass die Strecke hier verdammt steil wird und wie in den Vorjahren sehr breit abgesteckt ist. So wünschen wir uns das! –
#Marine Cabirou hat zum Track Walk ihr strahlendstes Lächeln mitgebracht – kein Wunder, denn die Strecke in Loudenvielle erfreut sich insgesamt größter Beliebtheit und kommt bei den Profis extrem gut an.
#Allzu oft musste nicht zur Sprühdose gegriffen werden, um zornige Steine zu markieren – in Loudenvielle werden insgesamt eher die Bremsen als die Laufräder auf eine harte Probe gestellt werden.
#Der Schlüssel zum Erfolg für eine richtig gute World Cup-Strecke liegt wohl in erster Linie darin, den Abstand zwischen den linken und den rechten Pfosten so breit wie möglich zu halten – gesamtgesellschaftlich betrachtet wäre es natürlich noch schöner, wenn es auch komplett ohne rechte Pfosten funktionieren würde.
#Bei den Frauen geht Tahnée Seagrave als Favoritin ins Rennen – seit diesem Winter ist die Britin auf neuem Material aus dem Hause Orbea unterwegs, und das Debüt in Polen hätte kaum besser laufen können.
#Diese aufbereitete Sektion wird beim Finale vermutlich nicht mehr ganz so frisch aussehen. –
#In dieser Sektion hat sich Thibaut Daprela vor zwei Jahren ziemlich spektakulär Lenker und Handgelenk gebrochen – wie immer sieht es auf Bildern viel harmloser aus als in Wirklichkeit, aber hier ist es wirklich extrem steil. Und bis Sonntag wird die Einfahrt in den Anlieger ganz sicher komplett kaputtgefahren sein.
#Die schnelle und sprunglastige Sektion, die in den Zielbereich führt, ist wie der Rest der Strecke eigentlich unverändert geblieben, aber hat sehr viel Liebe und Pflege bekommen. –
#Über den Red Bull-Drop geht es mit aberwitziger Geschwindigkeit ins Ziel – uns wird schon ganz schwindelig …
#Nach dem Track Walk hat sich die meiste Action in den Pits abgespielt – inzwischen sind auch bei Orbea FMD die Türen geöffnet, nachdem man sich beim Saisonauftakt in Polen noch verschlossener als das Berghain gezeigt hat. Das Arbeitsgerät von Tahnée Seagrave ist kaum zu übersehen.
#Auf den Hinterbau des Orbea Rallon wird in Loudenvielle ziemlich viel Arbeit warten. –
#Wer sich fragt, wie komplex eigentlich so ein Commencal Supreme DH ist, der bekommt hier die passende Antwort geliefert – viele Teams sind schon früh nach Loudenvielle angereist, sodass ausreichend Zeit war, die Arbeitsgeräte komplett in die Einzelteile zu zerlegen.
#Loudenvielle ist extrem steil, aber richtig hart wie beispielsweise Val di Sole ist es hier nicht – von daher werden hier vor allem die Bremsen und die dazugehörigen Scheiben richtig gefordert.
#In den Pits von MS Racing wurde natürlich auch fleißig gewerkelt – in diesem Jahr ist das Team ziemlich breit aufgestellt und auf Rädern aus dem Hause Zerode unterwegs.
#Die passende Reifenwahl dürfte gerade in Anbetracht der Wettervorhersage eine der meistgestellten Fragen an diesem Wochenende werden … –
#Axess Intense Factory Racing ist personell inzwischen auch ziemlich stark aufgestellt – Team-Chef und Fahrer Joe Breeden hat hier ganze Arbeit geleistet.
#Im Bike Park in Loudenvielle gibt es zahlreiche Strecken, die vorab schon unter die Stollen genommen werden können – das ist sicherlich eine gute Vorbereitung, um sich mit dem Boden in den französischen Pyrenäen vertraut zu machen. Fehlt nur noch der Dämpfer und dann kanns losgehen!
#Ronan Dunne konnte das Rennen in Loudenvielle letztes Jahr trotz Sturz auf Platz 5 beenden – ob's in diesem Jahr auch durch die Unterstützung des neuen Team-Kollegen Greg Williamson besser laufen wird?
#Guess who's back? – In Loudenvielle ist eine der begehrten Wild Cards an das US-Team Gwin Racing vergeben worden.
#Ein Cube wäre kein Cube, wenn die Schaltzugaußenhülle nicht farblich zum Rahmen passen würde – ungeachtet dessen ist das Arbeitsgerät von Cube Factory Racing in diesem Jahr optisch aber äußerst gelungen.
#Ziemlich farbenfroh geht es bei Trek Factory Racing zur Sache – ob sich die Amerikaner einfach bei den französischen Fans einschleimen wollen? Ein Versuch ists wert!
#Das Team arbeitet gerade fleißig am Trek Session-Nachfolger – aktuell hat das Bike noch einige Ecken und Kanten, sieht aber definitiv interessant aus.
#Am Freitag geht's beim Training so richtig zur Sache, die Quali steht am Samstag an und das Finale wird wie gewohnt am Sonntag übertragen – dank uns behaltet ihr wie immer den Durchblick. In diesem Sinne: Arrividerci!
Wer ist dein Favorit auf dem World Cup-Sieg in Loudenvielle?