XC World Cup 2025 – Nové Město na Moravě: Back to the Roots! Die XC-Fotostory
Seit nunmehr 14 Jahren ist die beschauliche tschechische Kleinstadt Nové Město na Moravě fester Bestandteil des Mountainbike-Weltcups, seit nunmehr 14 Jahren wiederholen sich bestimmte Geschichten und Szenarien in den tschechischen Wäldern – so würde man vermutlich denken? Die diesjährige Ausgabe des Weltcup-„Klassikers“ in Nové Město na Moravě bewies jedenfalls das Gegenteil: Selten zuvor waren die Rennen in Tschechien so von Positionswechseln geprägt wie in diesem Jahr, selten zuvor überraschten die Namen der Siegerinnen und Sieger wie in diesem Jahr: Ob nun Mona Mitterwallner, Ella MacPhee, Christopher Blevins und Paul Schehl, allesamt fuhren auf eine Art und Weise zu ihren Siegen, die nicht unbedingt dem erwarteten Drehbuch entsprach. Wir wollen das Ganze etwas aufarbeiten – hier gibt’s die besten Bilder und wichtigsten Storys des Cross-Country-Renntages am vergangenen Sonntag!
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Als 2011 Nové Město na Moravě erstmalig im Rennkalender des Mountainbike-Weltcups auftauchte, galt der Veranstaltungsort im Herzen der Tschechischen Republik als regelrechter Vorreiter in verschiedenster Hinsicht: Insbesondere die Strecke, die den Erfolg „moderner“ Cross-Country-Rundkurse mit ständigem Auf und Ab und einigen künstlich angelegten Sektionen wie Steinfeldern einläutete, galt zu diesem Zeitpunkt als besonders innovativ und begeisterte Fans, Fahrerinnen und Fahrer gleichermaßen. Doch so viel änderte sich in dieser Hinsicht in Nové Město na Moravě in den vergangenen zehn Jahren nicht mehr. Andere Veranstaltungen mit „modernen“ Rennkursen wie beispielsweise im brasilianischen Araxá zum Weltcupauftakt in diesem Jahr zeigen ebenfalls, wie modernes Streckendesign mit äußerst spannenden und abwechslungsreichen Rennverläufen geht. So dürfte die Frage durchaus berechtigt sein: Inwiefern ist der besondere Stellenwert, den die gesamte Szene den Rennen in Nové Město na Moravě zuordnet, noch gerechtfertigt?
Die Antwort auf diese Frage lieferte das vergangene Rennwochenende in beeindruckendem Stil: Selten zuvor waren die Rennen in den tschechischen Wäldern so umkämpft, so turbulent und damit so kurzweilig für alle Zuschauerinnen und Zuschauer wie in diesem Jahr. Ob nun der Kampf von rund einem Dutzend (!) Fahrern im Eliterennen der Herren um den Sieg, das packende Duell zwischen Mona Mitterwallner und Samara Maxwell in der Damenkategorie, oder auch die vielen Positionswechsel in den Rennen der U23-Klasse, langweilig wurde es für Außenstehende in Nové Město na Moravě nie. Jedes Rennen hatte seine eigenen Geschichten parat, die so wohl kaum jemand im Vorfeld erwartet hätte.
Die Ergebnisse und Rennberichte aller Cross-Country-Rennen findet ihr hier: XC World Cup Ergebnisse Cross-Country-Rennen Nové Město na Moravě
Dem Spannungsbogen sehr zuträglich, dafür den Sportlerinnen und Sportlern wohl eher ein Dorn im Auge dürfte die hohe Anzahl an Stürzen und Defekten über alle Rennklassen hinweg gewesen sein. Die Reihe betroffener Fahrerinnen und Fahrer reicht von äußerst prominenten Namen wie den beiden Weltmeistern Puck Pieterse und Alan Hatherly oder auch Superstar Mathieu van der Poel bis zu einer Vielzahl an U23-Fahrern, die bei einsetzendem Regen im Sekundentakt zu Boden gingen. An dieser Stelle wünschen wir allen Sturzgeplagten eine möglichst schnelle Genesung!
Blicken wir abseits dieses kleinen Wermutstropfens auf die sportlichen Lichtblicke und starten zunächst mit den zwei positiven Überraschungen aus deutschsprachiger Sicht: Mona Mitterwallner, zuletzt im Herbst 2023 im Weltcup erfolgreich, zauberte aus dem Nichts eine besonders bemerkenswerte Leistung aus dem Hut und überraschte mit ihrem dritten Weltcupsieg ihrer Karriere vermutlich sich selbst am meisten: Vor rund zweieinhalb Wochen war die amtierende Marathon-Weltmeisterin noch bei einem Einsatz auf der Straße bei der Spanienrundfahrt der Damen schwer gestürzt, darüber hinaus waren ihre bisherigen Saisonleistungen noch weitestgehend unter den eigenen Erwartungen der Österreicherin. Umso größer schließlich die Erleichterung und Freude über den großen Coup in Tschechien!
Nicht minder überrascht über seinen Sieg zeigte sich der deutsche Sieger des U23-Weltcuprennens Paul Schehl, der sich mit einem beeindruckenden Kalkül zum ersten Weltcupsieg in der Nachwuchsklasse manövrierte. Über weite Strecken des Rennens schien Schehl nicht zwangsläufig wie der stärkste Fahrer des Feldes im U23-Feld der Herren zu sein, doch Schehl bewahrte stets kühlen Kopf, fuhr mit einer bemerkenswerten Leichtigkeit über die technischen Herausforderungen und bewies letzten Endes im Sprint um den Sieg ein beeindruckendes Stehvermögen. Der deutsche MTB-Sport hat damit den ersten männlichen Weltcupsieger in einem Cross-Country-Weltcuprennen seit 2013: Damals hatte Markus Schulte-Lünzum in Albstadt auch in der U23-Klasse ganz oben auf dem Podest gestanden.
In der Eliteklasse der Herren war in der Zwischenzeit Luca Schwarzbauer schon einige Male sehr nahe dran an einem potenziellen Sieg, doch ähnlich wie in der Vergangenheit fehlten dem Nürtinger auch dieses Mal in Nové Město na Moravě nach einer starken Startphase im Rennverlauf die notwendigen Körner, um am Ende des Rennens mit den allerbesten Fahrern mitzuhalten. Inwiefern einem Christopher Blevins in einer derart starken Verfassung wie zum aktuellen Zeitpunkt überhaupt jemand Paroli bieten kann, ist dabei eine grundlegende Frage, die nicht nur Schwarzbauer betrifft. Wer sogar im Short Track noch per Hand in der letzten Runde (!) seine heruntergefallene Kette wieder auflegt und danach dennoch triumphiert, der scheint einfach eine Klasse für sich zu sein …
Die Ergebnisse und Rennberichte der Short Track-Rennen findet ihr hier: XC World Cup Ergebnisse Short Track-Rennen Nové Město na Moravě
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Was sind eure Gedanken zum Weltcup in Nové Město na Moravě? Welche Fahrerin oder welcher Fahrer hat euch am meisten beeindruckt?
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