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Downhill World Cup 2025 – Bielsko Biala: Alle Infos zum Saison-Auftakt in Polen

Der Downhill World Cup 2025 steht in den Startlöchern: Am kommenden Wochenende geht die Saison der Abfahrts-Asse endlich wieder los. Was euch beim World Cup-Auftakt in Bielsko Biala erwartet, zeigen wir euch.

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Wenn am kommenden Sonntagnachmittag die Stars der Downhill-Szene beim World Cup-Auftakt in Polen an den Start gehen, endet eine über 30-wöchige Wartezeit. Seit dem World Cup-Finale 2024 mussten wir uns eine gefühlte Ewigkeit gedulden, doch nun ist es endlich wieder so weit. Nachdem die Cross Country-Szene bereits beim Doppel-Auftakt in Brasilien die World Cup-Saison eingeläutet hat und am vergangenen Wochenende in Pietra Ligure der erste Enduro World Cup des Jahres ausgetragen wurde, geht es nun für die Downhiller beim Saison-Auftakt in Polen um die Wurst.

# 2024 hat der World Cup im polnischen Bielsko Biala für packende Renn-Action und spektakuläre Bilder gesorgt - nun findet hier am Wochenende der Auftakt zur 2025er-Saison statt. Dakotah Norton wird aufgrund einer Verletzung jedoch wohl noch eher pausieren müssen.

Kurz und knapp: Die wichtigsten Infos zum Saison-Auftakt

  • ???????? Downhill World Cup Saison-Auftakt findet in Bielsko Biala, Polen, statt
  • ???? viele Regeländerungen: neues Quali-Format, kein Protected-Status mehr, 2025 gibt es 10 World Cups
  • ???? neues Quali-Format: reguläre Quali und anschließend Last Chance Qualifier
  • ???? fast alle Favoriten dabei, aber viele Verletzungen in der Off Season
  • ⛈️ Wetter wird eher so mittel
  • ???? Rennen am Sonntag auf Eurosport und Discovery Plus

Bielsko Biala: Zum zweiten Mal World Cup in Polen

Ganze 10 World Cups wird es in diesem Jahr im Downhill geben – generell war die Off Season geprägt von zahlreichen Anpassungen des Reglements, auf die wir gleich noch zu sprechen kommen. Den Auftakt feiert der Downhill World Cup 2025 im polnischen Bielsko Biala. Die Stadt mit rund 150.000 Einwohnern liegt im Süden Polens an der Grenze zu Tschechien und der Slowakei. Genau genommen wird der Downhill World Cup in Szczyrk ausgetragen. Der Ort mit dem unaussprechlichen Namen (vereinfacht: Schschirk) ist einer der bekanntesten Ski-Orte in den Karpaten und seit dem vergangenen Jahr Teil des Downhill World Cups.

Damit wird erst zum zweiten Mal in der Geschichte des Downhill World Cups ein Rennen in Polen ausgetragen. Bis zum vergangenen Jahr war die Strecke komplett unbekannt weil neu gebaut. Das ist in diesem Jahr natürlich anders, aber trotzdem verspricht das Rennen allein schon aufgrund der noch nicht besonders lang etablierten Location viel Spannung. Der Hang in Szczyrk ist weder besonders steil noch besonders lang, aber der World Cup 2024 hatte es schon mehr als in sich: Gerade mal 0,06 Sekunden haben am Ende den späteren Gesamtsieger Loïc Bruni von Ronan Dunne, der den ersten World Cup-Sieg seiner Karriere feiern konnte, getrennt.

# Letztes Jahr wurde erstmals ein World Cup auf der brandneuen Strecke in Bielsko Biala ausgetragen - kein Wunder, dass ordentlich Loam aufgewirbelt worden ist. Wir sind gespannt, wie eingefahren die Downhill-Piste nun in diesem Jahr sein wird.

Die Strecke in Bielsko Biala ist im oberen Teil der sprunglastig und hat einige Bike Park-Elemente, wird nach unten hin jedoch deutlich steiler und hat auch zahlreiche natürliche Sektionen. Interessant wird sein, wie stark die Strecke mittlerweile eingefahren ist. Letztes Jahr war die Abfahrt komplett frisch und dementsprechend ein absoluter Premium-Loooooaaaaaamer … das dürfte 2025 allerdings anders sein. Unklar ist, ob die Strecke seit dem letzten World Cup für die Öffentlichkeit geöffnet war oder nicht – und auch, ob es generell Änderungen am Streckenverlauf geben wird, wissen wir aktuell noch nicht. Das wird sich jedoch spätestens beim Track Walk am Donnerstag zeigen. Außerdem handelt es sich beim Rennen in Bielsko Biala um die kürzeste Strecke im World Cup-Zirkus: Als einziges Rennen lag die Sieger-Zeit 2024 bei knapp unter 3 Minuten.

Die wichtigsten Regeländerungen

Wie sehr sich die Strecke verändert hat, ist nur eine von zahlreichen spannenden Fragen an diesem Wochenende. Das liegt an den zahlreichen Regeländerungen, die es für diese Saison im Mountainbike World Cup gibt. Zum einen betrifft das die Team-Strukturen: Wie viele Punkte die jeweiligen Teams im Lauf der Saison sammeln, ist nun deutlich relevanter als zuvor, da basierend auf einer Rangliste entschieden wird, welche Teams in den kommenden Jahren einen festen Startplatz im World Cup haben.

Damit wird das System im Downhill World Cup nun deutlich stärker dem System im Straßen-Bereich angeglichen und elitärer gestaltet. Gleichzeitig gibt es jedoch auch diverse Möglichkeiten, ohne großes Team im Rücken an den Start zu gehen. In aller Ausführlichkeit haben wir die Regeländerungen im World Cup hier beleuchtet.

# Vali Höll ist Weltmeisterin und World Cup-Gesamtsiegerin, doch selbst sie genießt keinen Protected-Status mehr - stattdessen haben die Elite-Klassen nun in einer regulären Quali und in einem Last Chance Qualifier die Möglichkeit, den Sprung ins Finale zu schaffen. Das garantiert viel Spannung.

Neben der deutlich erhöhten Anzahl an Rennen dürfte vor allem der Wegfall des unbeliebten Semi-Finals eine wichtige Rolle für die Taktik am Wochenende spielen. Das Semi-Finale wurde zur Saison 2023 eingeführt, um das Fahrerfeld vor dem Finale auf 30 Männer bzw. 10 Frauen zu reduzieren. Im ersten Jahr fand das Semi-Finale am Tag des Finales statt, 2024 dann unmittelbar nach der Qualifikation – beide Lösungen waren nicht zufriedenstellend und selbst vor Ort war es schwer, den Überblick zu behalten. Nun gehört das Semi-Finale der Vergangenheit an. Stattdessen gibt es nun eine reguläre Qualifikation und einen zusätzlichen Last Chance Qualifier.

Wie funktioniert das neue Quali-System?

So wird nun am Tag vorm Finale eine reguläre Qualifikation (Q1) ausgetragen, wie man es auch aus den Vorjahren kennt. Die 20 schnellsten Männer und die 10 schnellsten Frauen sind fix im Finale dabei. Alle anderen Fahrerinnen und Fahrer haben jedoch in einer zweiten Quali-Runde, dem sogenannten Last Chance Qualifier, eine zusätzliche Chance auf einen Startplatz im Finale. Hierzu muss man in die Top 10 bei den Männern oder die Top 5 bei den Frauen in diesem Last Chance Qualifier fahren. Für alle anderen ist das Rennwochenende nach diesem Last Chance Qualifier vorbei.

Das neue System verspricht viel Spannung und dürfte nach einer gewissen Eingewöhnungsphase auch deutlich einfacher nachzuvollziehen sein. Punkte für die Gesamtwertung werden übrigens nur in der regulären Quali (Q1) vergeben. Allein das dürfte schon Anreiz genug darstellen, sich auf diesem Weg ins Finale zu qualifizieren – zumal man im Anschluss die Füße hochlegen und sich erholen kann, statt im Last Chance Qualifier am späten Nachmittag noch einmal alles zu riskieren. Im Finale gehen dann zunächst die Top 10 aus dem Last Chance Qualifier in aufsteigender Reihenfolge und dann die Top 20 aus der regulären Quali in aufsteigender Reihenfolge an den Start.

# Letztes Jahr noch Team-Kollegen, dieses Jahr Konkurrenten, aber ziemlich sicher noch sehr gut befreundet - während Charlie Hatton bei den Athertons geblieben ist, modelt Andi Kolb nun für den YT Mob.

Besonders interessant wird das neue Qualifikations-System durch die Tatsache, dass es seit dieser Saison keinen Protected-Status mehr gibt. In der Vergangenheit hatten diverse Fahrerinnen und Fahrer das Privileg, durch Erfolge aus dem Vorjahr fest im Finale dabeizusein – egal, wie die Quali oder das Semi-Finale gelaufen ist. Dieses umstrittene Privileg wird nun gestrichen. Schafft man es bei den Männern in der Quali nicht in die Top 20 oder im Last Chance Qualifier in die Top 10, dann fliegt man raus – ohne Rücksicht auf Namen oder vergangene Erfolge. Das initiale Feedback zu dieser Änderung war positiv, auch wenn Härtefälle nicht ausbleiben werden. Ebenfalls erfreulich: Das Starterfeld im Finale der Frauen ist von 10 auf 15 Fahrerinnen erhöht worden, was definitiv dringend nötig war.

Wer fehlt?

Generell war die Off Season für die Weltspitze ziemlich ereignis- wie verletzungsreich. Zeitweise war ein Großteil der Top 10 der Männer mit verschiedenen Verletzungen ausgefallen. So hatten unter anderem Loïc Bruni, Amaury Pierron, Loris Vergier, Ronan Dunne, Andi Kolb und Dakotah Norton mit teils schweren Verletzungen zu kämpfen. Inzwischen sind fast alle Top-Stars wieder fit.

Lediglich für Dakotah Norton, der letztes Jahr in Polen ganz knapp vor seinem ersten World Cup-Sieg war, kommt der Saison-Auftakt zu früh. Er hat sich im Winter schwer an der Hüfte verletzt, ist mittlerweile aber wieder auf dem Weg der Besserung und saß kürzlich das erste Mal wieder auf dem Downhill-Bike. Nach einem schweren Trainingssturz mitsamt gebrochenem linken Handgelenk und gebrochener rechter Hand wird auch Bernard Kerr auf absehbare Zeit aussetzen müssen. Außerdem fehlt Greg Minnaar: Der Südafrikaner, der mehr als nur eine gefühlte Ewigkeit im Downhill World Cup erfolgreich war, hat offiziell seine aktive Karriere beendet.

… und wer sind die Favoriten?

Eine seriöse Prognose abzugeben, ist vor allem vor dem ersten Rennen des Jahres äußerst schwierig. In den vergangenen Wochen fanden bereits einige Rennen mit hochkarätiger Besetzung statt, doch es ist natürlich unklar, ob wirklich alle alles gegeben haben. Die französischen Superstars waren im Winter allesamt mit größeren Veränderungen konfrontiert: Während Amaury Pierron lange verletzt ausgefallen ist, sind Loris Vergier (jetzt auf Commencal), Benoît Coulanges (Wechsel zu Scott) und Loïc Bruni (neuer Specialized-Prototyp mit umfassenden Änderungen) auf neuem Material unterwegs. Selbiges gilt für Andi Kolb, der im Winter von Atherton zum YT Mob gewechselt ist, aber selbstverständlich weiterhin Österreicher ist.

# Ronan Dunne konnte in Bielsko Biala im vergangenen Jahr den ersten World Cup-Sieg seiner Karriere holen - spätestens seitdem ist der Ire einer der großen Stars der Szene. Wir sind uns sicher: Auch 2025 wird er wieder mit dem Messer zwischen den Zähnen fahren.

In der Off Season einen starken Eindruck hinterlassen haben Lachie Stevens-Mcnab, der in Polen im vergangenen Jahr bis kurz vor dem Ziel auf Siegkurs war, und Jackson Goldstone. Der Kanadier hat die gesamte Saison 2024 verpasst, aber konnte sich bei der Red Bull Hardline in Tasmanien direkt wieder als schnellster Fahrer durchsetzen. Ebenfalls ziemlich flott in der Off Season unterwegs waren Ryan Pinkerton und Charlie Hatton, der den hochkarätig besetzten EDC in Fort William für sich entscheiden konnte. In Anbetracht der Tatsache, wie schnell die Alran-Brüder und Asa Vermette aktuell sind, wird sich die Elite-Konkurrenz jedoch freuen, dass das schnelle Trio jeweils noch ein Junioren-Jahr vor sich hat.

Das Rennen der Frauen in Polen konnte letztes Jahr Marine Cabirou für sich entscheiden. Die Französin ist im Winter von Scott zu Canyon Factory Racing gewechselt und wird beim Saison-Auftakt als Mitfavoritin ins Rennen gehen. Generell muss man sich bei den weiblichen Stars der Szene an einige neue Bikes und Teams gewöhnen: Neben Marine Cabirou sind im Winter auch Camille Balanche (jetzt auf Yeti unterwegs), Tahnée Seagrave (selbes Team, aber nun auf Orbea), Mille Johnset und Lou Ferguson (beide Intense Factory Racing) gewechselt. Ohne größere Veränderung gehen hingegen Vali Höll und Nina Hoffmann in die Saison – allein schon aus lokalpatriotischen Gründen drücken wir den beiden natürlich besonders fest die Daumen.

# Marine Cabirou ist im Winter von Scott auf Canyon gewechselt - für die erfolgreiche Französin gehen damit zahlreiche Veränderungen einher.

Der Zeitplan

  • Donnerstag, 15.05. Track Walk (10 bis 16 Uhr)
  • Freitag, 16.05. Training (08:30 bis 12:30 Uhr), Timed Training (12:30 bis 16:30 Uhr)
  • Samstag, 17.05. Training (08:30 bis 12 Uhr), Q1 Frauen & Q1 Männer (12:30 bis 14 Uhr), Quali Juniorinnen & Junioren (14:15 bis 15:30 Uhr), Q2 Frauen & Q2 Männer (15:50 bis 17 Uhr)
  • Sonntag, 18.05. Training (09 bis 11 Uhr), Finale Juniorinnen (ab 11:30 Uhr), Finale Junioren (ab 12 Uhr), Finale Frauen (ab 13 Uhr), Finale Männer (ab 14 Uhr)

Wie wird das Wetter?

Letzte Woche sah’s noch blendend aus, inzwischen verspricht die Wetterprognose viel Regen – allerdings wirkt es so, als könnte sie sich im Laufe der Woche noch etwas verbessern. Wir drücken einfach mal die Daumen und essen fleißig unsere Teller auf …

# Sometimes maybe good, sometimes maybe shit.

Podcast-Spezial: Unser Bielsko Biala-Preview

Gregor und ich haben uns im Vorfeld mit dem ehemaligen World Cup-Racer und aktiven Eurosport-Kommentator Markus Pekoll in unserem Podcast ausführlich über den anstehenden World Cup in Bielsko Biala unterhalten. Hier geht’s zur aktuellen Podcast-Episode.

Wo kann man die Rennen schauen?

Wie gewohnt werden die Rennen am Sonntag auf Eurosport Plus sowie Discovery Plus übertragen. Eine Ankündigung zu den Livestreams mitsamt passenden Links werdet ihr auf MTB-News finden. Die Final-Entscheidungen der Juniorinnen und Junioren werden vermutlich wieder kostenlos via YouTube streambar sein. Außerdem steht an allen Tagen ein Live-Timing auf www.live.ucimtbworldseries.com zur Verfügung. Alle Ergebnisse, Fotostories von den Entscheidungen, Hintergrund-Infos und feinste Technik aus der Boxengasse findet ihr dazu wie immer auf unserer Website sowie unseren Social Media-Kanälen.

Wirst du die Rennen am Wochenende live verfolgen?


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