Die nächste Bike-Marke vor dem Aus: Rocky Mountain Bicycles meldet Insolvenzschutz an
Das kanadische Unternehmen Rocky Mountain Bicycles hat Insolvenzschutz nach dem kanadischen Companies‘ Creditors Arrangement Act (CCAA) beantragt. Diese Nachricht erschüttert nicht nur die Fahrradindustrie, sondern auch die Fans der Traditionsmarke, die schon seit 1981 (!) im Mountainbike-Segment aktiv ist.
Warum beantragt Rocky Mountain Bicycles Insolvenzschutz
Während der Pandemie konnte Rocky Mountain aufgrund der hohen Nachfrage nach Fahrrädern stark wachsen. Doch Lieferengpässe und steigende Kosten belasteten die Produktion. Nach der Pandemie brach die Nachfrage ein, und sinkende Verkaufspreise reduzierten die Margen drastisch. Infolgedessen sah sich das Unternehmen gezwungen, ein Restrukturierungsverfahren einzuleiten, um langfristig wieder wirtschaftlich arbeiten zu können.
Der Prozess wird durch das kanadische Insolvenzrecht CCAA ermöglicht, das Unternehmen in finanzieller Not erlaubt, ihren Geschäftsbetrieb während einer Umstrukturierung aufrechtzuerhalten.
Einordnung der rechtlichen Situation: Kanada vs. Deutschland
In Kanada bietet das CCAA angeschlagenen Unternehmen die Möglichkeit, während einer Restrukturierung Schutz vor Gläubigern zu genießen, ähnlich wie das deutsche Schutzschirmverfahren nach der Insolvenzordnung. Ein wesentlicher Unterschied liegt jedoch in der Flexibilität des CCAA, die Unternehmen umfangreiche Verhandlungsoptionen mit Gläubigern ermöglicht. In Deutschland ist der Prozess häufig stärker reglementiert, insbesondere was die Anforderungen an die Einleitung und Durchführung eines Insolvenzverfahrens betrifft.
Auswirkungen auf die Belegschaft und Sponsoren
Berichten zufolge wurden bereits zahlreiche Mitarbeiter in den Büros in North Vancouver und Europa entlassen, einschließlich nahezu der gesamten Belegschaft des Hauptsitzes in North Vancouver. Auch für gesponserte Athleten von Rocky Mountain könnte dies das Ende der Partnerschaft bedeuten. Zur Situation bei BikeAction, dem EU-Vertrieb, den Rocky Mountain erst 2023 übernommen hatte, liegen uns noch keine Informationen vor.
Originalmeldung für weitere Informationen
SAINT-GEORGES, QC, Dec. 19, 2024 /CNW/ – RAD Industries Inc. (the „Company“ or „Rocky Mountain“) announced today that it has filed an application with the Superior Court of Québec (Commercial Division) (the „Court“) for Court protection under the Companies‘ Creditors Arrangement Act (‚CCAA‘).
Despite strong demand for its bikes during the pandemic, the Company struggled to secure supplies due to shortages and rising costs. Once the pandemic was over, the Company had to contend with a sharp drop in selling prices.
As a result, margins have tightened, putting unprecedented financial pressure on the Company. Rocky Mountain has no choice but to initiate restructuring procedures to launch the Sales and Investment Solicitation Process (SISP) to become a resilient and successful long-term business.
By undertaking a restructuring process under the CCAA, the Company will be able to avoid business interruption as much as possible and reduce the resulting impacts of the current situation. The Company will ask the Court to appoint Ernst & Young to act as Monitor under the CCAA. Lavery de Billy is acting as Legal Counsel to the Company.
About Rocky Mountain
Rocky Mountain Bicycles has been designing, developing, and perfecting mountain bikes in and around North Vancouver, BC, since 1981. The diverse playground of the North Shore has offered us the ideal proving grounds for all kinds of riding. Split between our R&D centre in North Vancouver (British Columbia) and our head office in Saint-Georges (Québec), our team has an impressive heritage. We are a Canadian company with a global reach, and our goal is to deliver an exceptional experience. From the moment you throw a leg over one of our bikes, it’s clear that they’re made for people who Love the Ride.
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