3 Hardtails bis 1.500 € im Test: Das ist das beste Trail-Hardtail 2024
Drei Räder haben wir getestet, drei völlig unterschiedliche Fazits haben wir gezogen: So lässt sich unser aktueller Vergleichstest zusammenfassen. Wir haben Unterschiede entdeckt, die wir vorher gar nicht auf dem Schirm hatten und ein Rad hat uns besonders überrascht – Testsieger wurde aber ein anderes. In diesem Fazit beleuchten wir die Tops und Flops der einzelnen Räder, küren unsere persönlichen Favoriten und sagen, welches Rad man für welchen Einsatzzweck kaufen sollte. Das Fazit!
Dieser Hardtail-Vergleichstest wird unterstützt von Endura: www.endurasport.com
Video: 3 Trail-Hardtails im Vergleich: Welches ist das beste MTB bis 1.500 €?
3 Trail-Hardtails im Vergleichstest
Für unseren Hardtail-Vergleichstest haben wir drei der angesagtesten Modelle in der beliebten Trail-Kategorie bestellt. Folgende Kandidaten haben wir im Rahmen unseres Vergleichs ausgiebig gegeneinander getestet:
- Cube Reaction TM Pro
- Marin San Quentin 29 2
- Merida Big.Nine TR 600
Der Testsieger
Unser Testsieger lautet: Cube Reaction TM Pro! Dieses Bike hat uns aus mehreren Gründen enorm viel Spaß gemacht: Tolle Geometrie, die sowohl bergauf, aber noch mehr bergab überzeugt, geringstes Gesamtgewicht im Testfeld, eine gut funktionierende Marzocchi Bomber Z2-Federgabel und zahlreiche Markenprodukte von Newmen – für 1.499 € bleiben hier kaum Wünsche offen.
Zum vollständigen Artikel: Cube Reaction TM Pro Test
Beim Cube Reaction TM Pro kann überall ein grüner Haken dran: Mit einer tollen Allround-Geometrie, die nicht zu extrem, aber absolut trailtauglich ist, macht das Rad richtig viel Spaß auf Trails jeglicher Art. Dazu wird eine Ausstattung serviert, die in dem Preisbereich nicht viel besser geht: Die Marzocchi Z2 liefert eine gute Performance ab, Shimano-Schaltung und -Bremsen funktionierten ebenfalls absolut problemlos – und die griffige Maxxis-Bereifung rundet das Paket ab. Ein Bike, das keine Wünsche offen lässt.
Cube Reaction TM Pro Pro / Contra
Cube Reaction TM Pro TestPro
- top Ausstattung
- gute Federgabel-Performance
- spielfreudige Allround-Geometrie
Contra
- nix
Die weiteren Testkandidaten
… in wertungsfreier, alphabetischer Reihenfolge:
Marin San Quentin 29 2
Zum vollständigen Artikel: Marin San Quentin 29 2
Ein spielfreudiger Tausendsassa: So könnte man das Marin San Quentin vielleicht am besten beschreiben. Geht es abwärts, ist das Trail-Hardtail spritziger unterwegs als eine Sprudelflasche. Lediglich in ruppigerem Terrain fängt es irgendwann an, etwas unkontrolliert zu springen. Insgesamt überzeugt das Bike auf vielerlei Terrain: Das Marin San Quentin 29 2 bietet eine Top-Geometrie für schnelle Abfahrten, große Sprünge oder flotte Anlieger und überzeugt nicht zuletzt dank der Reifen und der solide funktionierenden Federgabel.
Marin San Quentin 29 2 Pro / Contra
Marin San Quentin 29 2 TestPro
- Tolle Geometrie
- Griffige Bereifung
- Solide X-Fusion Federgabel
Contra
- Recht hohes Gewicht
Merida Big.Nine TR 600
Zum vollständigen Artikel: Merida Big.Nine TR 600 Test
Das Merida Big.Nine TR 600 bildet einen großen Einsatzbereich ab: Für günstige 1.449 € stellt es einerseits ein tourenlastiges Publikum zufrieden, das gerne hin und wieder einen netten Trail einstreut – die sportliche Sitzposition, die gut rollenden Reifen und die soliden Anbauteile geben dies her. Auf der anderen Seite bietet der Rahmen für Trailfreunde auf ruppigen Abfahrten dank sehr angenehmem Rahmenflex und einer passenden Geometrie trotz verbesserungswürdiger Gabel-Performance auch bergab richtig viel Spaß. Lediglich wenn es in den Enduro-Schwierigkeitsgrad geht, fährt das Merida den anderen Testkandidaten hinterher.
Merida Big.Nine TR 600 Pro / Contra
Merida Big.Nine TR 600 TestPro
- komfortabler Rahmen
- gut rollende Reifen
- geringstes Gewicht im Testfeld
Contra
- Federgabel in hartem Gelände überfordert
- Durch langen Vorbau recht gestreckte Haltung
Die persönlichen Favoriten der Tester
Das erste Testbike der Riege hat es mir direkt angetan: Das Marin San Quentin hat mir bergab einen riesigen Spaß bereitet. Jede Wurzel wurde als Absprung genutzt, jede Kurve ließ sich wunderbar zirkeln und Manuals funktionierten sofort absolut ohne Probleme. Daher mein persönlicher Favorit? Klares Jein. Denn im direkten Vergleich mit dem Cube Reaction TM Pro lässt man mit dem Marin bergauf durchaus Körner und die Federgabel erreicht in der Abfahrt für mich nicht ganz die Performance der Marzocchi Z2. Daher hat für mich in der Gesamtsumme am Ende das Cube Recation TM Pro die Nase vorn.
Johannes Herden
Mein persönlicher Favorit im Trio ist das Cube – Optik, Ausstattung und natürlich Fahreigenschaften spielen hier für ein Bike der 1.500 € Klasse ganz groß auf! Stabil und steif, aber nicht so, dass es dir die Plomben raushaut, sondern auch in Enduro-Gefilden Vertrauen erweckt. Eine kleine Überraschung war mich zudem das Merida – durch den verzeihenden Hinterbau konnte man es trotz XC-lastiger Auslegung ganz schön krachen lassen und bereute auch die ein oder andere ruppige Linienwahl nicht.
Dennis Haas
Wenn ich mich für eines der drei Hardtails entscheiden müsste, dann würde meine Wahl auf das Cube fallen. Hier werden gleich mehrere meiner Ansprüche befriedigt: das Preis-Leistungs-Verhältnis ist 1a, über den Look brauchen wir nicht zu streiten (mega), dazu fühle ich mich auf dem Cube am wohlsten und kam sofort gut zurecht auf den Bad Kreuznacher Trails. Als einziges Manko könnte man den recht steifen Rahmen benennen, aber wer Hardtail fährt, muss das abkönnen. Daher würde ich schön dicke und weiche Pneus aufziehen, das sollte dem Cube nochmals mehr Dämpfung verpassen.
Michael Biernoth
Erkenntnisse und Empfehlungen
Was macht die einzelnen Modelle aus? Für wen sind sie gedacht und wer sollte sich welches Rad kaufen, wenn er dieses oder jenes Produkt unbedingt am Rad haben möchte? Hier sind unsere Empfehlungen und Erkenntnisse!
Geometrie auf dem Papier vs. auf dem Trail
Schaut man sich die einzelnen Geometrien der Bikes nur auf dem Papier an, ist das Cube Reaction TM Pro etwas zu kurz und mit einem zu steilen Sitzwinkel ausgestattet, das Marin San Quentin 29 2 im Lenkwinkel etwas zu extrem und das Merida Big.Nine TR 600 zu lang, zu tief und zu steil. Und auf dem Trail?
Stimmt nichts davon! Auch dieser Vergleichstest hielt uns wieder vor Augen, dass man Geometriezahlen nicht immer trauen und erst recht kein vorschnelles Urteil fällen sollte. Denn bei keinem der Testkandidaten bewahrheitete sich eine negative Geometrie: Das Cube verfügt über eine angenehme, kompakte Geometrie bergauf und ließ bergab keine längeren Reachwerte vermissen. Das Marin machte bergab richtig viel Spaß und war, allen Geometriewerten zum Trotz, richtiggehend verspielt und dennoch absolut sicher in ruppigen Passagen. Und wenngleich das Merida durchaus anders zu fahren war und bergab nicht ganz die Performance der anderen Kandidaten brachte, so überraschte die Geometrie mit Agilität und sicherem Fahrverhalten. Drum merke: Geometrie auf dem Papier ist nicht alles.
Die beste Gabel des Tests findet sich am …
… Cube Reaction TM Pro! Ebenso wie vor zwei Jahren gilt: Die Top-Federgabeln großer Hersteller kosten natürlich teilweise so viel wie die Komplettbikes aus unserem Test, sodass man an eine Federgabel in diesem Preissegment andere Maßstäbe anlegen muss. Dennoch waren wir überrascht, was für eine Performance die Federgabel des Cube Reaction TM Pro an den Tag gelegt hat. Denn wie schon vor zwei Jahren beim Radon Cragger landet erneut die Marzocchi Z2 mit Rail-Dämpfung ganz vorn: vielfältige Einstellbarkeit, gute Dämpfung, steifes Chassis und eine sinnvolle Ausnutzung der 140 mm Federweg.
Knapp dahinter landet die X-Fusion Slide Boost RC aus dem Marin San Quentin 29 2: Auch hier lassen sich Zug- und Druckstufe einstellen, im direkten Vergleich allerdings wird es mit der X-Fusion in ruppigen Sektionen manchmal etwas ungemütlich und die Gabel reagiert recht harsch. Dennoch eine annehmbare Performance in dem Preissegment.
Schlusslicht bildet in dieser Testserie die SR Suntour Raidon 34 2CR aus dem Merida Big.Nine TR 600. Für leichte Trails funktioniert die Gabel durchaus gut und bergauf profitiert man vom Lockout per Lenker-Remote, auf etwas ruppigen Trails empfanden wir die Raidon 34 2CR allerdings als überfordert – was sicherlich auch an der fehlenden Einstellbarkeit der Druckstufe liegt, mit der man noch ein Stück mehr Performance hätte herauskitzeln können.
Spannend übrigens, dass im Testfeld weder RockShox noch Fox aufgetaucht sind – Premiere.
Das schnellste Bike bergab ist …
… das Cube Reaction TM Pro und das Marin San Quentin 29 2! Während das Cube die bessere Gabel aufbietet und so Schläge eine ganze Ecke ruhiger wegpuffert, prescht das Marin mit langem Reach und flacherem Lenkwinkel ebenfalls extrem zügig den Berg hinab, auch wenn es in sehr rumpeligen Situation manchmal etwas unruhig wird. Beide Bikes bringen zudem eine sehr griffige Bereifung mit.
Das komfortabelste Rad im Test ist …
… das Merida Big.Nine TR 600! Wie schon mehrfach angesprochen, besticht das Big.Nine mit spürbarem Rahmenkomfort. Auch wenn die Federung der Konkurrenz besser funktioniert, empfanden wir den Rahmen des roten Merida-Bikes als am angenehmsten.
Perfekt durch den Herbst mit Endura
Wer testet, möchte korrekt gekleidet sein: Der Hardtail-Vergleichstest 2024 wird unterstützt von Endura. Die Schotten sind absolute Experten bezüglich MTB-Bekleidung für die robusten Jahreszeiten auf der Insel und bringen zudem Expertise im Protection-Bereich mit. Wir tragen zum Testen daher Bekleidung von Endura und bedanken uns für die Kooperation. Mehr Informationen zu den Produkten von Endura gibt es hier: www.endurasport.com
Welches der Bikes ist dein Favorit?
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