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Neue Regeln für MTB World Cups: Weniger Teams, Kontinental-Serie & mehr

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Der World Cup-Ausrichter Warner Brothers Discovery hat zusammen mit der UCI ein neues Regelwerk für die Mountainbike World Series erarbeitet, das die größten Änderungen seit Beginn der Rennserie im Jahr 1991 beinhalten soll. Der World Cup wird deutlich elitärer, mit weniger Top-Teams, veränderter Qualifikation im Downhill und der Einführung von kontinentalen Rennserien.

In den letzten Wochen und Monaten ist viel spekuliert worden – angeheizt durch ein an die Öffentlichkeit gelangtes internes Dokument, das signifikante Änderungen für die Mountainbike World Series beinhaltete (Geleaktes Dokument zur MTB World Series). Nachdem sich der World Cup-Ausrichter Warner Brothers Discovery lange in Schweigen gehüllt hat – und damit die Spekulationen wohl noch mehr angeheizt hat – sind die Änderungen nun offiziell. Hier findet ihr zudem den vor einigen Wochen vorgestellten UCI World Series-Kalender 2025.

Zusammengefasst kann gesagt werden, dass die Änderungen tatsächlich dem Inhalt des Dokuments entsprechen. Am stärksten betroffen ist der Downhill World Cup, der ein neues Qualifying-Verfahren verpasst bekommt. Zudem wird die Anzahl der Elite-Teams, die aktuell noch UCI Mountainbike World Series Teams heißen, auf je 20 Stück für Gravity (Enduro & Downhill) und Endurance (XCO & XCC) limitiert. Wir haben die wichtigsten Regel-Änderungen erneut für euch zusammengefasst.

  • World Series Teams Elite-Teams heißen jetzt UCI Mountainbike World Series Teams und können sich in zwei Kategorien anmelden: Gravity für den Downhill und Enduro World Cup, Endurance für den Cross-Country und Shorttrack World Cup. Die Anzahl der Teams ist im Gegensatz zu den Vorjahren streng auf 20 Stück je Kategorie limitiert. Außerdem dürfen sie maximal vier Fahrer pro Rennen und Kategorie haben. Jeweils 15 Teams bekommen automatisch eine Einladung, basierend auf dem Teamranking aus dem Vorjahr. Dazu werden fünf Wildcards ausgesucht. Die Kriterien beinhalten die Ergebnisse, wie das Team zusammengestellt ist, die Namhaftigkeit der Sponsoren, Media-Darstellung und so weiter. World Series Teams haben sichere Startplätze für das gesamte Jahr – zukünftig sollen die Top-Teams sogar mehrjährige Verträge bekommen. Zusätzlich können sie einen Gast-Fahrer und einen Fahrer aus einem Development-Team für eine unbestimmte Anzahl von Rennen anmelden.
  • UCI MTB Team Wer sich nicht als World Series Team qualifiziert, kann ein UCI MTB Team anmelden. Als ein solches kann man sich einen Startplatz für bestimmte Events ergattern – einen Monat vor dem jeweiligen Rennen erhalten maximal 8 Teams eine Einladung. Auch hier dürfen maximal 4 Fahrer pro Kategorie angemeldet sein. Die Auswahlkriterien sind ein Mix aus Ergebnissen, Social Media-Auftritten, Anti-Doping-Historie oder etwa, wie namhaft die Sponsoren sind. Insgesamt also ein nicht allzu durchsichtiger Vorgang. Ein UCI MTB Team kann sich allerdings als Development-Team für ein Word Series Team anmelden. Das World Series Team kann dann einen Fahrer auswählen und zum World Cup-Start anmelden, solange das Limit von 4 Athleten pro Kategorie nicht überschritten wird.
  • Teilnahme als Privateer Es soll weiterhin möglich sein, ohne großes Team im Rücken am World Cup teilzunehmen. So bleibt die Möglichkeit, sich vom Nationalteam anmelden zu lassen – diese Startplätze sind allerdings deutlich weniger geworden. Komplett gestrichen scheint die Option, sich über UCI-Punkte zu qualifizieren. Hier waren bisher 40 Punkte (DH), bzw. 80 Punkte (XCO) nötig. Ab 2025 sind die Top 5 eines beliebigen Rennens der Kontinental-Serie für einen World Cup im selben Jahr qualifiziert. Ab 2026 bekommen die Top 5 der Gesamtwertung einer Kontinental-Serie aus dem Vorjahr einen Startplatz für die gesamte Saison. Einen sicheren Startplatz bekommt man zudem über einen bestimmten Platz im UCI World Ranking oder indem man eine Meisterschaft gewinnt – egal ob national, kontinental oder gar die Weltmeisterschaft. Die Regeln für Junioren sind übrigens nicht wesentlich einfacher, auch hier wird das Feld deutlich verkleinert.
  • Enduro World Cup Im UCI-Dokument zur Regel-Änderung 2025 tauchen kaum Änderungen zum Enduro World Cup auf. Es ist davon auszugehen, dass sich an der Qualifikation im Vergleich zur Saison 2024 nichts geändert hat. Die Rennen müssen allerdings eine Junioren-Kategorie für Frauen und Männer anbieten und es braucht eine Elite-Lizenz zur Teilnahme. Auch bei der Weltmeisterschaft, die 2024 das erste Mal stattfand, wird es künftig Junioren-Kategorien geben.
  • Kontinental-Serien Eine spannende und sinnvolle Neuerung ist die Einführung von Kontinental-Serien. Diese sollen mit den fünf kontinentalen Radverbänden geplant und koordiniert werden und als Sprungbrett in den World Cup dienen. Kontinental-Serien scheinen in den Disziplinen Downhill und Enduro geplant zu sein. Weitere Informationen will Warner Brothers Discovery zu einem späteren Zeitpunkt nachreichen. Es wäre logisch, wenn in Europa der iXS European Cup als Basis für die Kontinental-Serie genutzt würde. Genaue Informationen dazu liegen uns bisher jedoch nicht vor.
  • Downhill Qualifikation Das Semi-Finale ist gestrichen! Künftig gibt es zwei Qualifikations-Rennen in der Elite: Die ersten 20 Männer und 10 Frauen ziehen direkt weiter ins Finale. Der gesamte Rest tritt im zweiten Qualifikations-Rennen erneut an: Hier kommen weitere 10 Männer und 5 Frauen weiter. Gesamtwertungspunkte gibt es übrigens nur im ersten Rennen. Die Junioren-Klassen haben weiterhin nur eine Qualifikation, wobei die Anzahl der Junioren im Finale von 25 auf 20 Fahrer zusammengestrichen wurde. Es bleibt bei zehn Juniorinnen.
  • Karriere-Nummern Alle Fahrer im XCO oder DH World Cup, die schon mal einen World Cup gewonnen haben und noch aktiv fahren, müssen sich künftig eine feste Nummer aussuchen, die sie während ihrer gesamten Karriere behalten werden. Beendet man seine Karriere und meldet dies der UCI oder verkündet es auf Social Media, wird die Nummer wieder freigegeben. Die Nummer 1 bekommt jeweils die oder der World Cup-Führende – sie wird künftig gemeinsam mit dem Leader-Jersey bei der Siegerehrung überreicht. Sie übertrumpft die Karriere-Nummer. Etwas merkwürdig klingt, dass sich Fahrer auch eine eigene Farbe aussuchen müssen, mit der sie identifiziert werden – was auch immer das heißen soll.
  • E-Enduro World Cup Dieser pausiert laut Warner Brothers, was impliziert, dass es wohl Pläne gibt, ihn wieder einzuführen. In der Zwischenzeit möchte man gemeinsam mit den Herstellern überlegen, wie man das Format attraktiver gestalten kann.

Die Einführung der Whoop UCI Mountain Bike World Series vor zwei Jahren hat zu einem erheblichen Wachstum des Mountainbike-Sports und einer Steigerung seiner Popularität geführt. Gemeinsam mit WBD Sports möchte die UCI mit diesen Änderungen, die bestimmte Prozesse vereinfachen, die Globalisierung fördern und die Wettkampfformate leichter nachvollziehbar und damit für die Fans noch spannender machen sollen, auf diesem Schwung aufbauen.

Peter Van den Abeele – UCI Sports Director

Ein Gerücht, das bisher nicht bestätigt wurde, ist die Reduzierung des Elite-Podiums auf drei Plätze. Sämtliche Regel-Änderungen der UCI für das Jahr 2025 findet ihr hier.

Was sagst du zu den Änderungen für das kommende Jahr?

Quelle: Pressemitteilung Warner Brothers Discovery / UCI Regel-Änderungen 2025

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