Radsport-Star Pogačar vor Tour de France über "Rückschlag" von Vingegaard

Sie sind die größten Konkurrenten und haben dennoch ein freundschaftliches Verhältnis. Nun hat sich Tadej Pogačar zum Horrorsturz von Jonas Vingegaard geäußert. Die Zeit rennt für die Rad-Stars der diesjährigen Tour de France. Am 29. Juni geht das bekannteste Straßenradrennen der Welt in Florenz los. Die Stunden der Vorbereitung sind für die Favoriten um Tadej Pogačar (UAE Team Emirates), Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step), Primož Roglič (Bora-hansgrohe) und Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) gezählt. Gerade für letztere drei Fahrer eine Herausforderung, nachdem sie alle in der Baskenland-Rundfahrt am 4. April schwer gestürzt waren. Straßenrennen bei Olympia: Dann werden die Stars um Wout van Aert fahren Zu dem Massencrash äußerte sich Pogačar jetzt bei Eurosport : "Die Etappe haben wir am Fernseher verfolgt. Wir sind verstummt, als der Sturz passierte. Es sah grauenhaft aus." Gerade Pogačar's stärksten Konkurrenten der vergangenen Jahre, Vingegaard, traf es besonders schwer. Er erlitt eine Lungenprellung und einen Pneumothorax und zusätzlich noch einen Schlüsselbeinbruch und mehrere Rippenbrüche. "Für Jonas war das ein sehr großer Rückschlag" Der Slowene fiebert mit dem Dänen, zu dem er trotz aller Konkurrenz ein freundschaftliches Verhältnis pflegt, mit. "Für Jonas war das ein sehr großer Rückschlag", analysierte Pogačar und glaubt, dass dieser nun in Bezug auf die Vorbereitung für die Tour de France "zeitlich am Limit" sei. Dennoch hofft der 25-Jährige, dass Vingegaard es rechtzeitig zum Sommerhighlight schafft: "Ich weiß nicht genau, wie er sich zurzeit erholt. Ich hoffe, dass es ihm gut geht und er schon bald wieder in seiner Bestform sein wird. Ganz ohne traumatische Folgen." Sportdirektor: "Für Jonas wird es schwierig, die Tour zu gewinnen" Visma – Lease a Bike-Sportdirektor Merijn Zeeman zeigte sich zuletzt zuversichtlich, dass Vingegaard die Titelverteidigung im Juni aufnehmen kann. Doch er gab beim niederländischen Portal "Wielerflits" auch zu: "Für Jonas wird es schwierig, die Tour zu gewinnen, aber es ist sicherlich nicht unmöglich. Er ist jeden Tag unter Aufsicht unseres medizinischen Personals und unserer Physiotherapeuten mit seiner Reha beschäftigt." Weiter sagte Zeeman: "Die Chance, dass er es zum Start der Tour in Florenz schafft, halten wir uns auf jeden Fall offen. Jonas ist extrem talentiert und wir wissen, dass er sich auch extrem schnell erholt." Der 27-Jährige hatte in den vergangenen zwei Jahren bei der Tour triumphiert und Pogačar, der 2020 und 2021 siegte, geschlagen. Dieser will nun wieder angreifen und stellt sich gedanklich auf ein Top-Niveau der Konkurrenten ein, trotz deren Stürze: "Das ist das allergrößte Rennen. In meinem Kopf werden die anderen auf ihrem gewohnten Niveau sein – oder vielleicht sogar besser." Enden wird die Tour de France in diesem Jahr aufgrund der Olympischen Spiele nicht in Paris, sondern in Nizza.