Marathon-Weltmeister Andreas Seewald und Martin Stosek heißen die Sieger der dritten Etappe des Cape Epics 2021 in der Herrenklasse: Mit einer furiosen Pace am Gradmesser des Tages, dem Fanties Pass, konnte sich das Canyon Northwave-Dup von fast allen Kontrahenten absetzen und schließlich im Zielsprint den ersten Tagesserfolg verbuchen. Bei den Damen waren Sina Frei und Laura Stigger einmal mehr eine Klasse für sich und feierten den vierten Tagessieg in Serie.
Damen: Frei und Stigger zum Vierten
Auch am vierten Tag des Absa Cape Epic 2021 ließen die beiden top gesetzten Fahrerinnen im Damenfeld, Laura Stigger und Sina Frei, nichts anbrennen und sicherten sich souverän den vierten Sieg in Folge. Mit 3:44 Minuten Vorsprung triumphierte das Duo vor dem Team Salusmed um Ariane Lüthi und Robyn de Groot und liegt nun mit mehr als elf Minuten Vorsprung in der Gesamtwertung in Führung. Weitere 2:24 Minuten später folgten die beiden Südafrikanerinnen Candice Lill und Mariske Strauss, sodass sich dasselbe Bild auf dem Damen-Podium wie bereits an den vergangenen beiden Tagen ergab.
Auch wenn die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Cape Epic am vierten Tag und damit auf der dritten langen Etappe drei längere Anstiege erwartete, reduzierte sich das rennentscheidende Geschehen sowohl bei den Damen als auch bei den Herren im Wesentlichen auf die letzte Steigung rund 15 Kilometer vor dem Ziel: Der Fanties Pass wurde durch steilste Rampen und die aufkommende Hitze vor Ort zur echten Herausforderung für alle Beteiligten. Zu diesem Zeitpunkt noch gemeinsam an der Spitze, setzte sich das Gesamtführungsduo Stigger/Frei an diesem Anstieg von ihren Begleiterinnen Robyn de Groot und Ariane Lüthi ab und zog einmal mehr auf und davon. In der folgenden Abfahrt bis ins Ziel konnten die beiden „Cross-Country-Expertinnen“ ihr fahrtechnisches Können ausspielen und weitere Minuten zwischen sich und ihre ärgsten Kontrahentinnen in der Gesamtwertung bringen. Nach 4:34:33 Stunden Fahrzeit jubelten Sina Frei und Laura Stigger damit bereits über ihren vierten Tageserfolg, de Groot und Lüthi folgten bereits zum dritten Mal in Folge auf dem zweiten Rang.
Während Stigger und Frei bisher gänzlich ohne Problem in Bezug auf Stürze und Defekte durchfahren konnten, erwischte es auf der dritten Etappe einmal mehr das südafrikanische Faces CST-Duo Candice Lill/Mariske Strauss, die aufgrund eines Sturzes von Strauss frühzeitig an Boden verloren. Mit einem von drei Minuten fuhren beide schließlich über lange Strecken hinter dem Spitzenquartett hinterher und verlor letztlich im letzten Abschnitt nochmals weitere drei Minuten. Ebenfalls vom Sturzpech verfolgt waren die Deutsche Adelheid Morath und ihre südafrikanische Teampartnerin Cherie Redecker: Redecker fiel heftig zu Boden und hatte anschließend mit einem technischen Defekt zu kämpfen, sodass das Duo insgesamt mehr als eine halbe Stunde einbüßte und somit in der Gesamtwertung von Rang vier auf Position fünf zurückfallen.
Ergebnisse
Tageswertung Top 3
NinetyOne-songo-Specialized, Sina Frei, Laura Stigger | 04:34:33.3
Salusmed, Ariane Lüthi, Robyn De Groot 04:38:17.0 | +00:03:43.6
Herren: Seewald und Stosek mit den besten Kletterbeinen
Bereits auf der gestrigen 2. Etappe konnten der Marathon-Weltmeister Andreas Seewald und sein tschechischer Teamkollege Martin Stosek eine Vorentscheidung um den Tagessieg bergauf herbeiführen konnten, wurden aber dann in einer langen Abfahrt vor dem Ziel von den risikoreicheren Gesamtführenden Matthew Beers und Jordan Sarrou überrascht. Mit der gleichen Taktik gelang es dem deutsch-tschechischen Duo auf der heutigen Etappe dasselbe Kunststück umzusetzen, mit dem wesentlichen Unterschied, dass sie dieses Mal alle Konkurrenten im Kampf um den Gesamtsieg abschütteln konnten und sich letztlich den ersten Tagessieg beim Cape Epic 2021 sichern konnten. Einziges Team, das am heutigen Tag der physischen Stärke von Seewald und Stosek gewachsen war, war das Team Trek Pirelli um die beiden Italiener Samuele Porro und Fabian Rabensteiner, die jedoch in den vergangenen Tagen einiges an Boden verloren hatten und somit nicht unbedingt eine entscheidende Rolle im Kampf um den Gesamtsieg einnehmen. Rabensteiner und Porro landeten nach der 91 Kilometer langen Hatz durch die Hitze des südafrikanischen Frühlings mit drei Sekunden Rückstand auf Position zwei, mit einer Lücke von 20 Sekunden auf die beiden Sieger folgte das Team Bulls um Simon Schneller und Urs Huber auf Position drei.
Zu Beginn der Etappe waren es zunächst die beiden Führenden in der „Afrika-Wertung“ Philip Buys und Pieter du Toit, die mit einem frühen Ausreißversuch versuchten, ein Polster für die abschließenden Kilometer mit der Herausforderung des Fanties Pass und seinen 600 Höhenmetern herauszufahren. Dabei konnten sich die beiden Südafrikaner rund 30 Sekunden Vorsprung erarbeiten, der sich jedoch innerhalb kürzester Zeit in Luft auflöste: Ein Sturz mit der Folge eines Lenkerbruchs bei du Toit erforderte Improvisationstalent bei den Pyga Euro Steel-Fahrern, der sie zudem aussichtslos zurückwarf. Und so kam es letztlich am letzten Anstieg des Tages zum Showdown der favorisierten Teams, die sich bis dato mit gegenseitigen Attacken zurückhielten.
Wie bereits tags zuvor zog vor allem Andreas Seewald das Tempo an und brachte die Konkurrenz in Bedrängnis: Sein Teampartner Martin Stosek konnte mit Mühe sein Hinterrad halten und mit nur wenig Abstand gelang es dem Team Trek Pirelli über den Gipfel etwas mehr als zehn Kilometer vor dem Ziel den Schaden in Grenzen zu halten. Das gesamtführende Duo Jordan Sarrou/Matthew Beers und die beiden Bulls-Teams konnten nicht mehr ganz folgen und fuhren mit einem Rückstand von knapp 30 Sekunden in die abschließende Abfahrt. An der Spitze folgte der Zusammenschluss des Canyon Northwave- und des Trek-Pirelli-Duos, das in der Folge bis zum Ziel gemeinsam an einem Strang zog. Auf den letzten Metern hatten Stosek und Seewald deutlich mehr Körner übrig, sodass sie sich recht früh auf der Zielgeraden über den Tageserfolg freuen konnten. Dahinter gelang es den Verfolgern den Rückstand auf 20 Sekunden zu limitieren, das Team Bulls folgte mit seinen beiden Duos auf den Positionen drei und vier, einige wenigen Sekunden dahinter landeten Matthew Beers und Jordan Sarrou auf Rang fünf.
Ergebnisse
Tageswertung Top 3
Canyon Northwave MTB, Andreas Seewald, Martin Stosek 03:41:47.8