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Heidelberg: Für ein gutes Miteinander in den Feldern

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		Heidelberg:  Für ein gutes Miteinander in den Feldern

Von Denis Schnur

Heidelberg. Während die Corona-Pandemie dazu geführt hat, dass die Innenstadt teilweise ungewohnt leer blieb, hat sie zeitgleich für Hochbetrieb in den Feldern rund um Heidelberg gesorgt. Mehr Menschen als je zuvor flüchteten sich raus aus der Stadt ins Grüne – zum Spazieren, Radfahren oder Picknicken. Während sich die Landwirte eigentlich über das große Interesse an den Feldern und der Natur freuen, bringt der Andrang aber auch neue Probleme mit sich: So dringen immer wieder Spaziergänger und Hunde in Brutgebiete geschützter Arten ein, sie bremsen den landwirtschaftlichen Verkehr aus und hinterlassen Müll und Hundekot, wo er nicht hineingehört.

Dem soll die Stadt nun nicht nur mit mehr Kontrollen begegnen, sondern auch mit einer eigenen Aufklärungskampagne – und mit Hundewiesen in allen Stadtteilen. Das hat der Klimaausschuss des Gemeinderates vergangene Woche beschlossen. "Wir stellen immer wieder fest, dass vielen Leuten gar nicht bewusst ist, dass sie mit ihrem Verhalten Schaden verursachen", erklärte Stadträtin Larissa Winter-Horn ("Heidelberger"), die das Thema in die Kommunalpolitik eingebracht hatte. Neben Kontrollen durch das Ordnungsamt müsse es deshalb vor allem darum gehen, die Menschen aufzuklären. "Die Landwirte haben dazu viele gute Vorschläge", so die Stadträtin. Vor allem könne man mit Schildern zeigen, wo sich Biotope befinden, die es zu schützen gilt. Außerdem hat ihre Fraktion gemeinsam mit der CDU beantragt, in allen Stadtteilen Hundewiesen einzurichten, wo die Vierbeiner ihr Geschäft erledigen können, ohne die Landwirtschaft zu beeinträchtigen. Dafür fänden sich sicherlich Grundstücke, die für die Bewirtschaftung ohnehin nicht ideal sind.

Alexander Föhr (CDU) betonte, dass man ja begrüße, wenn die Menschen mehr in den Feldern unterwegs seien und "kein Spielverderber" sein wolle. Jedoch brauche es für ein gutes Miteinander Regeln, an die sich alle halten. Die könne man den Menschen nicht nur mit entsprechender Beschilderung erläutern, sondern etwa auch mit Videos, die man über QR-Codes abrufen könne. "Das hat unglaublich viel Potenzial, den Menschen ihre Umwelt näher zu bringen", ist er überzeugt. Mit diesem Ansatz konnten sich auch fast alle anderen Gruppierungen im Ausschuss anfreunden. "Solche Anträge haben wir gerne", sagte etwa Frank Wetzel (Grüne), der selbst Landwirt ist. Am Ende stimmten 13 von 15 Stadträten der Vorlage zu, die anderen beiden enthielten sich.

Doch bei der Aufklärungskampagne und den zusätzlichen Hundewiesen soll es nicht bleiben. "Heidelberger" und CDU hatten bereits vergangenes Jahr darum gebeten, dass das Ordnungsamt öfter in den Feldern kontrolliert. Während die Stadtverwaltung damals noch um Verständnis bat, dass das aufgrund der angespannten Personallage und der zusätzlichen Aufgaben, die die Pandemie mit sich bringe, nicht möglich sei, klingt das mittlerweile anders: "Der Antrag wurde zum Anlass genommen, weitere Kontrollen und Bestreifungen in den betroffenen Bereichen für das Jahr 2021 stärker in den Fokus zu nehmen", schreibt die Verwaltung in einer Infovorlage. Außerdem werde bei der Neufassung der Polizeiverordnung die Leinenpflicht zwischen 15. März und 31. August – der Aufzucht- und Brutzeit vieler Tiere – weiter verschärft.

Sobald es die Pandemielage wieder zulässt, wollen sich die Mitglieder des Klimaausschusses zudem selbst ein Bild von der Lage machen und sich bei einem Vor-Ort-Termin mit den betroffenen Landwirten austauschen.

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