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Die Kunkelspass Pfingsttour !

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Die Tour über den Kunkelspass (482 Kunkels Bike) ist ein echter Mountainbike-Klassiker und schon länger auf der To Do Liste. Sie führt von Bad Ragaz (501m) durchs Taminatal, hinter dem Calanda durch, direkt ins gleichnamige Dorf und umgeht so die Rheinebene mit Landquart, Trimmis und Chur. Wir starten auf der alten, verkehrsfreien Taminastrasse, welche steil, aber gut fahrbar, bis nach Suldis (835m) führt.

Hier oben wird klar wieso die Strasse nicht mehr gebraucht wird, seit 2017 überspannt die Taminabrücke von Pfäfers her das Badtobel und die Taminaschlucht. Eine wirklich schöne, moderne Brücke mit einer ziemlich beeindruckenden Eleganz. Besonders gefällt mir der ‚Schwung‘ der Brücke. Da erstaunt es nicht, dass sie mit 260m die grösste Bogenbrücke der Schweiz ist.

Ab hier fährt man auf der Talstrasse immer weiter ins Tal, leicht ansteigend und leider mit einigem Verkehr, wenn auch erträglich. Wer auf dieser Tour Singletrails und abgeschiedene Wege sucht ist definitiv falsch. Nach Valens muss mit dem Mülitobel eine weitere Schlucht überwunden werden. Obwohl ich sonst Strassenfahrten hasse, hat das Taminatal einen eigenen, interessanten Charakter und je weiter man ins Tal fährt, umso besser wird es.

Beim Kraftwerk (861m) verlassen wir die Strasse und bleiben rechts des Malpraggsees, der türkisgrün im Tal liegt. Ein sehr schöner Abschnitt und bei einem ausgesetzten Bänkli am Saubach machen wir eine kurze Pause. Am Seende wechseln wir erneut auf die Strasse und müssen zwei Gallerien überstehen, bevor wir auf der Höhe von Spina wieder auf eine kleine Strasse wechseln.

Hier öffnet sich das Tal und bildet eine wunderbare, alpine Szenerie. Links und rechts die mächtigen Berge, am Talgrund alles grünsaftig blühend. Das Gras steht überall hoch und keine Kühe weit und breit. Dazwischen einige braungebrannte Ställe. Fast schon zu viel Postkartenklischee.

In Vättis (944m) lockt die Terrasse des Hotel Tamina. Bei Aussichten auf eine gebratene Forelle gibt es für meine Frau kein Halten. Für mich ist es nach dem formidablen Frühstück in Bad Ragaz noch zu früh. Ab hier könnte man eine Stichtour zur Sardonaalp durchs Calfeisental machen. Ebenfalls wunderbar abgelegen und kombiniert mit einer Übernachtung in Vättis oder St. Martin sicher ein Ausflug wert.

Soviel Zeit (und Akku) haben wir nicht und fahren weiter in Richtung Süden. Kunkels (1146m) selber ist eine Streusiedlung am Talende. Danach wird es nochmals richtig steil und ich bin am Kämpfen. Die vielen E-Biker und die Motorradfahrer, die auf dem kleinen Strässchen überholen, sind nur mässig motivierend. ???? Irgendwann stehe ich trotzdem auf dem Kunkelspass (1358m) und zum Glück hat meine Frau im Restaurant schon einen Platz reserviert. Ich hole mit Speck mein Mittagessen nach und bestaune den mir bisher unbekannten Felsturm namens Säsagit. An Pfingsten ist hier die Hölle los und der Wirt wirft alle Coronaregeln über Bord und setzt ungefragt wildfremde Personen zusammen. Zeit zu gehen.

Es folgt die spektakuläre Abfahrt nach Tamins (686m). Ein Strässchen führt direkt durch die Felswand und danach steil durch den Schwarzwald bis zum Rhein. Gag des Kunkelspasses ist die Möglichkeit für Autos und Töfffahren, gegen Bezahlung, den Pass zu befahren. Ist für jeden Offroad Fan wohl eine Muss-Tour, um sich mindestens für einige Meter wie im Himalaja oder auf einer Andenstrasse zu fühlen. Für mich ist das irgendwie aus der Zeit gefallen, egal, jedem seinen Spass. Wir lassen es abwärts laufen, müssen aber zwei Mal anhalten um die Bremsen zu kühlen.

Ab Tamins bleiben wir links des Rheins auf dem Radweg und fahren mit ziemlich Gegenwind nach Felsberg. Danach weiter bis Chur, wo und die Radwegsignalisation verwirrt, wir dafür um die halbe Stadt fahren und uns der neue Radweg auf dem Parkplatz der Brambrüeschbahn ausspuckt. Gedownhilled wird wegen Corona noch nicht, die Bahn bleibt bis nach Pfingsten geschlossen.

Es wären nochmals rund 20 km dem Rhein entlang bis nach Bad Ragaz und ich habe keine Lust mehr auf strammen Gegenwind. So geniessen wir die Churer Altstadt und nehmen dann den nächsten Zug, der uns in wenigen Minuten zurück nach Bad Ragaz bringt. Danach fahren wir nach Jenins zum Gasthof zur Bündte für eine weitere Übernachtung mit gutem Essen und gutem Wein.

Fazit: Mountainbiketechnisch keinerlei Highlights und trotzdem eine schöne Tour in ein unbekanntes Tal. Mir hat es gefallen, trotz Verkehr und Strasse. Einzig die Gegenrichtung würde ich mir keinesfalls antun, wie es beispielsweise die Graubünden Bike Route tut.

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