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Mountainbike-Zoff: Suche nach Alternativen zum Galgenberg - Wo es sie schon gibt

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		Mountainbike-Zoff:  Suche nach Alternativen zum Galgenberg - Wo es sie schon gibt

Von Sabine Hebbelmann

Rauenberg. Die Vereine Bike-Action-Team Rauenberg und Radsport-Rhein-Neckar haben sich zusammengetan, um die vom Galgenberg ausgesperrten jungen Mountainbiker bei der Suche nach einem legalen Mountainbike-Gelände zu unterstützen. Unter einer Autobahnbrücke in Rauenberg findet sich das Vereinsgelände des Bike-Action-Teams. Der Schwerpunkt lag ursprünglich auf Trial, einer Sportart, bei der es darum geht, das Trialbike – ein Fahrrad ohne Sattel und Federung – in jeder Situation perfekt zu beherrschen. Dabei hüpfen und springen Trialer über alle nur erdenklichen Hindernisse. Als "Untermieter" nutzt der Verein Radsport Rhein-Neckar das Gelände, um Kindern und Jugendlichen von fünf bis 16 Jahren fahrtechnische Grundlagen beizubringen.

Trainer Ralph Dehn ist Ansprechperson für die gemeinsame Initiative, die er mit Theresia Crumbach, der Vorsitzenden des Bike-Action-Teams, und einem Vater aus Rauenberg vertritt. Er weiß, dass der Weg zu einer Lösung des Konfliktes im Sinne der Jugendlichen über einen Ausgleich der verschiedenen Interessen führt. Es müsse aber zu hundert Prozent klar sein, dass alle die Regeln einhalten und dem Galgenberg vorerst fernbleiben, betont Dehn.

"Wir stehen ganz am Anfang von Gesprächen", sagt er und ergänzt: "Wir wollen auf nichts beharren, sondern uns mit den Naturschützern und Wanderern abstimmen. Dann geht vielleicht eine andere Tür auf." Eine solche könnte sich aus seiner Sicht möglicherweise im Zuge der Reblandumlegung am Mannaberg zwischen Rauenberg und Dielheim öffnen. Immerhin werden hierbei ganze Weinberge mitsamt der Wegeführung umgestaltet. Ein abgezäuntes Vereinsgelände schwebt ihm nicht vor, eher ein offenes Angebot auch für Kinder, die nicht im Verein organisiert sind.

Heranwachsende bräuchten einen Spielplatz, eine Umgebung, die motiviert und zu Abenteuern einlädt und die sie selbstständig erreichen können. Es sei gut, wenn sie sich für sie das Rad – immerhin ein umweltfreundliches Verkehrsmittel – begeisterten. Breite Schotterpisten seien aber uninteressant und der Königstuhl in Heidelberg zu weit entfernt und zu gefährlich für Kinder.

Dehn will Kontakt zu dem ihm unbekannten Initiator einer Petition aufnehmen und ihn dazu bewegen, diese versöhnlicher zu formulieren und den Galgenberg herauszulassen. Dann könnte er die Petition auch in seinem Verein weiterreichen. Es dürfte interessant sein zu sehen, wie viele das gleiche Ziel verfolgen, meint er. Im nächsten Schritt will er mit der Stadt Rauenberg ins Gespräch kommen, ein Treffen mit zwei Gemeinderäten hat schon stattgefunden.

Dehn beobachtet übrigens, dass sich der Trend von Trial hin zum Mountainbiking verschiebt. Das Trial-Gelände unter der Autobahnbrücke bauen die Vereine gerade entsprechend aus. Drei Tage lang rollten dort schon die Bagger, um aus zehn Tonnen Erde drei neue Sprünge zu bauen. Wenn man "tricky Sachen auf dem Rad" machen will, ist das natürlich auf dem zerklüfteten Galgenberg mit seinen vielen Kuhlen sehr viel einfacher, räumt Dehn aber ein.

Zu dem Mountainbike-Hype beigetragen hätten Stars der Szene, wie der Schotte Danny Macaskill, der seit gut zehn Jahren die Netzgemeinde nicht nur mit spektakulären Tricks wie einem Salto mit einem Fahrradanhänger begeistert, sondern dazu noch heitere Geschichten erzählt. Er und vor allem der Newcomer Fabio Wibmer seien für die jungen Leute Vorbilder.


Das sind Alternativen zum Galgenberg - Hier können sich "Biker" austoben

Die beliebten Trails im Naturschutzgebiet Altenbachtal und Galgenberg wurden gesperrt. Welche Möglichkeiten hat die Mountainbike-begeisterte Jugend auszuweichen? Die Rhein-Neckar-Zeitung hat sich umgesehen und präsentiert Beispiele aus der Umgebung, wo Einsteiger und erfahrene Biker auf ihre Kosten kommen.

Als Spiel- und Trainingsgelände bieten sich künstlich geschaffene Parcours an, die BMX-Anlagen oder, in der neueren Fassung, auch Dirt Parks oder Pumptracks heißen. Meist werden durch ein aus Lehm oder Asphalt hügelig modelliertes Gelände Trails mit Wellen und weiteren Elementen wie Steilwandkurven oder Sprüngen in einer Runde geführt. Ziel ist, durch Hochdrücken (englisch pumping) des Körpers aus der Tiefe am Rad Geschwindigkeit aufzubauen. Viele Kommunen entdecken Pumptracks als gute Möglichkeit zur Bewegungsförderung. Zur Ausrüstung gehört neben einem geeigneten BMX-Rad oder Mountainbike auch immer der passende Helm.

> In Wiesloch gegenüber dem Freibad existiert eine hügelig modellierte Fahrradstrecke, die sich für Kinder ohne Altersbeschränkung eignet. Die Nutzung lässt sich mit einem Freibadbesuch verbinden.

> In Sandhausen mit der S-Bahn gut zu erreichen ist die BMX-Anlage der Gemeinde. Es können Strecken mit kleineren Schanzen, aber auch waghalsige Gaps gewählt werden. Als Treffpunkt erfreut sich auch die Halfpipe einiger Beliebtheit.

> In Kronau unterhält der Radsportverein RSV "Ideal" einen Pumptrack mit steilen Kurven und großen Sprüngen. Auch Nichtmitglieder können reinschnuppern, allerdings ist eine Anmeldung erforderlich, da es keine regelmäßigen Öffnungszeiten gibt. Das Gelände sei nichts für Anfänger, sagt Ansprechpartner Andreas Zieger, der unter Telefon 07 25 3/7 75 8 erreichbar ist.

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