Neues YT Izzo im Test: Kurzer Hub zum Schneiden!
YT Izzo im Test: In den vergangenen Jahren hat sich YT Industries vor allem im Gravity bis Enduro-Sektor breit aufgestellt. Etwas weniger Federweg kam 2016 in Form des Jeffsy dazu. Mit dem Izzo stellt YT nun ein noch schlankeres Trailbike vor. 130 mm Federweg an Front und Heck, Carbon-Rahmen, ein leichter Aufbau und 29″-Laufräder erweitern das Spektrum der Marke in einen neuen Sektor. Wir konnten das neue YT Izzo bereits mehrere Wochen lang einem ausführlichen Test unterziehen. Alle Infos zum neuen Bike und die eine oder andere Überraschung findet ihr hier im Izzo-Test.
Steckbrief: YT Izzo
Einsatzbereich | Trail |
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Federweg | 130 mm/130 mm |
Laufradgröße | 29ʺ |
Rahmenmaterial | Carbon |
Gewicht (o. Pedale) | 12,0 kg |
Rahmengrößen | S, M, L, XL, XXL |
Website | www.yt-industries.com |
Izzo soll laut YT ein Statement sein. Inspiriert vom Katana, dem Schwert der Samurai, soll das neue Bike Geschwindigkeit, Agilität und Schärfe verkörpern. Sowohl in seiner Designsprache, als auch in der Funktion. Während das traditionelle Katana einen unregelmäßigen und sehr geringen Kohlenstoffanteil hatte, ist dieser beim neuen YT Izzo regelmäßig und üppig vorhanden. Zur Verwendung kommt nicht nur ein Carbon-Rahmen, sondern auch einiges an Kohlefaser bei den Anbauteilen. Ein senkrecht im Rahmen angeordneter Dämpfer mit 130 mm Federweg ist bei YT ein neuer Ansatz – die damit verbundene Kinematik bietet mehr Platz im Hauptrahmen und eine schicke Integration des vom Lenker aus bedienbaren Dämpfer-Lockouts.
Lockout, Geometrie und das Lenkverhalten sollen für scharfe Reaktionszeiten des 29ers sorgen. Sowohl im Handling, als auch im Wechsel von Uphill zu Downhill. Pausen? Soll man getrost streichen können. Das Izzo will der perfekte Begleiter für lange, harte Trails sein – und davon am besten viele. Der Name selbst soll all das noch untermalen. Isso. Is So! Inspiriert vom drittplatzierten bei der Wahl zum Jugendwort des Jahres 2016? Ein selbstbewusstes Statement. Selbstbewusst wie ein Samurai. Frech wie ein YT. Gute Zeiten? Vorprogrammiert!
Video: YT Izzo im Test
Geometrie
Die 130 mm-Kategorie hat sich in zwei Lager entwickelt – auf der einen Seite stehen weiterhin recht konservative Räder für den klassischen Touren-Einsatz. Auf der anderen Seite gewinnen sehr progressive Geometrien eine Fangemeinde. Was macht aber eine progressive Geo aus? Längenverhältnisse und Winkel wurden von den stärker abfahrtslastigen Enduros nach unten adaptiert. So auch am neuen Izzo. Konkret macht sich das vor allem an der Länge des Rahmens bemerkbar.
Zwar durchbricht erst der XXL-Rahmen die 500 mm Reach-Marke – dafür sind aber auch die vier kleineren Rahmengrößen angenehm lang ausgelegt. Gepaart wird dies mit einer 432 mm kurzen Kettenstrebe bei Rahmengröße S bis L und einer 5 mm längeren Strebe für den XL sowie den XXL-Rahmen. Mit 66° Lenkwinkel und 40 mm Tretlagerabsenkung fällt der flache Geometriemodus sportlich und gemessen am Federweg durchaus modern aus. Via Flip-Chip kann man den Lenkwinkel ein halbes Grad steiler einstellen, das Tretlager wird dabei um 5 mm gehoben.
Die Sitzrohre sind kompakt gehalten und bieten genug Platz für lange Variostützen. YT gibt den effektiven Sitzwinkel mit 77° beziehungsweise 77,5° an – der reale Sitzwinkel fällt etwas flacher aus. Wer sehr lange Beine hat, viel Stützen-Auszug fährt und gerne etwas weiter vorne sitzt, sollte das bedenken.
Wer mit der restlichen YT-Produktpalette größentechnisch gut zurechtkommt, dürfte sich auch auf dem Izzo pudelwohl fühlen. Wirft man einen Blick auf das Jeffsy 29, fällt auf, dass Reach und Stack-Werte in sehr ähnlichen Regionen spielen. Überraschend: Der Lenkwinkel des YT Izzo fällt flacher aus als am Jeffsy 29 und identisch zum Jeffsy 29 Pro Race (längere Gabel). Spannender Ansatz – läuft das Izzo womöglich sogar seiner großen Schwester den Rang ab? Was wohl Christopher Walken zu diesem Rad zu sagen hätte?
Rahmengröße | S | M | L | XL | XXL |
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Sitzrohrlänge | 400 mm | 425 mm | 450 mm | 475 mm | 500 mm |
Oberrohrlänge | 566 mm | 591 mm | 616 mm | 641 mm | 666 mm |
Steuerrohrlänge | 95 mm | 105 mm | 115 mm | 130 mm | 140 mm |
Lenkwinkel | 66°/66,5° | 66°/66,5° | 66°/66,5° | 66°/66,5° | 66°/66,5° |
Sitzwinkel | 77/77,5° | 77/77,5° | 77/77,5° | 77/77,5° | 77/77,5° |
Kettenstrebenlänge | 432 mm | 432 mm | 432 mm | 437 mm | 437 mm |
Tretlagerhöhe | 334 mm/ 339 mm | 334 mm/ 339 mm | 334 mm/ 339 mm | 334 mm/ 339 mm | 334 mm/ 339 mm |
Tretlagerabsenkung | 40 mm/35 mm | 40 mm/35 mm | 40 mm/35 mm | 40 mm/35 mm | 40 mm/35 mm |
Radstand | 1158 mm | 1183 mm | 1209 mm | 1240 mm | 1265 mm |
Reach | 429 mm | 450 mm | 472 mm | 492 mm | 513 mm |
Stack | 603 mm | 612 mm | 621 mm | 635 mm | 644 mm |
Ausstattung
Bei der Ausstattung gibt es diesmal keine zwei Federwegs-Versionen. Capra und Jeffsy sind in der Pro Race-Version jeweils mit etwas mehr Dämpferhub und längerer Federgabel ausgestattet – nicht so am Izzo. Dafür gibt es eine exklusive Launch-Edition mit limitierter Lackierung, Fox-Kashima-Fahrwerk, vielen e*thirteen-Carbon-Anbauteilen und X01 AXS Eagle-Antrieb sowie Reverb AXS-Variostütze. Kostenpunkt: 6.499 € – nicht wenig Geld, aber gemessen an der verbauten Carbon-Menge und den AXS-Teilen vertretbar.
Neben der Launch Edition gibt es drei weitere Modelle, alle aufbauend auf dem Carbon-Rahmen. Pro Race, Race und Comp haben viele Gemeinsamkeiten, zumindest was die Teile-Zulieferer angeht. Alle Fahrwerke werden komplett von Fox gestellt, Antriebe und Bremsen kommen aus der Eagle und G2-Serie von SRAM – zudem werden Laufräder von DT Swiss, Cockpits von Race Face und Reifen von Maxxis verbaut. Der SDG-Sattel ist aber nur am Launch und am Pro Race-Modell an einer Fox-Transfer-Stütze montiert. An den günstigeren Bikes kommt eine YT-eigene Postman-Stütze zum Einsatz.
Edel geht es am Pro Race-Bike für 5.299 € zu: Kashima 34 und DPS, XMC 1200 Carbon-Laufräder, X01 Eagle und G2 RSC-Bremsen – dazu ein Next-Carbon-Lenker. Für 3.899 € bekommt man die Race-Ausstattung mit Performance Elite-Fahrwerk, GX-Eagle und G2 RS-Bremsen sowie Alu-Cockpit und M1700-Laufrädern. Den Einstieg stellt das Comp-Modell dar: Hier gibt es zwar noch den Performance Elite-Dämpfer, dafür nur noch eine Rhythm 34, M1900 Alu-Laufräder, NX Eagle-Antrieb und die günstige G2 R-Bremse – auf den Tisch muss der Kunde dafür 2.999 € legen.
- Federgabel Fox 34 Factory (130 mm)
- Dämpfer Fox Float DPS (130 mm)
- Antrieb SRAM X01 Eagle
- Bremsen SRAM G2 RSC
- Laufräder DT Swiss XMC1200 Spline
- Reifen Maxxis Forekaster
- Cockpit RaceFace Next (760 mm) / RaceFace Turbine R (60 mm)
- Sattelstütze Fox Transfer Factory (175 mm)
YT Izzo | Launch Edition | Pro Race | Pro | Comp |
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Rahmenmaterial | Carbon | Carbon | Carbon | Carbon |
Federgabel | Fox 34 Float Factory | Fox 34 Float Factory | Fox 34 Float Performance Elite | Fox 34 Float Rhythm |
Dämpfer | Fox Float DPS Factory | Fox Float DPS Factory | Fox Float DPS Performance Elite | Fox Float DPS Performance Elite |
Vorbau | E13 Plus | RaceFace Turbine R | RaceFace Turbine R | RaceFace Aeffect |
Lenker | E13 Race Carbon Custom | RaceFace Next | RaceFace Turbine R 35 | RaceFace Aeffect 35 |
Griffe | RockShox TwistLoc Sprint Remote | RockShox TwistLoc Sprint Remote | RockShox TwistLoc Sprint Remote | RockShox TwistLoc Sprint Remote |
Bremsen | SRAM G2 Ultimate | SRAM G2 RSC | SRAM G2 RS | SRAM G2 R |
Schaltung | SRAM X01 Eagle AXS | SRAM X01 Eagle | SRAM GX Eagle | SRAM NX Eagle |
Laufräder | E13 XCX Race Custom | DT Swiss XMC1200 | DT Swiss M1700 | DT Swiss M1900 |
Reifen | E13 Optimus | Maxxis Forekaster | Maxxis Forekaster | Maxxis Forekaster |
Sattelstütze | SRAM Reverb AXS | Fox Transfer Factory | YT Postman | YT Postman |
Sattel | SDG Radar MNT – YT Custom | SDG Radar MNT – YT Custom | SDG Radar MNT – YT Custom | SDG Radar MNT – YT Custom |
Gewicht | 12,0 kg | 12,1 kg | 12,6 kg | 13,2 kg |
Preis | 6.499 € | 5.299 € | 3.899 € | 2.999 € |
YT Izzo-Modellvarianten zum Ausklappen:
Im Detail
Das Izzo ist eine komplette Neuentwicklung von YT – das sieht man auf den ersten Blick. Während die Formsprache am Steuerrohr und Sitzdom den nötigen Wiedererkennungswert gibt, geht man bei der Kinematik komplett neue Wege. Der Virtual Four Link mit seinem waagrecht im Rahmen angeordneten Dämpfer weicht einem klassischen Viergelenker-Aufbau mit senkrechtem Dämpfer. Aus welchem Grund stellt YT um?
Mit dem Izzo will man ein Bike geschaffen haben, das sich vom Einsatzbereich deutlich von Jeffsy unterscheidet. Dieses Rad ist für den klassischen Mountainbike-Einsatz gemacht. Einfach raus, sich in der Natur bewegen, Trails fahren und entdecken, Kilometer und Höhenmeter schrubben. Dazu waren im Lastenheft einige Dinge vermerkt: weniger Federweg, maximale Effizienz, geringeres Gewicht, aber das YT-typische Fahrverhalten mit einem sehr progressiven Hinterbau.