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The Worldchampionship 2018 in Betteshanger Park vom 13.-15.07.2018

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Stephen Slade in front of Charles Henry (Foto von Michael Hänsch)                     

 

Vom 13. bis 15.Juli fand die HPV-Weltmeisterschaft im Betteshanger Park statt. Oder nur die der muskelbetriebenen Landfahrzeuge. Unsere englischen Kollegen vom BHPV schenkten uns eine feine Veranstaltung in ruhiger Atmosphäre. Das Gelände zeigt seine schwarze Vergangenheit des Kohleabbaus nicht mehr, sondern erscheint als ein renaturierter Freizeitpark für verschiedene sportliche Aktivitäten. Dennoch ist die Rennstrecke, die als eine Acht mit verschiedenen Befahrungsmöglichkeit ausgelegt ist, der Mittelpunkt des Parks. Wir befinden uns inmitten der schönsten Ecke Englands, einer Region, die wieder verstärkt touristische Bedeutung gewinnt, und mit vielen Schlössern, Museen und natürlich der markanten Kreidefelsensteilküste zum Ärmelkanal viel zu bieten hat.

Für mich war Südengland und Kent nur Nebensache, vielmehr standen Mike Burrows und alle HPV-"Infizierten" im Mittelpunkt. Ja man muss schon einen Virus eingefangen haben, wenn man Sprüche hört wie diesen, man brauche nicht trainieren, man baue einfach ein schnelleres Velo. Mikes Bike zierte auf dem Sitzpolster, daß ein Fahrrad einfach auch einmal anders aussehen kann*. Und genau das trifft den Punkt: Diese Weltmeisterschaft ist anders! Hier gewinnen ältere Herrschaften wie Charles Henry oder Stephen Slade** mit Fahrzeugen, die massgeblich von ihnen selbst mitgestaltet wurden, oder dem jungen Daniel Fenn, der sich ohnehin schon als Konstrukteur verewigt hat, und nach der Fussballblamage den Vizetitel in unserer Lieblingssportart nach Deutschland holte.

Hier ein Überblick über die Veranstaltung mit ihren fünf Rennen:

Am 13.07. begann es mit der Frage, welches Potential in den Fahrer-Fahrzeug-Paarung steckt: 50m mit fliegendem Start , Sommerhitze wie in Deutschland, leichtes Gefälle und ein wenig wechselnder Rückenwind, was die Unverkleideten begünstigte, auch wenn die Verkleideten dennoch vorne waren: Matthias König vor Daniel Fenn und Richard Schaffenroth mit bis zu 75,6km/h.

Am Samstag folgten das 2,1km-Zeitfahren und das 1-Stundenrennen: Hier zeigte sich eine eine Tendenz: Auf kurzen Distanzen waren die DF und Milan ihren vollverkleideten einspurigen Konkurrenten noch überlegen, doch bereits beim Stundenrennen zeigte es sich, daß alles was fehlt, selten stört, nämlich ein Rad weniger durchaus mehr sein kann, auch wenn geringere Geschwindigkeiten gefahren wurden, je länger die Rennen dauerten. Soll ich wirklich noch darauf hinweisen, daß die Vollverkleidung der einzige Weg ist, die Geschwindigkeit zu erhöhen? Selbst Mike Burrows scheint aber noch Frischluftfanatiker zu sein, denn sein RatRacer zählt in die Kategorie der Teilverkleideten. Er schaffte mit 40,5 km/h den achten Platz in seiner Klasse, und hinter ihm fuhr keiner mehr über 40km. Leider holte er sich eine grosse Abschürfung, die ihn wohl davon abhielt den dritten Tag mit seinen 75 Jahren zu bestreiten. An dieser Stelle sei noch auf das Interview hingewiesen, das Gary Salomon mit ihm führte. Zweifelsohne wäre die Veranstaltung ohne ihn nicht denkbar gewesen, da er, der "King of Carbon" auch seine vielen Kreationen ausstellte, bei denen auch der olympische Lotus Prototyp gehört.

Am letzten Tag war der 15-Minuten-Sprint und das Dreistundenrennen angesagt: Waren Daniel Fenn, Matthias König oder Walter Klomp schon weniger motiviert, so daß Charles Henry und Stephen Slade vor den Velomobilen dominierten? Vielleicht auch so: Der 15-Minuten-Sprint fand auf einer kleinen Runde von nur 1,3km statt, während der Sprint auf einem 2,1km Oval stattfand: Nun mögen die Dreiräder enge Kurven nicht so sehr. In dem ads-velo-YouTube zeigt John Williams, daß manche nur auf zwei Rädern am Limit durch die Kurve eilten, während die Einspurer wie auf dem Bild zu sehen noch nicht am Boden schliffen.

Im Vorfeld meldeten sich 118 Fahrerinnen und Fahrer an, zehn davon fuhren nicht, sechzehn kamen aus Germany, und davon kamen vier in die TopTen. 13 von 108 gewerteten Fahrerinnen und Fahrern hatten mindestens eine Nullrunde. Mike ist der Höchstplazierteste mit zwei Nullern. Nicht zu vergessen ist, daß Veronica Schaffenroth auf Platz 18 vor Eva Navratilova auf Platz 17 die schnellste Lady wurde. Natürlich vermisste ich Nici Walde, denn sie hätte hier sicher eine Topleistung hingelegt, war aber in Vorbereitung zu Höherem. Auch "unsere" Heike war nicht angereist, - sehr nachvollziehbar. An Christoph Hipp wurde dann im Verlauf der Veranstaltung im Rahmen einer Gedenkminute gedacht, und vielleicht hätte er diesen Artikel viel besser geschrieben. So möchte ich an dieser Stelle Christoph würdigen, denn ein Rennen ist letztlich nur ein Rennen. Er wäre sicher dabei gewesen. Es sei angemerkt, daß die Sicherheit der Teilnehmer in der Gestalt der Rennstrecke lag und darin, daß keine weiteren Aktionisten querkamen. Desweiteren wurde ein Schutz vor dem Kettenblatt zur Pflicht: das ist der vorderste Bereich, noch vor dem Vorderrad, das etwas weicher wäre. Leider oder zum Glück gab es wenige Zuschauer, ganz im Gegensatz zu Mannheim. So fehlte auch das Vermissen einer Tribüne, denn man hockte sich ins Gras neben der Strecke. - Und träumt vom nächsten Mal. Vielleicht in Le Mans, natürlich 24 Stunden...

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