Auch Wolfsburg konnte die Rattenfänger nicht aufhalten

Bei diesem Wettkampf hatten wir den Ausfall von Dennis zu verkraften. Aber kein Problem, Igor nahm seinen Platz ein. Ich könnte nun etwas über die Navigationsfähigkeit unseres Mannschaftsführers berichten. Doch lege ich mal das Tuch des Schweigens darüber. Wir kamen überpünktlich in Wolfsburg an. Auch unsere Gastgeber konnten nicht in Bestbesetzung antreten und so waren wir tatsächlich an allen 8 Bretter DWZ-Favorit. Das sollte doch ein Spaziergang werden, oder? Doch sage ich immer wieder meine alte Bauernweisheit „Die DWZ spielt kein Schach“ Ich bin alle Partien mit dem Rechner durchgegangen. Diesmal konzentrieren wir uns auf die wichtigsten Höhepunkte.

Da Matthias machte kurzen Prozeß mit seinen Gegner. Nach 11.Zügen war die Stellung schon nach Dxe4+ um.

1,0:0,0

Am Spitzenbrett konnte Wilfried einen leichten Vorteil aus der Eröffnung herausholen. Doch auch ihm unterliefen ein zwei Ungenauigkeiten und das Endspiel war extrem Remislastig. Daher die Friedenstauben.

1,5:0,5

In der Partie von Igor wurde auf unterschiedliche Seiten rochiert. Dann fingen die Angriffe an, wobei der Rattenfänger eine schlechte Variante nahm. Da musste Igor eine Figur gegen zwei Bauern geben, aber die Stellung war eigentlich um, bis….. bis sein Gegner Td5 spielte. Gibt es hier noch etwas für Schwarz?

Nach 1…. Txd5, 2. Sxd5 c6, 3 Sd3 Da5! mit Doppelangriff auf a2 und c3 hat Schwarz wieder gute Chancen nicht zu verlieren. Leider vergab Igor diese Chance und verlor.

1,5:1,5

Nachdem Sebastian seine beiden ersten Partien gewonnen, dabei aber viel Glück hatte, war die Ansage seines Jugendtrainers klar. Spiele eine seriöse Angriffspartie ohne Fehler. Gesagt, getan. Es flogen zwar die Fetzen, doch der junge Rattenfänger hatte alles unter Kontrolle. Im entscheidenen Moment unterlief seinem Kontrahent mit Tb3 der entscheidene Fehler. Hier war De7 nötig gewesen. Doch wie zieht Sebastian die Schlinge zu?

Ok so schwer ist es nicht 1. Df5 -> Dxh5 nebst Dh7 1… De7 2.Dc8+ und der Ta6 geht verloren.

2,5:1,5

Zur Hälfte des Wettkampfes sah es noch sehr gut aus. Kai, Ole und ich hatten durchaus sehenswerte Stellungen erreicht. Yannick hatte eine Remisstellung, musste aber noch kämpfen. Ein hoher Sieg war zum Greifen nahe.

Nach zwei Schwarzpartien bekam ich endlich Weiß, hatte gut geschlafen und war auf Krawall gebürstet. Es sprach alles für eine tolle Angriffspartie. Schwarz hatte seine Truppen am Damenflügel versammelt, doch die Entscheidung der Partie liegt am Königsflügel. Was würdet ihr spielen?

1. h6 (e5 ist auch gut spielbar) 1….. Sxh6 2. Txh6? (Ups, das Adrenalin war mir in den Kopf gestiegen besser ist 2. Lf5!) 2… gxh6 3.e5 f5 4. Dh4 alle schwarzen Fehler sind schwach und nun kommt die Dame in die Stellung

Mein Gegner hatte wenig Bedenkzeit und versuchte mit Sa5 einige Angriffsfiguren zu tauschen. Doch wie geht der Angriff weiter?

1. Le7 Te8 (Tf8 wäre etwas widerstandsfähiger gewesen) 2. Lf6 Txe6, 3.Lxg7+ Kxg7 4. Lxe6

Tausche Angriff gegen Endspiel mit Mehrbauer und 2 gedeckten Freibauern. Der Rest war Technik.

3,5:1,5

Unser Mannschaftsführer Kai kam gut aus der Eröffnung raus. Es wurde auf unterschiedlichen Seiten rochiert. Allerdings waren beide Angriffe nicht durchschlagend und ein remisliches Endspiel entstand. Nach h5 stellt Kai die Frage, wohin mit dem Springer?

1.Se5? (nein Sh2 war notwendig, der Springer kommt über f1 wieder ins Spiel zurück) 1…b6! 2.Txa6 Txe5 3.Txb6 Tg5 Der g-Bauer geht verloren und der h-Bauer ist schneller als die weißen Landwirte.

4,5:1,5

Ole spielte eine tolle Partie, machte alles in der Eröffnung richtig und gewann im Mittelspiel einen Bauern. Leider war seine Zeiteinteilung nicht gut und er musste seine Bonuszeit mehrfach benutzen. Sein Gegner spielt im 40.Zug Sd6. Mit 40 Sekunden auf der Uhr unterlief Ole der Partieeinsteller. Was ist richtig?

1…Tf4 (oder f3) halten den Vorteil fest. Doch Tg5 läuft in die Springergabel Se4. Mist, die Partie hätte einen vollen Punkt verdient gehabt.

4,5:2,5

Am Ende spielte nun wieder Yannick. Gefühlt zum 10 Mal spielte er die gleiche Eröffnung, ich kann kaum die Stellung auseinanderhalten. Es entstand ein kniffliges Endspiel. Man sollte sich eine Weile Zeit nehmen, um die Stellung zu verstehen. Sein Gegner hat 2 vs. 1 Bauern am Damenflügel, die offene C-Linie und einen gefährlichen Springer. Dennoch ist die Stellung im dynamischen Gleichgewicht, wenn…. ja wenn man den einzigen Zug findet.

1.g5! (der einzige Zug, um danach f6 vernünftig spielen zu können) 1… a4 2. 2.f6 Td1 (der Läufer muss vertrieben werden, wenn es mit b3 weitergehen soll) 3.e6! fxe6 (Lxd1 verliert sogar durch 4.e7+ Ke8 und 5.fxg7) 4.Txe6 Txd1 5.Txb6 und nun ist der Turm hinter den Bauern und es ist Remis.

Leider spielte Yannick 1.Kf4? mit 1…. Tc1 oder a4 hätte Schwarz entscheidenden Vorteil erhalten können. Doch auch er spielte fehlerhaft. 1…Tc4?, 2.Td3 a4 Und wie kann Weiß die Stellung halten?

1.f6 oder g5, das Motiv ist fast das gleiche. Doch nach 1.e6? fxe6, 2.fxe6 Ke7 ist ein verlorenes Endspiel entstanden.

4,5:3,5

Schade, da haben wir 1 – 1,5 Brettpunkte liegen gelassen. Trotzdem ist es ein wichtiger Mannschaftssieg und wir sind mit 6 Mannschaftspunkten Dritter hinter Hildesheim und STL/Berenbostel. Nächste Runde geht es zuhause weiter gegen Hildesheim. Danach werden wir sehen, ob die Sektkorken knallen werden oder wir tieftraurig ins Bettchen steigen.

Ein kurzer Blick auf die Einzelstatistik: Es fehlt Matthias mit 2 Siegen und einem kampflosen.

Und auch das Schachorakel hat neue Zahlen, wobei die nicht stimmen können. Da keine Spielgemeinschaft aufsteigen darf.