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Ein typisches Kaderwochenende

Was macht eigentlich unser Leistungskader bei den Kaderwochenenden? An diesem Nikolaus-Wochenende hat sich der Kader in der Jugendherberge Wetzlar zum Training getroffen, wovon ich hier berichten möchte. Dabei orientiere ich mich an drei Fragen:

  1. Wie werden die Trainingsinhalte für ein solches Wochenende ausgewählt?
  2. Warum sind Jugendherbergen ein geeigneter Ort?
  3. Welche Traditionen gibt es beim Wochenende?

Fangen wir vorne an.

1. Wie werden die Trainingsinhalte für ein solches Wochenende ausgewählt?

Unser Leistungskader ist in drei Gruppen aufgeteilt, welche grob nach Alter bzw. Spielstärke bei der Nominierung eingeteilt sind. Der D4 Kader wird von Markus trainiert, wobei sich dieser mit Themen beschäftigt, die mir persönlich zu hoch sind: Als ich reingesehen habe, wurden eben Studien blind gelöst… Für alle, die sich selbst daran ausprobieren möchte, hier eine der Aufgaben (weiß am Zug):

Die Aufgabe „kaderkonform“

Weiß: Kh3, Lh7, Lh8, g2, g4, h5
Schwarz: Ka1, Lh4, Sg7, a2, a3, b3, g3, g5

Die Aufgabe „Fabiankonform“

Ich habe folgende Lösung gefunden; ein Klick auf einen Zug öffnet ein Brett zum Durchklicken. Ich sage mal so: Markus war während des Essens erstmal nicht überzeugt, hat aber mir zu Liebe versucht, mit leichter Figurenumstellung meine Variante zum Laufen zu bekommen. Gelang ihm nicht.

Die meiste Zeit habe ich im D3 Kader bei Uwe verbracht, wo ich zwar vorgab „zu arbeiten“, aber dann doch immer mal wieder zugehört habe.

Wenn man eine Qualität opfert, hat man danach eine Leichtfigur mehr als der Gegner.

IM Uwe Kersten

In Uwes Training ging es um das Thema der Schwächen auf einer Felderfarbe. Passend dazu gab es Analysen von Meisterpartien, Simultanpartien zum Stellungen ausspielen, Pläne finden und der gleichen mehr. Auch von hier habe ich eine Stellung mitgebracht. Hier suchen wir den thematisch passenden Zug:

(Die Stellung im Diagramm entspricht nicht der im Bild ausgespielten Stellung)

Jürgen trainiert den D2 Kader, also unsere „Einstiegsgruppe“ in den Leistungssport. Hier möchte ich beichten: Im Sinne des pädagogischen Rahmens seiner Gruppe habe ich nicht allzu lange bei ihnen hineingesehen – das verzerrt gerade bei den jüngeren Teilnehmer:innen die Wahrnehmung nach Autorität, wenn während des Trainings auf einmal ein anderer Erwachsener im Raum ist, welcher nicht mittrainiert bzw. auch gar nichts zu sagen hat.

Wie werden nun die Trainingsinhalte ausgewählt? Die Gruppen bearbeiten Themen, welche viel mehr Zeit als eine normale Trainingsstunde im Verein oder privat füllen würden. Außerdem sind die Themen derart, dass der Austausch mit den anderen äußerst hilfreich ist.

Ich habe mich zwar nach Markus‘ Widerlegung meiner Lösung nicht gut gefühlt, aber er hatte die richtigen Fragen zum Weiterdenken für mich.

2. Warum sind Jugendherbergen ein geeigneter Ort?

Halten wir erstmal fest: Die Hessische Schachjugend mag Jugendherbergen; fast alle unserer Veranstaltungen finden dort statt: der Mädchen-Grand-Prix, der Summer Showdown, das ZL und natürlich auch die Kaderwochenenden.

Lest gerne im Leitbild der Jugendherbergen nach: Diese bieten einen hervorragenden Ort für Begegnungen, nicht nur intern bei uns, sondern auch mit anderen Gruppen und Reisenden. Sie haben wie die HSJ bzw. der HSV keine Gewinnabsichten und sind damit flexibler als viele andere Veranstaltungsorte. Außerdem sind die geschützte Orte im Sinne der Aufsichtspflicht bzw. der vorhandenen Aktivitäten.

Für das Kaderwochenende heißt das: Egal ob unbegleitet oder mit einem Elternteil: Alle kommen preiswert unter, jede unserer Gruppen erhält einen eigenen Raum zum Arbeiten, und abends können sich die Kinder und Jugendliche gerne auch zurückziehen, wenn sie miteinander quatschen wollen. Ganz zu schweigen gibt es oftmals gutes Essen!

3. Welche Traditionen gibt es beim Wochenende?

Ihr habt es ja schon auf den Bildern gesehen: Am Nikolaustag gab’s Nikoläuse aus Schokolade zusätzlich zum HSJ-eigenen Nikolaus Jürgen ????

Was abends nicht fehlen durfte, und auch im Sommer bei den Kaderwochenenden dazugehört, ist das Blitzturnier. Hier dürfen alle mitspielen, die das aktiv möchten – ich beispielsweise habe mich vor der Frage gedrückt, wo ich eigentlich im Vergleich landen würde.

Manche munkeln, Philipp und Justus hätten beide mit 7/9 Punkten das Turnier gewonnen. Insider hingegen wissen: Sieger ist, wer in Summe die längsten Partien gespielt hat, und da hat Alexis mehrere Nasen vorne gehabt. Mit Lloyd hat er die gefühlte 27-fache Stellungswiederholung gesucht und nach langanhaltenem Kampf auch gefunden. Gegen Toni, welcher in der Partie gegen Felix nach 2-facher Stellungswiederholung bereits gegen Protest auf Remis entschieden hatte, konnte Alexis sich dies nicht trauen, und hat eine der längsten Siegespartien der Geschichte gespielt.

Zum Abschluss noch ein Teaser:
Ich war natürlich nicht zum Rumblödeln in Wetzlar und wollte auch eigentlich kein kostenloses Training mitnehmen. Uwe und ich haben uns über die Zukunft des Kaders und des Leistungssportes bzw. deren Auftreten auf Seiten der HSJ und des HSV ausgetauscht. Haltet demnächst die Augen offen, vielleicht findet ihr die eine oder andere Änderung im neuen Jahr

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