Frauenbundesliga: OSG Baden-Baden Spitzenreiter.
Das Nahziel des Wochenendes ist erreicht: Nach Siegen gegen die zwei Aufsteiger, Chemnitzer SC Aufbau 95 und den SC Kreuzberg aus Berlin, darf Rekordmeister OSG Baden-Baden von der Tabellenspitze grüßen – zum ersten Mal seit über eineinhalb Jahren wieder. Es gab aber auch Schützenhilfe: Der bisherige Tabellenführer und Titelverteidiger, SC 1957 Bad Königshofen, musste gegen den „ewigen“ Mitfavoriten, SK Schwäbisch Hall, eine knappe 2,5:3,5-Niederlage hinnehmen. Das Damen-Sextett von der Oos kann nun aus eigener Kraft die 13. Deutsche Meisterschaft erreichen. Teamchef Thilo Gubler, für den Augenblick natürlich sehr zufrieden, ist sich jedoch dessen bewusst, dass eine Tabellenführung nach vier Runden noch nicht viel besagt. Die restlichen sieben Runden sollten, so sein Ziel, alle gewonnen werden, auch gegen die Erzrivalen Bad Königshofen und Schwäbisch Hall und andere Vereine, gegen die man auf der Hut sein muss. Ein Unentschieden oder gar eine Niederlage ist bei der gegebenen Leistungsdichte praktisch nicht „erlaubt“. Auch der Brettpunktevorsprung von zweieinhalb Zählern gegenüber dem jetzt Zweitplatzierten, Schwäbisch Hall – nach Mannschaftspunkten gleichauf – ist ein kleines Polster, aber kein Ruhekissen. Und hier setzt für Gubler auch das Gefühl ein, dass die Erfolge des vergangenen Wochenendes zwar erfreulich, aber nicht das Wunschergebnis sind, auf das man heimlich gehofft hatte. Der Sieg gegen den nominell wesentlich schwächeren Verein aus Chemnitz fiel mit 4:2, genau genommen zu knapp aus. Zwar gewannen von Brett vier bis sechs alle Baden-Badenerinnen ihre Partien – Josefine Safarli, Ketino Kachiani-Gersinska, Anna Zatonskih und Iamze Tammert, aber ausgerechnet beide Spitzenbretter mussten Niederlagen quittieren: Elisabeth Pähtz und Mai Narva hatten laut Gubler einen schlechten Tag erwischt, den sie aber dann gegen Kreuzberg wieder komplett ausbügeln konnten. Ein 6:0, wie man es sich bei der OSG erträumte, wurde zwar auch nicht geschafft, weil in der Mitte ein Brett überraschenderweise verloren ging, aber Träume zählen bei diesem Wettkampf nicht, resümierte Gubler, ein bisschen Rückenwind aber vielleicht doch.
(Walter Siemon)
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