"Wenn wir das Thema totschweigen, dann wird es nicht gelöst."
Der Deutsche Schachbund hat heute Strafanzeige gegen einen Facebook-Nutzer gestellt. Dieser hatte in der Nacht von Samstag auf Sonntag einen Kommentar unter einem DSB-Post zum Vielfaltskongress der Deutschen Schachjugend (bei dem es einen Workshop zum Thema „Rechtsextremismus im Schach“ geben wird) mit Grafik hinterlassen, auf der er einen Springer ein Hakenkreuz schlagen lässt. Dazu kommentierte er: „Heil Springer!!!“ Hätte man als Polizei den Vorgang selbst entdeckt, wäre man als Ermittlungsbehörde verpflichtet, dieses Delikt zu verfolgen, teilte auf Nachfrage der DSB-Öffentlichkeitsarbeit ein Mitarbeiter des Staatsschutzes mit. Es geht um die Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, Paragraph 86a StGB. Der Vorgang hat aus Sicht des DSB-Präsidiums und der DSB-Geschäftsstelle eines gezeigt: Nie war der Workshop der DSJ wichtiger als heute. Dieser Ansicht ist auch Niklas Rickmann. Der 43-Jährige ist der Referent beim Vielfaltskongress zu diesem Thema. Er engagiert sich politisch in der SPD, war lange Jahre Vorsitzender des Stadtverbandes Stralsund und ist heute stellvertretender Vorsitzender des SPD-Kreisverbandes Vorpommern-Rügen. Von 2021 bis 2024 war er Vorsitzender der DSJ, zuvor bis 2016 auch Präsident des Landesschachverbandes Mecklenburg-Vorpommern. Seit kurzem hat der ehemalige Vizepräsident des DSB (2011 bis 2013) dieses Amt wieder inne. Matthias Wolf vom DSB-Team Öffentlichkeitsarbeit sprach mit ihm über rechte Auswüchse im Internet.

