Team-EM, Runde zwei: Zwei deutsche Siege - und neues Selbstbewusstsein.
Bei Schachspielern ist das Schuhwerk ja nun bei Weitem nicht so wichtig wie zum Beispiel bei Fußballern. Trotzdem kann so ein Schuh-Unfall auch eine Athletin aus dem Konzept bringen. Geschehen bei FM Lara Schulze. Auf dem Weg zur Toilette stolperte sie, fiel fast hin, fing sich aber gerade noch so – ein Absatz war abgebrochen. „Das ist mir noch nie passiert“, sagte sie später und konnte da schon wieder lachen: „Eine Schiedsrichterin war so nett und holte mir neue Schuhe aus meinem Zimmer.“ Ein Bild mit Symbolwert: Die deutschen Teams stolperten allenfalls in Runde zwei in Batumi hin und wieder leicht – aber es wirkte nie als könnten sie hinfallen. Zwei Siege gegen zähe Gegner. 2,5:1,5 siegten die DSB-Frauen gegen die Türkei, „ein wichtiger Matchpoint“, so Bundestrainer GM Zahar Efimenko – und den holte übrigens ausgerechnet die junge Frau mit den Schuhproblemen an Brett vier. Ein nie gefährdetes 3:1 für die Männer gegen die Schweiz, das Bundestrainer GM Jan Gustafsson nicht allzu hoch hängen wollte: "Es war ein Pflichtsieg. Nix Spektakuläres." Hier kämpfte GM Vincent Keymer beim Stande von 2:1 zwar noch sehr lange – aber in erster Linie in eigener Sache. Ein Remis hätte einen Top-Mann wie ihn Elopunkte gekostet. Dass er verlieren könnte, stand nie zur Debatte. "Am Ende setzte sich die Klasse durch", so Gustafsson über den Sieg seiner Nummer eins. Das galt für alle, Die Scharte aus Runde eins gegen Dänemark – damit aus Sicht der deutschen Männer mit diesem Sieg ausgewetzt. Unter Fans und Aktiven gibt es ja dieses geflügelte Wort: Das Turnier kann jetzt so richtig beginnen.