Neue Saison – neue Aufstiegsträume. Tempo Göttingen wurde demontiert
Da sind wir wieder. Eine neue Saison und eine neue Vorgabe vom Mannschaftsführer. Der Aufstieg muss her. Unsere Mannschaft hatte sich kaum verändert. Für Andreas hatten wir nun Sebastian in der Mannschaft. In der ersten Runde ging es nach Göttingen zu Tempo. Ein Hauch von Oberliga-Duellen wehte durch die Räumlichkeiten. Doch vom alten Glanz zu träumen reicht Kai nicht, er will den Aufstieg in die Oberliga. Leider fiel bis auf weiteres Yannick aus, aber wir können auf eine starke Ersatzbank zurückgreifen. Felix sollte wieder für volle Punkte sorgen. Unsere Gastgeber hatten einige Lücken in der Mannschaftsaufstellung und so waren wir an allen 8 Bretter DWZ-Favorit. Das sollte doch ein Spaziergang werden – oder? Doch sage ich immer wieder meine alte Bauernweisheit „Die DWZ spielt kein Schach“ Ich bin alle Partien mit dem Rechner durchgegangen.
Meine Partie verging wie im Flug. Kaum hatte ich die Figuren entwickelt war auch schon die Partie zu Ende. Mein Gegner wollte mit e4 die Stellung öffnen. Eine gute Idee?
Eher weniger, die Partie endete mit …Sc5, Dc4+ d5, exd5 La6 und Aufgabe. Die Qualität geht verloren und dazu einen Minusbauern ohne irgendein Gegenspiel.
Am Spitzenbrett saßen sich die Topspieler der Mannschaften gegen über. Dabei zelebrierte Wilfried die hohe Kunst des Schachspielens. Noch sieht die Stellung nach g5 im dynamischen Gleichgewicht aus. Doch Weiß hat noch ein As im Ärmel.
b4! der Sprengzug pulverisiert das schwarze Zentrum. …. b6, Sb3, Lg7 bxc5 bxc5, Sxc5 mit deutlichen weißen Vorteil. Der Vorteil wurde noch erweitert, nachdem eine Qualität gewonnen wurde. Der Rest wurde im Endspiel sicher verwertet.
Felix spielte wieder seine Felix-Eröffnung und konnte im Mittelspiel dann den erzielen. Manche Stellungen waren mir noch ein wenig unheimlich. Doch dann wurden die Züge auf beiden Seiten lauter. Immer ein gutes Zeichen, dass die Züge besser werden. In der Stellung nahm Weiß den Bauern auf f5. Kann Felix hier den Gewinnzug spielen?
Felix holt die Keule raus. ….. Sxf5!, exf5 und Lg3!! Es droht Matt oder Damengewinn. Aber auch wenn der Springer nicht rausgenommen wird, wie bei Dd2 steht Schwarz nach …. Lg3 auf Gewinn
Unser Mannschaftsführer Kai spielte eine aufregende Angriffspartie. Doch sein Kontrahent hielt dagegen und die Königssicherheit auf beiden Seiten zeigten einige Lücken. Die Waage wog dann zu Gunsten von Kai und dann kam ein fast entscheidener Fehlzug f3? Lc6 oder d6+ wären die bessere Wahl gewesen – wieso?
… c4! Hält die Partie im Gleichgewicht z.B. fxg4 (Lxc4 Se3 und Schwarz bekommt kräftigen Angriff) Dxb5, Dxe5+ Kd7 und der weiße Angriff schlägt nicht durch und gleichzeitig hängt Sb3. Doch nach ….f6? fxg4 hat Weiß eine Figur mehr und Gewinn sicher.
Nun führten wir 4:0 und die restlichen Stellungen sahen alle gut bis minimal ausgeglichen aus.
Nachdem Sebastian unter der Woche GM Huschenbeth im Blitzen mit einer Opferlawine vernichtend geschlagen hatte, wollte der junge Padawane sein Opferbereitschaft unter Beweis stellen. Nach Db6 bietet er seinem Gegner den Le5 an. Sollte man ihn nehmen oder ist der Einschlag auf f2 zu gefährlich?
Leider hatte seine Berechnung ein kleines Löchlein. Lxe5 Dxf2+, Kh2! f4, Tf1! und der Schwarze Angriff verpufft. Glücklicherweise spielte Weiß statt dem Turm Ld4? und dann geht der Angriff mit …. Dg3+. Kh1 f3 weiter. Wenig später war der volle Punkt im Sack.
Ole hatte am Anfang mit der Eröffnung zu kämpfen. Doch im Mittelspiel wendete sich das Blatt und der Rattenfänger konnte 2 Bauern gewinnen. Allerdings hatte sein Gegner gefährliches Gegenspiel. Bei abnehmender Bedenkzeit unterlief Ole der entscheidende Fehler. Was sollte man nach Tfe8 machen?
Ta4 hält den Vorteil. Leider kam Sd5? Dd8, Ta4 und Lxd5. Der Le4 ist gefesselt. Der Rest war einfach für Schwarz zu gewinnen.
5:1
Leider konnte ich die Hieroglyphen auf dem Partiezettel von Matthias nicht vollständig entziffern. Nur so viel. Bis ins Endspiel konnte keine der beiden Seiten einen Vorteil erspielen. Dann aber konnte Matthias mit Dame und Turm in die gegnerische Stellung eindringen und den richtigen Mattweg finden.
6:1
In der Partie von Dennis waren die Höhepunkte und Spannungskurven rar gesät. Es wurde bis auf die Schwerfiguren alles getauscht, bis Dennis 2 Türme gegen die Dame bekam. Allerdings drohte immer wieder das Dauerschach, so dass ich mich innerlich mit dem Remis angefreundet hatte. Doch dann spielte sein Gegenüber Df5 und bot Remis an. Würdet ihr das Remis annehmen?
Die Antwort ist ein klares Nein, natürlich nicht. Tcc7! und es drohen zwei Matt auf a8 und c8. Und Schwarz hat nicht mal ein Schach. Dennis überlegte lange und spielte dann Td2? (NEIIIIIIIIIN) und die Partie endete Remis
6,5:1,5
Nun das war eine klare Sache und damit ist Göttingen noch gut bedient gewesen. Nun holen einige Spieler schon die Pläne für die Oberliga raus. Es ist erstaunlich wie schlecht einige Gedächtnisse unserer Spieler sind. Letztes Jahr haben wir auch gegen vermeidlichen kleinen Gegner noch zu viele Punkte abgegeben. Wir müssen seriös die Saison spielen. Schon im nächsten Kampf erwarten wir mit ESV Göttingen einen starken Gegner.
Aber unsere Quote beim Schach Orakel sieht schon mal gut aus: