Matthias Blübaum erreicht das nächste Level: "Ein zweiter Knipser neben Vincent Keymer."
Es wirkte lange, als könne er das alles kaum fassen. „Ich bin sehr glücklich, muss aber erstmal realisieren, dass ich das geschafft habe“, teilte er dem DSB kurz nach seinem größten Erfolg mit. GM Matthias Blübaum fand sich plötzlich in einer völlig neuen Rolle wieder. Im Rampenlicht. Er musste Interviews und Autogramme geben, was bekanntlich so gar nicht zu seinen Lieblingsbeschäftigungen zählt. Dann ging es auch noch auf die Bühne, wo ihm FIDE-Präsident Arkady Dvorkovich seinen „Boarding Pass“ fürs Kandidatenturnier überreichte. Außerdem ist er um 75.000 Dollar reicher. „Ich bin sehr zufrieden mit dem Turnier“, sagte Blübaum dem DSB-Team Öffentlichkeitsarbeit: „Reicht das so?“ Damit hätte er es am liebsten abgetan. Aber natürlich ist da mehr. Doppel-Europameisterschaft hin oder her, was gibt es Größeres als von der Teilnahme an einer Schach-WM träumen zu dürfen? Er gehört nun zu den acht Großmeistern, die im kommenden Frühjahr um den Platz an jenem Brett kämpfen werden, an dem Ende 2026 GM Dommaraju Gukesh seinen Titel verteidigen will. „Einfach ein riesiger Erfolg. Ich habe das überhaupt nicht erwartet. Das Turnier verlief sehr gut und ich war auf einmal immer an der Spitze“, sagte er und atmete nach elf anstrengenden Runden in zwölf Tagen tief durch: „Zum Glück war es zum Schluss genug Remis zu spielen.“