Feinschliff für die EM in Batumi: "Das Team zusammenschweißen - und den Kampfgeist stärken."
Von Péter Lékó, dem ungarischen Großmeister, der vor 21 Jahren Vize-Weltmeister (nach knapper Niederlage gegen GM Wladmir Kramnik) wurde, ist diese Geschichte aus seiner Trainertätigkeit für den Deutschen Schachbund bekannt: Als die DSB-Kaderspieler im Mai 2024 in Magdeburg trainierten, beschwerte sich alsbald das örtliche Hotelpersonal: Man könne nicht weiter Überstunden machen und bis Mitternach Getränke für die Nationalspieler reichen – bloß, weil der Trainer kein Ende finde. Damals einigte man sich zur Güte: Das Personal darf gehen, zur Not sitzen die Besten des Deutschen Schachbundes eben ab 22 Uhr auf dem Trockenen. Aktuell ist Péter Lékó wieder als Trainer der deutschen Kaderspieler im Einsatz. Das Trainingscamp findet in dieser Woche im Olympischen und Paralympischen Trainingszentrum Kienbaum in Brandenburg statt – in der Sportschule gibt es zum Glück kein Hotelpersonal, das stöhnen könnte. Denn, und man ahnt schon: Es gibt wieder Überstunden. Lékó berichtet von einem „intensiven Traininglager“. Entschlossen wehrt er Sonderwünsche des DSB-Teams Öffentlichkeitsarbeit so ab: „Zwischen 8:30 Uhr morgens bis fast 23:30 sind wir zusammen mit der Mannschaft. Das erfordert alle Kräfte.“ Mit einem Lächeln sagt DSB-Sportdirektor Kevin Högy dazu: „Das wundert mich nicht. Der Mann ist ein absolutes Arbeitstier, stets voll fokussiert – das ist kein Zuckerschlecken für die Spieler, aber es wird bestimmt einmal mehr ein erfolgreicher Lehrgang.“ Auch der DSB-Frauenkader ist in Kienbaum vor Ort. Für den neuen Bundestrainer, GM Zahar Efimenko, ist es der erste Präsenztermin mit den besten Spielerinnen des Schachbundes. In Kienbaum erfolgt der Feinschliff für Batumi, die Team-Europameisterschaft ab Anfang Oktober.