Simultan am Donnerstag 17.7.25
Heute zum Ferienbeginn gab es noch einmal ein Simultan. Gedacht war es eigentlich für die Donnerstagsgruppe, aber der Andrang war dann leider doch nicht so stark wie der Regen draußen vor der Tür. Da trotzdem Werbung gemacht worden war, füllten Spieler aus den anderen Gruppen die leeren Plätze. Lev wurde noch kurz informiert, nahm die Beine in die Hand und konnte gegen einen starken Gegner spielen: Jonas Förster, DWZ 2200+.
Jonas hatte beim letzten Turnier alle Partien gewonnen, also haben wir ihm diesmal ein kleines Zugeständnis gemacht: Abwechselnd Schwarz und Weiß, und man durfte einmal pro Partie nach einem Tipp fragen. Ein Thema bleibt weiterhin, die optimale Bedenkzeit zu finden. Auch dieses Mal hat das nicht perfekt geklappt, aber es hat für ordentlich Druck an den Brettern gesorgt.
So spielten wir schließlich zu acht: Maxime, Maxim, Martin, Jonathan, Jonas S., Mika, Lev und Basti.
Maxime und Maxim legten wieder beide den Schnellgang ein und konnten sich nicht allzu lange behaupten. Jonathan hielt lange Zeit eine ausgeglichene Stellung, machte dann jedoch einen Fehler und hing im Endspiel zwei Bauern hinterher – trotzdem gut gespielt.
Mika wirkte eher gelangweilt von seiner Partie, die lange ausgeglichen verlief, kam dann aber in Zeitnot. Ein Springer zurück, eine Fesselung – Materialverlust. Man hätte noch kämpfen können, aber mit so wenig Zeit und gegen diesen Gegner nahm er es sportlich und schaute den anderen Brettern zu.
Jonas S. musste eine Konzession machen und opferte die Qualität, um nicht schlechter dazustehen. „Gute Spieler machen das“, meinte sein Gegenüber. Am Ende war aber nicht mehr viel zu holen – stark gespielt, aber es hat nicht gereicht.
Auch Martin kämpfte lange, musste sich dann aber ebenfalls geschlagen geben.
So blieben Lev und Basti. Lev spielte eine tolle Partie. Jonas meinte später, er habe eigentlich gedacht, er würde verlieren. Am Ende wurde die etwas unglückliche Bedenkzeit zum Zünglein an der Waage. Tolle Kombinationen waren möglich, es gab Zeitnot und kritische Züge – eine tödliche Mischung. Sehr stark gemacht von Lev, aber Jonas rettete sich noch einmal.
Basti spielte in typischer, untypischer Manier: Er erzeugte Chaos mit vielen taktischen Möglichkeiten und zwang Jonas mehrfach zum Nachdenken. Die Eröffnung war nicht optimal, aber er hielt durch. Dann stand ein sehr aktiver Springer auf dem Brett, und der König war auf beiden Seiten durch Figurenopfer gefährdet. Hier brannte die Luft. Auch hier war die Zeit ein entscheidender Faktor. In einer totalen Chaosstellung bot Jonas hypothetisch ein Remis an.
Als Schiedsrichter sage ich mal ganz offiziell laut FIDE-Regel 9.1.2.1:
Ein Spieler, der Remis anbieten möchte, tut dies, nachdem er einen Zug auf dem Schachbrett ausgeführt und bevor er seine Uhr gedrückt hat. Ein Remisangebot zu einer beliebigen anderen Zeit ist zwar gültig, aber Artikel 11.5 muss berücksichtigt werden. An das Angebot können keine Bedingungen geknüpft werden. In beiden Fällen kann das Remisangebot nicht zurückgezogen werden und bleibt gültig, bis es der Gegner annimmt, mündlich ablehnt, ablehnt durch Berühren einer Figur in der Absicht, diese zu ziehen oder zu schlagen, oder die Partie auf andere Weise beendet wird.
Also werte ich das mal als Unentschieden.
Da die Partie aber schön war und die Zeit abgelaufen, spielten wir noch ein paar Züge weiter, und ich hätte dann auch verloren. Da sind wir mal ehrlich. Aber eine tolle Partie.
Vielen Dank an Jonas (7.5/8) , dass du das abermals möglich gemacht hattest. Man hat dir den Spaß angemerkt. Toll von dir!