Verrückter geht immer: 1. Freestyle-Tandem-Turnier in Baden-Baden
Am gestrigen Samstag, den 21.06.2025 fand das Freestyle‑Tandem‑Turnier in Baden-Baden statt. Dafür haben sich 10 Zweier-Teams gefunden, die um den Sieg kämpften. Dieses Freestyle‑Tandem‑Turnier in Baden‑Baden ist, soweit recherchierbar, das erste dokumentierte Schachturnier weltweit, das gleichzeitig ein Freestyle‑Format und ein Tandem‑Format verwendet. Das bedeutet, beim Schlagen einer Figur darf der/die Partner*in die Figur bei sich einsetzen (Tandem) und es wurde vor jeder Runde eine Freestyle-Stellung (auch unter dem Namen Chess960 bekannt, da es 960 mögliche Startstellungen gibt) ausgelost.
Dort angekommen kamen erstmal gute Erinnerungen hoch. Vor ca. 2,5 Monaten hat die Jugendbundesliga-Mannschaft den Klassenerhalt in genau diesem Raum realisiert. Vor Ort traf ich auf einige bekannte Gesichter: Die Hoffmanns und Uhlmanns waren dabei, genau wie mein Vorgänger Benedikt Dauner, Mara Haug und Rebecca Doll. Die Jugendsprecher Lysander und Claire, die partout nicht zugeben wollten, sich mit dem Dresscode Rot abgesprochen zu haben, haben ihre Brüder beide ebenfalls in klassischer Geschwistermanier davon überzeugt, ein Team zu bilden. Es waren also vier Geschwisterpaare, aber keines spielte zusammen.
Bevor ich die Karlsruher glaze, hier noch ein Shoutout an die drei Menschen, die den Tag gecarried haben: Lysander und Claire sowie Rolf Schlindwein, deren Berichte ich beide sehr lesenswert finde.
Rolf hat alles fein säuberlich auf Chess Results hochgeladen.
Auch wenn man es Ihnen nicht ansieht: Gewonnen haben die „Rookstars“ Benedikt Dauner und Rebecca Doll:
Den zweiten Platz teilten sich „2weak2slow“ aus Daniel Schmitt und David Weiß und das Team „Die Grabscher“ aus Kolja Lauterbach und Victor Ciuloi.
Er hat viele Namen: Mr. Solo-Man, der tapfere Jonas, Herr Jurga oder „The one and only“ landete als Alleinspieler auf dem vierten Platz.
Den fünften Platz teilten sich „Die taffen Giraffen“ bestehend aus Jonas Uhlmann und Alexander Hoffmann mit „Die Zweiten vom letzten Mal“, aka Mara Haug und Tim Uhlmann.
Knapp dahinter landeten die Ausrichter Lysander Miller und Claire Henninger unter dem Teamnamen „Caro-Kann“.
Mit einer sehr erfolgreichen Hinrunde, aber eine weniger erfolgreichen Rückrunde erreichten Jan Kroyer und Sophia Hoffmann mit dem sehr kreativen Teamnamen „Namenslos“ den 8. Platz.
Und hier die Familienwirtschaft: Nestor Miller (mitte links) und Noah Henninger (links) „Imagine Losing“ beendeten das Turnier auf dem 9. Platz.
Nicholas Büchsel und meine Wenigkeit freuten uns über den einen Sieg, der uns gelang:
Rg. | Team | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | Wtg1 | Wtg2 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1 | Rookstars | * | 2 | 2 | 4 | 4 | 2 | 4 | 4 | 4 | 4 | 30 | 30 |
2 | 2weak2slow | 2 | * | 2 | 0 | 4 | 2 | 4 | 2 | 4 | 4 | 24 | 24 |
3 | Die Grabscher | 2 | 2 | * | 2 | 4 | 2 | 2 | 2 | 4 | 4 | 24 | 24 |
4 | The one and only | 0 | 4 | 2 | * | 0 | 2 | 2 | 4 | 4 | 4 | 22 | 22 |
5 | Die Zweiten vom letzten Mal | 0 | 0 | 0 | 4 | * | 3 | 2 | 2 | 4 | 4 | 19 | 19 |
6 | Die taffen Giraffen | 2 | 2 | 2 | 2 | 1 | * | 0 | 2 | 4 | 4 | 19 | 19 |
7 | Caro Kann | 0 | 0 | 2 | 2 | 2 | 4 | * | 2 | 2 | 4 | 18 | 18 |
8 | Namenslos | 0 | 2 | 2 | 0 | 2 | 2 | 2 | * | 4 | 2 | 16 | 16 |
9 | Imagine Losing | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 2 | 0 | * | 4 | 6 | 6 |
10 | Two Knights Tango | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 2 | 0 | * | 2 | 2 |
Die Siegerehrung fand nicht im direkten Anschluss an die 18te Runde statt, da noch diskutiert wurde, einen dritten Durchgang zu spielen. Mein Lieblingsmoment war, als Lysander die Platzierung des Teams „Caro-Kann“ vorlas. Das hatte ungefähr diesen Vibe:
„Das-sind-ja-wir“ ahh moment.
Nach dem Turnier haben wir noch ein paar Runden Werwolf draußen im Grünen gespielt:
Nicholas, für den es sein erstes Schachturnier überhaupt war, stand, genau wie für mich, der Spaß im Mittelpunkt. Dafür haben wir uns bei dem einen Sieg ganz besonders gefreut. Und ich habe Nicho vor dem Spiel gegen die Rookstars erinnert: Egal wie down due bist, Benedikt ist Dauner.
Insgesamt kann ich das Turnier für alle schachbegeisterten Jugendlichen, die gerne bei einem Turnier Spaß haben wollen, sehr empfehlen. Wer beim nächsten Turnier mitmischen will, erfährt davon sicherlich über eine der drei Webseiten (sjb, osg, ksf). Wie man im Norden so schön sagt: Haltet die Ohren steif!