Magnus Carlsen: Schach-Superstar verliert und bekommt Wutausbruch

Bei einem Turnier in Norwegen stehen die Zeichen für Magnus Carlsen auf Sieg. Dann schenkt er die Partie doch noch her – und lässt seinem Ärger freien Lauf. Schach-Superstar Magnus Carlsen hat beim Einladungsturnier "Norway Chess" in seiner norwegischen Heimat Aufsehen erregt. Der 34-Jährige bestritt dort eine Partie gegen den amtierenden Weltmeister Dommaraju Gukesh. Insgesamt vier Stunden duellierten sich die beiden Großmeister – und lange Zeit sah es nach einem Sieg für Carlsen aus. Doch Carlsen leistete sich plötzlich schwere Fehler und musste am Ende doch noch seine Niederlage eingestehen. Seinem Ärger ließ der fünfmalige Weltmeister in der Folge freien Lauf. Wutentbrannt schlug er seine Faust auf den Tisch – mit solch einer Wucht, dass dabei sogar einige der Figuren umfielen. Nachdem er Gukesh kurz die Hand gegeben hatte, um seine Niederlage einzugestehen, stand Carlsen auf und rief "Oh mein Gott". Direkt im Anschluss entschuldigte er sich jedoch schon für seinen Wutausbruch bei seinem Gegner. Gukesh konnte auf der anderen Seite des Schachbretts kaum fassen, was gerade passiert war. Für den erst 19-jährigen Inder war es sein erster Sieg in einem klassischen Schach-Duell gegen Carlsen. Er genoss seinen Sieg im Stillen, wanderte lediglich etwas umher und hielt sich die Hand vor den Mund. Auch später präsentierte sich Carlsen noch fassungslos über den vergebenen Sieg: "Ich weiß nicht, was passiert ist", sagte er. Auch Gukesh war verwundert: "In 99 von 100 Fällen hätte ich verloren", analysierte er. "Es gab nicht viel, was ich hätte tun können. Ich war klar verloren. Also habe ich einfach nur versucht, Züge zu spielen, die die Sache für ihn irgendwie verkomplizieren würden", so Gukesh weiter. Mit Erfolg. Für Carlsen ist unterdessen jedoch noch nichts verloren. Er führt die Wertung bei dem Turnier weiter an, muss sich die Führung mit 9,5 Punkten nun lediglich mit dem US-Amerikaner Fabiano Caruna teilen. Gukesh belegt mit 8,5 Punkten Platz drei.