Leonardo Costas Großmeister-Titel: Ein Talent zwischen den Mühlen der großen Politik und Bürokratie
Eines vorneweg: Diese Geschichte hat ein Happyend – und das ist auch gut so. Denn sonst müsste man die Geschichte erzählen, wie ein 17jähriger Sportler ohne eigenes Verschulden um die Früchte seiner Arbeit gebracht wurde. Es geht um IM Leonardo Costa. Der bei den Deutschen Meisterschaften in München 4,5 Punkte aus neun Partien erzielte – und seine dritte Norm für den Großmeistertitel holte. Seine dritte GM-Norm? Moment, hatte er die nicht schon? Ja, alle dachten, er hätte sie. Dann kam der Weltverband FIDE – und Costa drohte zwischen die Mühlen der Bürokratie und der großen Politik zu geraten, dem Konflikt zwischen Israel und dem Iran. Aber das Talent nahm den Kampf an. „Gut“, sagte er in München, „dann muss ich halt hier noch eine Norm machen.“ Gesagt, getan. Er kam, sah und siegte. „Costa“, lobte Bundestrainer GM Jan Gustafsson, „ist für mich die positive Überraschung.“ Ein Schach-Thriller - aber erzählen wir ihn der Reihe nach.