München 2025, dritter Tag: Keymer marschiert, der erste Jäger resigniert.
München 2025, dritter Tag. Diese Deutsche Meisterschaften produzieren weiter schöne Geschichten. Fangen wir an einem sportlich unspektakulären Tag heute mal mit einer an, die abseits der Meisterklasse und der heute gestarteten Kandidatenturnier spielt. Im November 2024 erreichte der kleine Moritz Benischke aus München die Herzen der deutschen Schachfans. Er wollte zur Jugend-EM in Montesilvano, als Selbstzahler – aber es fehlte seiner alleinerziehenden Mutter Sarah am nötigen Geld. Eine Solidaritätsaktion brachte 5000 Euro – und Moritz konnte fahren. Schon damals schwärmte er von GM Vincent Keymer, mit dem er eine Gemeinsamkeit hat: Beiden finden Schach deutlich spannender als die Schule. Heute nun, vor dem Spielsaal im Fat Cat – das Aufeinandertreffen der Schachfreunde Vincent und Moritz. Und obwohl Topspieler so kurz vor dem ersten Zug oft schon im Tunnel sind, nahm sich Keymer Zeit für einen Plausch und ein Autogramm auf dem Schachbrett des kleinen Fans. “Das ist mir wichtig”, so Keymer, “es ist auch für mich ein schönes Gefühl, unterstützt zu werden. Ich freue mich, dass die Leute mögen, was ich mache.” Und Moritz war "wirklich happy”. Der Achtjährige, der für den FC Bayern spielt, sagte: “Vincent war supernett. Und er ist einfach der Beste.” Wohl wahr. Das zeigte die deutsche Nummer eins heute einmal mehr in der Black Box – unter den wachsamen Blicken von Moritz, der die Augen nicht vom Brett nehmen konnte bei der Partie Keymer gegen GM Martin Krämer.