Thomas Richter siegt beim Problemlösen
Sechs Schachfreunde fanden sich am 09.05. beim Vereinsabend ein, um beim Problemlöseturnier über Schachrätseln zu brüten. Wie bei der ersten Ausgabe des Turniers im Januar gab es wieder 60 Minuten Zeit, um sechs Aufgaben zu lösen. Diesmal waren es zwei Zweizüger, ein Dreizüger, ein Matt in sechs Zügen, eine Endspielstudie und als ein kleines ungewohntes Extra ein Selbstmatt. Bei dieser Art von Schachproblem ist nicht das Ziel, dass Weiß den Schwarzen mattsetzt, sondern dass Weiß den Schwarzen zum Mattsetzen zwingt. Wer mag, kann sich die Aufgaben schnappen und mit 60 Minuten Zeit zu Hause lösen.
Alle Löser starteten mit den Zweizügern und konnten das Zugzwangmotiv in der ersten Aufgabe gut erkennen, Sven scheiterte hier nur knapp an einer Verführung. Auch der zweite Zweizüger mit einer versteckten Drohung, die ein Schach provoziert, fand drei Löser. Beim Dreizüger bot sich das Springeropfer mit Verstellung auf b6 an, ein sogenannter Grimshaw: Der Springer verstellt zwei schwarze Linien auf ihrem Schnittpunkt, und Schwarz kann ihn zwar schlagen, doch damit nur eine der beiden Drohungen parieren; entweder Turm oder Läufer bleiben verstellt. Wie man dieses Motiv mit der vorherigen Grimshaw-Verstellung auf d7 vorbereitet, das löste nur Andreas richtig. Der Sechszüger war offenbar zu schwierig und wurde von niemandem gelöst, die Endspielstudie dagegen war bei mehreren Lösern auf dem Brett zu sehen, und die grundlegende Idee, wie man den gegnerischen Bauern stoppt, war gut zu finden. Doch nur Magnus setzte die Puzzleteile bis zur abschließenden Mattdrohung richtig zusammen. Wie er hinterher berichtete, hatte er kürzlich ein Video gesehen, in dem eine ähnliche Studienidee besprochen wurde. Und auch das Selbstmatt regte zum Lösen an. Hier war Thomas als einziger erfolgreich und konnte sich so den später zum Sieg reichenden Punktevorsprung sichern.
Schließlich ergab sich nach der Siegerehrung noch eine Änderung der Rangfolge. Dem Turnierleiter war bei der Auswertung der Lösungen ein Fehler unterlaufen, doch Janek reklamierte zurecht, er hatte beide Zweizüger korrekt gelöst und wurde daher mit 10 Punkten Dritter.
Eine nächste Ausgabe des Löseturniers wird es voraussichtlich im Sommer geben.
Die Lösungen der Aufgaben gibt es hier.
Rangliste:
1) Thomas Richter 15 Punkte
2) Andreas Otto 13 Punkte
3) Janek Metze 10 Punkte
4) Magnus Nöker 8,5 Punkte
5) Sven Wusterhausen 0 Punkte