Bundesliga-Endrunde: Bad Königshofen macht es Düsseldorf nach - Meister! Jetzt bebt das Hotel Müller.
Am Ende lag noch ein Hauch von Spannung im großen Saal der Deggendorfer Stadthalle – dank der Frauenbundesliga. Zudem zeigte die Liga in der letzten Runde nochmal ihr wundersames Gesicht. Da traf im Spiel des SC Bad Königshofen IM Aleksandra Maltsevskaya auf GM Monika Socko vom Hamburger SK – und unterlag. Jener Monika Socko aus Polen, die noch tags zuvor in einer anderen Liga, für einen anderen Verein gespielt hat – in der Bundesliga für den FC St. Pauli. Das Duell, mithin entscheidend dafür, dass Königshofen gegen den HSK 2,5:3,5 verlor. Was überraschte, aber nichts mehr daran änderte: Die bärenstarken Frauen aus Unterfranken haben sonst alles gewonnen und sind Deutscher Meister – mit einem Mannschaftspunkt Vorsprung. Die Niederlage also nicht mehr als ein kleiner Wermutstropfen im Freudenkelch. „Keiner verliert gerne, so wie heute. Aber wir haben Baden-Baden und Schwäbisch Hall alles andere als glücklich besiegt“, sagte der Königshofener Vorsitzende Jürgen Müller: „Wir sind ohne Zweifel der verdiente Meister.“ Das würdigten heute alle. Für Bad Königshofen, reichte es am Ende auch, weil sich der SK Schwäbisch Hall und die OSG Baden-Baden 3:3 trennten. So mussten nicht die Brettpunkte entscheiden. "Es war eine Traumsaison, wie man sie sich nicht besser hätte vorstellen können", sagte WGM Jana Schneider, "Eine unglaubliche Mannschaftsleistung." Auch in der Bundesliga zeigte sich zeitgleich nochmal, wie eng es – bei entsprechender Aufstellung - im Schachsport unter den Topteams zugehen kann. Der bisherige Meister SC Viernheim trotzte dem neuen deutschen Champion Düsseldorfer SK ein 4:4 ab. Man könnte sagen: ein Ehrenpunkt. Der Titel ist futsch, aber es gab Balsam für die Viernheimer Seele.