Auf enttäuschende Frauen-EM soll Analyse folgen: "Wir können derzeit schwer mit der internationalen Spitze mithalten."
Der Titel war frühzeitig vergeben – schon nach Runde zehn. IM Teodora Injac aus Serbien war mit neun Punkten bereits am vorletzten Turniertag Europameisterin, als sie ihre bis dahin ärgste Verfolgerin IM Irina Bulmaga aus Rumänien besiegte – eine Art Endspiel. Die deutschen Frauen sahen da auf Rhodos längst nur noch aus der Ferne die Rücklichter von Injac, die mit ihrer Elozahl von 2454 als Zweite der Setzliste auch eine der Favoritinnen war. Die Enttäuschung im deutschen Lager war nach Turnierende am Freitagabend groß, denn es blieben nur Plätze im Mittelfeld. Waterloo in Griechenland. Die Devise nach jeweils einem Punkt für die vier DSB-Athletinnen aus den Runden zehn und elf: Nur noch nach Hause. WGM Joesefine Heinemann sagte auf Nachfrage des DSB-Teams Öffentlichkeitsarbeit: „Wir haben uns alle von der zweiten Turnierhälfte mehr erhofft“, so die deutsche Nummer drei, „ansonsten sind wir alle glücklich, dass es vorbei ist. Das Positive ist: Es kann kaum schlechter laufen.“ Wenn das schon das Positive ist nach einem solch wichtigen Turnier – dann ist die Diskussion über die Krise im deutschen Frauenschach nicht weit.