Sportmentoren-Ausbildung Schach 2025: Ein voller Erfolg
ein Bericht von Jose Bosch: In der Südbadischen Sportschule Steinbach im gleichnamigen Stadtteil von Baden-Baden fanden vom 3. – 7. März 2025 die Sportmentoren-Ausbildungen in den verschiedensten Bereichen statt – von Tischtennis über Fußball bis hin zu Schach war alles dabei. Unsere Schach-Gruppe war zwar zahlenmäßig deutlich kleiner als die meisten anderen Lehrgänge, dennoch waren unsere 13 Nachwuchs-Mentoren (angeleitet von Ausbildungsreferent Bernd Kelemen) von Beginn an motiviert dabei.
ein Bildbericht von Jose Bosch.
In der Südbadischen Sportschule Steinbach im gleichnamigen Stadtteil von Baden-Baden fanden vom 3. – 7. März 2025 die Sportmentoren-Ausbildungen in den verschiedensten Bereichen statt – von Tischtennis über Fußball bis hin zu Schach war alles dabei. Unsere Schach-Gruppe war zwar zahlenmäßig deutlich kleiner als die meisten anderen Lehrgänge, dennoch waren unsere 13 Nachwuchs-Mentoren (angeleitet von Ausbildungsreferent Bernd Kelemen) von Beginn an motiviert dabei.
Der Montag zeichnete für die anstehende Woche bereits ein gutes Bild. Die erwünschte „eigenständige Anreise der Mentoren“ des Kultusministeriums über den ÖPNV wurde zwar nicht komplett erreicht wie erwartet - das Mama- oder Papa-Taxi blieb Anreisemedium Nummer 1; doch die Gruppe lebte sich schon am ersten Tag gut zusammen und verstand sich auf Anhieb. Da waren die Kennenlernspiele am Anfang eine nette Ergänzung, aber nicht mehr zwangsweise notwendig.
Inhaltlich befasste sich der erste Unterrichtstag vor allem mit der Definition und Selbsterarbeitung von wichtigen Begriffen, z.B. von Training (unser Entschluss war, dass der vor allem im sportlichen Kontext verwendete Begriff eine gezielte Fähigkeiten- und Wissenssteigerung in einem gewissen Metier beschreibt, welche aus verschiedenen Organen (v.a. Leiter und Teilnehmer) besteht und aber auch Spaß machen sollte, was sehr gut klingt.). Auch haben wir einen Einblick in die juristische Position von Schülermentoren und in die Rechte/Pflichten, die wir haben werden, bekommen.
Abgerundet wurde dieser Abend durch den Besuch im Hallenbad der Sportschule, welcher noch zusätzliche sportliche Betätigung in Form von Wettschwimmen, aber auch Teamspielen wie Wasserball möglich machte – so konnten wir den ersten Tag spaßig beenden.
Das sportliche Programm war auch am zweiten Tag omnipräsent – der Morgen begann mit einer Laufrunde auf den nahegelegenen Weinberg neben der Herberge, den wir bei frostigen Morgentemperaturen hinauflaufen durften. Anstrengend, aber effektiv.
Der Unterricht bezog sich auch diesmal vor allem auf praktische Anwendungen von Lehrmethoden und Regeln in einer AG oder einer Trainingsgruppe. Dazu bekamen wir zahlreiches Material (v.a. Taktikaufgaben und Minispiele) zur Verfügung gestellt, um unseren zukünftigen „Schülern“ spielerisch etwas beibringen zu können, dennoch konnten wir auch viel davon lernen – sowohl was man in den eigenen Unterricht integrieren kann, aber auch schachlich waren wir bei manchen Aufgaben ebenso gefordert und mussten uns schrittweise herantasten. In Form von Gruppendiskussionen konnten wir auch einige Umgangsstrategien abseits des Schachbretts mit zukünftigen Teilnehmern einer Trainingsgruppe erlernen.
Die Gruppe hatte am Ende des Tages auch schon ihr gemeinsames Lieblingsspiel entdeckt: Die selbstgebastelten Werwolf-Karten lieferten nach den intensiven Lehrstunden eine spaßige spielerische Abwechslung auf den Abend, also hatten wir es fortan jeden Abend gespielt.
Nachdem der Mittwoch auch wieder mit Läufen auf den Weinberg begann, bekamen wir diesmal Besuch von Achim Gries, Vizepräsident des hessischen Schachverbandes.
Diese Lehrstunde beschäftigte sich auch noch einmal mit Methoden für (guten) Unterricht, als Grundlage hierfür dienten vor allem die „10 Merkmale guten Unterrichts“ von Hilbert Meyer, die einen guten Stützpunkt für Ideen der Unterrichtsgestaltung boten. Während des sehr lehrreichen Vortrags kamen auch lustige Anekdoten unseres alltäglichen Lebens ans Tageslicht, was dem Unterricht noch einmal eine beflügelte und lebhafte, aber trotzdem sehr lehrreiche Note gab. Auch bekamen wir an diesem Tag Zeit, kleine Mini-Lehrproben vorzubereiten – das Ziel bestand darin, am darauffolgenden Tag ein eigenes kleines Training mit den erlernten Methoden geben zu können, um die neu gesammelten Erfahrungen mit den eigenen Zielen und Vorstellungen verknüpfen zu können und schon einmal praktische Erfahrungen in unserem Ausbildungsbereich sammeln zu können.
Den Abend konnten wir in der Sporthalle verbringen. Dort kam das Schach selbstverständlich auch nicht zu kurz – wir lernten nochmal einige neue Methoden des Schachs kennen, die mit sportlicher Anstrengung verbunden waren, aber Spaß machten. Zum Beispiel hatten wir bei einer Methode die Aufgabe, eine Stellung aus einem Buch auf dem Schachbrett auf der gegenüberliegenden Seite aufzubauen, oder in Liegestützposition eine Blitzpartie zu spielen.
Zum Donnerstag hin begann der Tag wieder mit den routinemäßigen Läufen auf den Weinberg, der Hauptprogrammpunkt des Tages war vor allem die Vorführung der einzelnen Mini-Lehrproben, die man nach dem Morgensport und dem Frühstück noch einmal vorbereiten durfte. Leider musste ein auszubildender Schülermentor krankheitsbedingt abreisen, sodass die Gruppe noch einmal mehr schrumpfte.
Im Endeffekt war dieser Tag aber der vermutlich lustigste Tag der Ausbildung. Zuerst bekamen wir Besuch von dem Kornwestheimer Trainer Julian Maisch, der sich uns via Zoom zugeschaltet hatte – abgesehen von einigen technischen Problemen zu Beginn lief diese Hybrid-Session sehr gut und ließ den Tag gut anfangen.
Anschließend kamen wir zum Kernpunkt des Tages: Die „Lehrer“ durften sich ihre Schüler und ihr Thema für ihre Lehrproben selbst aussuchen und 15 Minuten lang darüber sprechen. Von grundlegenden Theorien über Taktiken und Strategien bis hin zu Eröffnungstheorie war die Spanne der Themen sehr breit. Dadurch dass man als Schüler zum Teil auch Quatsch machen durfte, sodass die „Lehrer“ gleich zielgerichtet auf Störungen vorbereitet werden, war das ganze gleich noch einmal viel lustiger und es kamen viele qualitativ hochwertige Lehrstunden zustande. Das bewies, dass die Schüler aufgepasst haben und durchaus Potenzial haben, unabhängig von ihren bisherigen Vorerfahrungen.
Am Freitag, nachdem alle Mentoren ihre Zimmer ausgeräumt und die Schlüssel abgegeben haben, wurden noch die letzten Mini-Lehrproben fertig gemacht, die man am Vortag nicht fertigbekommen hat. Auch dort wurde die lustige „Unterrichts-Show“ mit den jungen Lehrern und den quatschköpfigen Schülern wieder fortgesetzt, was den Freitagmorgen gleich lustig beginnen ließ.
Als Abschlussaktion bekamen wir noch einmal Präsenzbesuch von Jürgen Gersinska, Vizepräsident des Schachverbands Baden. Dort waren das Hauptgesprächsthema die Fusionspläne der Verbände Baden und Württemberg, was auch mit einer Umfrage beendet wurde – innerhalb unserer Gruppe gab es sieben Stimmen für eine Fusion der Verbände Baden und Württemberg und fünf Stimmen dagegen.
Mit dieser Schlussentscheidung wurde unsere diesjährige Mentorenausbildung beendet. Mir persönlich hat es sehr viel Spaß gemacht, man konnte viel fürs alltägliche Leben, aber auch für unser Ziel – die Leitung einer AG oder einer Trainingsgruppe im Gesamten – lernen.
Bei der Mentorenausbildung als Mentoren dabei: