Keymer besiegt Praggnanandhaa - aber verpasst Spitzenplatz. Gustafsson: „Vincent ist immer noch gut im Schach – und Frederik auch“
Bundestrainer GM Jan Gustafsson bat die Fans schon nach der zehnten Runde, nicht zu sehr mit den deutschen Top-Spielern ins Gericht zu gehen: „Seid nicht zu hart. Vincent Keymer ist immer noch gut im Schach – und Frederik Svane auch.“ Damit wollte er der Enttäuschung vorbeugen, die teilweise im Netz unter den Fans doch arg um sich griff. Das renommierte Tata-Steel-Turnier in Wijk aan Zee, ein langes und kräftezehrendes Turnier, endete am Sonntag mit der 13. Runde – und dem verdienten Sieg von GM Rameshbabu Praggnanandhaa in einem dramatischen indischen Finale. Er musste ins Tie-Break gegen GM Dommaraju Gukesh – und das, nachdem er zuvor in einer schier endlosen, 80 Züge langen, Partie gegen die deutsche Nummer eins GM Vincent Keymer verloren hatte. Der Turniersieger-Besieger zeigte auch am letzten Tag, als die beiden Führenden ihre Partien verloren, dass allein ein Blick auf die Endplatzierung zu kurz greift. Keymers Erklärung für Rang neun: Er habe „einige Mordsfehler“ gemacht und Punktverluste hinnehmen müssen, für die er selbst keine Erklärung hatte. „Das war natürlich sehr ärgerlich“, so Keymer: „Aber natürlich sind die Spieler hier sehr stark, ein Spiel zu gewinnen ist sehr schwierig - aber irgendwie hat es heute ja sehr gut geklappt.“ GM Frederik Svane (7,5 Punkte) landete im Herausforderer-Turnier auf dem siebten Platz.