1. Mannschaft setzt sich gegen Bergwinkel durch und verteidigt den 2. Tabellenplatz

In unserem Auswärtsspiel in der Verbandsliga Nord gegen den SC Bergwinkel 1 sind wir bei herrlichem Wetter ins Grüne nach Schlüchtern gefahren. Während der Begegnung haben wir allerdings nicht viel davon mitbekommen, da wir in einem Untergeschoss gespielt haben, dafür aber mit großzügigen Platzverhältnissen.

Obwohl nicht in Bestbesetzung waren wir dennoch gegen den Aufsteiger der Landesklasse Ost auf dem Papier Favorit, aber wir wissen ja, dass Papier geduldig ist. Es sah auch lange Zeit auf allen Brettern ausgeglichen aus und erst nach drei Stunden kam es zu ersten Ergebnissen.

An Brett 2 spielte Dominik mit Schwarz gegen den mit Abstand besten Gegner und mit 2074 DWZ ratingsmäßig auf Augenhöhe. Nach einer am Anfang etwas gedrückten Stellung konnte sich Dominik befreien und kam sogar mit einer Dame gegen Turm und Springer materiell in Vorteil. Außerdem hatte er einen gefährlichen Freibauern am Damenflügel nach vorne geschoben und wahrscheinlich innerlich den vollen Punkt bereits gebucht. Wir wissen aber, dass Springer tückische Figuren sind. Sein Gegner fand eine Springerschaukel von der Dominiks König nicht entkam und konnte sich damit ins Remis retten.

An Brett 3 spielte Stéphane mit Weiß gegen einen um 200 Punkte schwächeren Gegner, der aber sehr schnell und sicher die Eröffnung spielte. Es kam zu einer kritischen Stellung im Mittelspiel, in welcher der Gegner bewusst einen Randbauern en prise ließ, um das Zentrum anschließend zu erobern. Stéphane hatte aber einen Zug weiter gerechnet, konnte den Bauer nehmen und trotzdem die gegnerischen Zentrumsbauern blockieren. Nach ein paar weiteren Zügen brach die schwarze Stellung schnell auseinander und Bad Nauheim konnte in Führung gehen.

Am Spitzenbrett hatte Henrik mit Weiß um die 200 DWZ-Punkte mehr als sein Gegner, der aber, obwohl er mit einer Qualität im Rückstand lag, die Stellung verkomplizierte und einen starken Zentrumsbauer zwei Felder vor der Umwandlung hatte. Henrik behielt aber die Nerven und fand die präzisen Züge, um die gegnerische Initiative zu entkräften und letztlich einen entscheidenden Materialvorteil zu behalten.

Damit stand es 2,5 zu 0,5 für Bad Nauheim bei fünf verbliebenen Partien.

Mit Jochen, der mit Schwarz in der Eröffnung und im Mittelspiel unter Druck stand, an Brett 6 lief noch eine spannende Partie. Jochen konnte aber durch einen schlauen Zug den Damentausch forcieren und versuchen, im Turmendspiel die gegnerischen Bauernschwächen auszunutzen. Es war aber alles andere als leicht und nach dem Turmtausch schien es zu einem ausgeglichenen Bauernendspiel mit Punkteteilung zu kommen. Überraschend griff aber Jochens Gegner fehl und erlaubte Jochen die Bildung eines entfernten Freibauer und damit den vollen Punkt.

Mit dem 3,5 zu 0,5 sah es sehr gut aus. Allerdings waren volle Punkte bei den verbliebenen Brettern nicht in Sicht. Dann mussten wir halt stattdessen kleinere Brötchen backen und halbe Punkte sammeln.

Die halbe Miete brachte dann Uli mit Weiß an Brett 7. Seine Partie befand sich die ganze Zeit über im Gleichgewicht und im Turmendspiel einigten sich beide Spieler auf eine Punkteteilung.

Mit 4 zu 1 fehlte uns nur noch ein halber Punkt zum Mannschaftssieg.

Den lieferte Sebastian an Brett 4 mit Schwarz. Obwohl sein Gegner im Endspiel Turm und Springer einen Mehrbauern hatte, war dieser rückständig und Sebastian konnte dank der Aktivität seiner Figuren nach hartnäckigem Kampf das Remis halten.

Nun konnte man sich mit 4,5 zu 1,5 entspannter den zwei letzten Partien widmen, die nach einer weiteren halben Stunde beide fast gleichzeitig und ebenfalls in einem Turmendspiel zu Ende gingen.

Arthur an Brett 5 mit Weiß war leicht favorisiert und es sah aus, als ob er im Zentrum mit einem positivem Ausgang durchbrechen konnte. Sein Gegner konnte aber in einem Turmendspiel abwickeln, der für beide keine Gewinnchancen mehr brachte.

Unser Newcomer Phil an Brett 8 hatte mit Schwarz gegen einen um 400 Punkte stärkeren Gegner keine leichte Aufgabe. Er hat aber bis ins Endspiel hinein eine ausgeglichene Stellung behalten können. Durch ein Versehen verlor er aber leider einen Bauern. Trotzdem suchte er nach Gegenspiel und konnte mit einem Bauernrennen die Stellung komplex halten. Doch die beiden verbundenen Freibauern des Gegners waren zu mächtig und er musste sich nach langem Kampf geschlagen geben.

Auch wenn es zeitweise schwerer war als es das Ergebnis zeigt, haben wir uns mit 5-3 letztendlich klar durchgesetzt und unseren zweiten Tabellenplatz in der Gruppe erfolgreich verteidigt.