Traurige Mitteilung: Wernfried Tannhäuser verstorben
Der Schachverband Württemberg bewahrt ihm ein ehrendes Andenken und wünscht seiner Familie viel Kraft!
Gleichzeitig bedanken wir uns recht herzlich bei seinem Sohn Patrick, dass er uns den Nachruf auf seinen Vater sowie seinen Lebenslauf uns zur Verfügung gestellt hat:
Untrennbar ist sein Name mit der SG Gmünd 1872 verbunden: Beinahe 40 Jahre führte Wernfried Tannhäuser den größten Gmünder Schachverein, etablierte mit den Staufer-Open ein internationales Turnier und galt als großer Förderer des Nachwuchses. Am 20. November ist der Ehrenvorsitzende der Schachgemeinschaft im Alter von 77 Jahren verstorben.
Sehr gerne hätte Wernfried Tannhäuser, der von allen eigentlich nur „Werni“ genannt wurde, noch die 35. Auflage der Staufer-Open im Gmünder CongressCentrum Stadtgarten als Gast erlebt. Erstmals wird das internationale Schachturnier mit über 500 Teilnehmern aus der ganzen Welt in der ersten Woche des Januars nicht mehr unter sein Regie stattfinden. Aber ganz nach dem von ihm kreierten Motto „Wo man Freunde trifft“ freute sich der Ehrenvorsitzende der Schachgemeinschaft auf viele Begegnungen mit Freunden und Bekannten, die schon seit langer Zeit zu Jahresbeginn den Weg in die Stauferstadt finden. Dieser Wunsch wird ihm nun verwehrt bleiben - Tannhäuser verstarb am 20. November im Kreise seiner Familie. Kurz nachdem er im Januar letztmals die Staufer-Open als Turnierchef verantwortet hatte, wurde eine schwere Erkrankung diagnostiziert. Zwar blieb er immer optimistisch und stellte sich dem Kampf, doch letztlich vergebens.
Tannhäuser lebte für das Schachspiel, das er im Alter von zehn Jahren von seinem Vater gelernt hatte. Nach einer Saison bei der SG Bettringen wechselte er 1967 zum Schachverein Rehnenhof und entdeckte dort schnell seine Leidenschaft fürs Organisieren. Bereits 1972 übernahm er die Position des Jugendleiters, später wurde Tannhäuser Spielleiter, ehe er 1984 zum Vorsitzenden des inzwischen nach einer Fusion zur Schachgemeinschaft Gmünd 1872 gewordenen Klubs gewählt wurde. Gemeinsam mit seinen Mitstreitern in der Vereinsführung setzte er sich voller Elan für seinen Lieblingssport ein. So entstand auch die Idee ein internationales Turnier auszurichten, das ab 1990 im Gmünder CongressCentrum ausgerichtet wird. Noch heute schwärmen die Gäste dabei vom „weltmeisterlichen Ambiente“ des Spielortes. Unter seiner Ägide feierte die Schachgemeinschaft zahlreiche Erfolge und wuchs zu einem der größten Klubs im Lande heran. Seine große Passion galt immer der Förderung der Nachwuchsspieler. Bereits seit 1982 betreute er bis zum Ausbruch seiner Krankheit eine Schulschachgruppe an der Rauchbeinschule, wo er auch seiner Berufung als Grund- und Hauptschullehrer nachging. Mit seinem Enthusiasmus begeisterte er aber auch an anderen Gmünder Schulen sowie im Vereinstraining Kinder und Jugendliche für das königliche Spiel. Bis zu seinem Tode informierte er sich jede Woche über die Ergebnisse „seiner Kinder“, die ihm während seiner Erkrankung auch viele aufmunternde Botschaften zukommen ließen, was ihm sehr viel bedeutete.
Tannhäuser engagierte sich nicht nur im Verein, sondern war Kreisjugendleiter, kommissarischer Kreisspielleiter und von 1985 bis 1999 auch als Vorsitzender des Schachkreises aktiv. Darüber hinaus war er von 1983 Mitglied im Bezirksvorstand, dessen Vorsitz er auch von 1997 bis 2005 inne hatte. Im gleichen Zeitraum gehörte er auch zum erweiterten Präsidium des
württembergischen Schachverbandes.
Zwar waren Ehrungen nie Antrieb für sein Handeln, dennoch durfte er sich über einige freuen. So wurde er unter vielen anderen 2007 zum Gmünder Sportpionier ernannt und bekam im
vergangenen Jahr die erstmals vom Schachverband Württemberg verliehene Walter-Pungartnik-Medaille für sein Lebenswerk. Vier Jahre vorher wurde er vom Landesverband bereits mit dem Journalistenpreis ausgezeichnet. Seit über 40 Jahren versorgte Tannhäuser die lokalen Zeitungen mit fachkundigen Berichten über den Schachsport im Gmünder Kreis.
Vermissen werden „Werni“ nicht nur zahlreiche Schachspieler aus der Region, sondern auch seine AH-Kameraden des SV Göggingen, wo er vor allen Dingen den Zusammenhalt im Verein genoss. Dort begann er als spätberufener Endfünfziger noch mit dem Fußballspielen und besuchte dort regelmäßig bis kurz vor seinem 70. Geburtstag das Hallentraining. Anschließend erfreute er sich beim EHC Leinzell nochmals beim Eisstockschießen an einer weiteren Sportart.
Hier der Nachruf und der Lebenslauf von Wernfried - Werni - Tannhäuser als PDF-Dokument.