In Memoriam – Andreas Bertram (1963 – 2024)
Liebe Vereinsmitglieder,
mich hat am Montag die traurige Nachricht erreicht, dass unser 2. Vorsitzender Andreas Bertram am 09.11.2024 plötzlich und unerwartet im Alter von 61 Jahren verstorben ist. Mit Andreas verlieren wir einen Menschen, der durch sein gewinnbringendes Wesen bei allen Mitgliedern beliebt war und über Jahrzehnte den Bille SC geprägt hat.
Andreas gehörte zu der Gruppe, die Siegfried Wölk in Wentorf Mitte der 70er-Jahre unter seine Fittiche nahm. Neben Andreas gehörten u.a. auch die beiden Windt-Brüder Armin und Lothar sowie Franz Indinger dazu. Andreas machte schnell Fortschritte und gehörte mit einer Ingo-Zahl um die 80 (ELO 2200) zu dem Team des Bille SC, das lange um den Aufstieg in die 2. Bundesliga kämpfte. Die Fahrten vor dem Mauerfall zu den Auswärtskämpfen in Berlin gehörten damals abseits der schachlichen Erfolge regelmäßig zu den Highlights.
Andreas lebte von seinem Talent und Erfindungsreichtum am Brett, gleichzeitig war aber seine Begeisterung für Badminton ebenso groß. Als er mir erzählte, dass er annähernd gleichstark in beiden Sportarten ist, war ich schwer beeindruckt.
Ich selbst blicke auf 40 Jahre gemeinsame Schachgeschichte zurück, beginnend mit der Schulmeisterschaft am Gymnasium Sander Tannen Anfang der 80er-Jahre. Seit mehr als 30 Jahren haben wir fast alle Mannschaftskämpfe gemeinsam bestritten.
Zwei Schachereignisse verbinde ich eng mit Andreas und dem Club. Bei der Hamburger Einzelmeisterschaft 1989 hat er eine legendäre Gewinnpartie gegen den damaligen HSK-Bundesligaspieler IM Helmut Reefschläger gespielt, die zum Nachspielen angefügt ist. Die heutige Computergeneration wird sicherlich diverse Züge kritisieren, aber Helmut Reefschläger hatte nach der Partie erzählt, dass er bei den zahlreichen Opfern irgendwann den Überblick verloren hat.
Die zweite Anekdote ist der Sieg bei der Norddeutschen Blitzmannschaftsmeisterschaft gegen den HSK in Bremerhaven Ende der 90er-Jahre, die sich ansonsten schadlos hielten und Norddeutscher Meister wurden. Immer wenn es mal nicht so lief wie es sollte, haben wir daraus die Kraft für die folgenden Aufgaben gewonnen – man konnte ja mal richtig Schach spielen!
Im Namen des Vorstands und aller Mitglieder wünsche ich seiner Frau, seinem Sohn und allen Familienangehörigen und Freunden viel Kraft in dieser schweren Zeit.
Wir werden unseren „Berti“ niemals vergessen.
Martin Kopisch
Andreas Bertram – IM Helmut Reefschläger, Hamburg 1989
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