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BerlinTrotz Protesten: Polizei räumt linksextreme Szenekneipe „Syndikat“

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Knallfrösche im Rinnstein. Es stinkt verbrannt. Die Deckel der Müllcontainer sind verschmort. Herausgerissene Blumen liegen achtlos auf dem Pflaster. Tätowierte Schnapsleichen in „Antifa“-T-Shirt hocken vor den Eingangstüren der Weisestraße. So sieht es aus in Berlin, rund um die linksextreme Kneipe „Syndikat“. Seit Tagen und Nächten tobt hier der Kampf um die Räumung des Lokals. Die Kneipe war 35 Jahre lang im Schillerkiez in Berlin-Neukölln ansässig. Doch der Mietvertrag wurde seitens der Eigentümer des Hauses 2019 nicht verlängert. Die Kneipenbetreiber zogen allerdings nicht aus, sondern prozessierten – und verloren. Jetzt die Räumung.

Freitag, kurz nach 8.30 Uhr. Der Gerichtsvollzieher steht mit Polizeischutz vor dem Haus Weisestraße 54. „Haut ab! Haut ab!“ brüllen die linken Demonstranten. Die Stimmung ist hochaggressiv. Viele Demonstranten trinken Bier und Schnaps. Flaschen klirren. Bengalos und Böller werden gezündet. Die über 1.000 Linksextremisten brüllen: „Ganz Berlin haßt die Polizei!“ Und: „Hoch die interkiezionale Solidarität!“ Doch 700 Polizisten halten sie in Schach, nehmen einzelne Randalierer fest. Im gesamten Schillerkiez sammeln sich Linksextremisten in schwarzer Kluft, Sonnenbrillen und schwarzem Mundschutz.

„Syndikat“-Räumung
„Syndikat“-Räumung: Banner von Demonstranten Foto: Hermann Rössler

Eine Stunde später droht die Stimmung zu kippen. „Geht in eure Kasernen und verrottet dort“, keift ein Autonomer durch eine Lautsprecheranlage. „Die Polizei übt sich schon mal als Müllabfuhr“, legt er nach. Er spielt damit auf die taz-Autorin Hengameh Yaghoobifarah an, die, bevor sie aufgrund von Droh-E-Mails selbst Polizeischutz verlangte, Polizisten auf die Müllhalde „unter ihresgleichen“ gewünscht hatte. Unter den Linken vor dem „Syndikat“ scheint sie damit Sympathiepunkte gesammelt zu haben.

„Ab auf die Deponie mit euch“

„Ab auf die Deponie mit euch“, tönt es durch die Straße. Von „Haut ab“-Rufen begleitet, patrouilliert die Polizei über die Straße. Wieder fliegen Flaschen. Der linksextreme Einpeitscher brüllt durch das Megafon: „Wenn ihr Gegenstände nach vorne werft, paßt auf, daß sie niemanden von uns in der ersten Reihe treffen.“

„Syndikat“-Räumung
„Syndikat“-Räumung: Rund 700 Polizisten anwesend Foto: Martina Meckelein

An der Genezarethkirche herrscht dagegen schon Katerstimmung. Die Straße zu dem umkämpften Objekt ist gesperrt. Vor der Sperre halten vier Maskierte ein Banner in Richtung der Polizei. „Dreht euch noch eine Zigarette und trinkt euer Bier aus, aber dann brauchen wir euch zur Blockade“, ruft einer von ihnen den müden Gestalten zu, die sich die Szene vom Kirchplatz aus ansehen. Dem Aufruf folgt kaum einer von den Angesprochenen. Viele sind viel zu betrunken. Gegen elf Uhr scheint sich jeglicher Widerstandsgeist der Linksradikalen verflüchtigt zu haben. Wenn die „solidarische Interkiezionale“, wie sich die Linksextremen nennen, den Rausch ausgeschlafen haben, soll es am Abend weitergehen.

Schon am vergangenen Samstag war es zu schweren Ausschreitungen wegen der angekündigten Räumung der „Antifa“-Kneipe gekommen. Barrikaden brannten, Autos wurden beschädigt. Dabei wurden 43 Polizisten verletzt, drei von ihnen mußten ins Krankenhaus.

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