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Eine Erinnerung an Johannes Hermann Zukertort

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(*7.9.1842 in Lublin + 20.6.1888 in London)

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Courtesy Arqto. Roberto Pagura, Buenos Aires

Johannes Hermann Zukertort war ein polnisch-deutscher Schachmeister.

An universeller Begabung dürfte Zuckertort nicht so schnell übertroffen werden.
Neben seiner Hauptleidenschaft, das Schach, studierte er in Heidelberg, Chemie, in Berlin Physiologie, und er soll in Breslau den akademischen Grad eines Dr. med erlangt haben.
Allerdings wurde diese Überlieferung von den polnischen Historikern Tomasz Lissowski und Cezary W. Dománski in ihrer Zukertort-Biographie “Arcimistrz z Lublina“ (Warschau 2002) widerlegt.

In drei Kriegen Preussens wurde er als “Militärarzt” mehrfach schwer verwundet und erhielt hohe Orden.

Später betätigte sich der hervorragende Pianist als Musikkritiker und gab vorübergehend eine eigene Zeitung heraus.

Als enger Berater von Otto von Bismarck

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vertrat er später aber dessen “Blut- und Eisenpolitik” nicht mehr und übersiedelte nach England.


Zukertort beherrschte neun Sprachen perfekt und konnte in mindestens weiteren sieben das Gedruckte verstehend lesen.

Zukertort war auch einer der stärksten Fechter seiner Zeit, galt als kaum zu schlagender Pistolenschütze und beherrschte mehrere Kampfsportarten so, dass ihm die Widersacher lieber aus dem Weg gingen.

Soweit zu seinen persönlichen Eigenschaften.

Seine schachlichen Meriten errang er zunächst als Schüler von

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Adolf Anderssen

in Breslau, der vielen damals als bedeutendster Spieler der Welt galt.

Im Jahre 1871 gelang es Zukertort, seinen Lehrer im Wettkampf in Berlin zu besiegen mit dem Ergebnis von 5:2 Punkten.

Zuvor, im Jahre 1867, zog Zukertort nach Berlin um.

Dort wurde er Mitglied der Berliner Schachgesellschaft und übernahm die Redaktion der Neuen Berliner Schachzeitung, deren offizieller, aber nicht praktizierender Hauptredakteur
Adolf Anderssen war.

Nachstehend ein “Familienfoto” des Turnieres in Barmen 1869
wie folgt:

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Schallopp, W. Paulsen, Anderssen, Hein, Minckwitz, Zukertort

Schliesslich nahm Zukertort 1872 seinen ständigen Wohnsitz in London. Dort gab es viel bessere Chancen, eine Existenz als Berufsspieler zu führen.

Rivalität mit Steinitz und Lebensende:

Neben Wilhelm Steinitz galt er bald als bester Spieler in England.
Zunächst verlor er einen Wettkampf gegen Steinitz

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im Oktober 1872 mit 9:3 (7 Siege Steinitz, 1 Zukertort, 4 Remis).

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Steinitz zog sich 1875 für 7 Jahre vom praktischen Spiel zurück, da er keinen ernsthaften Gegner mehr sah.
Währenddessen konnte Zukertort seine schachlichen Fähigkeiten laufend verbessern.
Zu Anfang der 1880er Jahre galt er bereits als klar bester Spieler nach Steinitz.
Sein grösster Erfolg, der überlegende Sieg im grossen Londoner Turnier von 1883:

Spielort:

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Victoria Hall im Criterion-Gebäude

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das er mit drei Punkten Vorsprung auf Steinitz, der Zweiter wurde, gewann, liess die damalige Schachwelt glauben, Steinitz’ Anspruch auf den “Weltmeister” sei vorbei, und die Ehre gebühre Zukertort.

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1883

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Nach langwierigen Verhandlungen fanden sich in den USA Geldgeber, die einen Wettkampf um die Weltmeisterschaft im Schach finanzierten.
Vom 11. Januar bis zum 29. März 1886 wurde der Wettkampf auf 10 Gewinnpartien (Remisen zählten nicht) zwischen den beiden in
New York, St. Louis und New Oleans ausgetragen.

Steinitz gewann mit 12,5: 7,5 (10 Siege, 5 Niederlagen und 5 Remis) Punkten.
Ergebnisse der WM 1886

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Modus: Zehn Siege

Johannes Hermann Zukertort, der von seinem Arzt vor dieser neuerlichen Anstrengung gewarnt worden war, brach nach einer hohen Führung (4:1 nach dem Auftakt in New York) psychisch und physisch ein.
Nachdem Seinitz in St. Louis auf 4:4 (in nur 4 Partien) ausgleichen konnte, benötigte er nur noch elf weitere Partien in New Orleans, um auf die erforderlichen zehn Gewinnpartien zu kommen.

Zukertort erholte sich nicht mehr von diesem Zusammenbruch, und war nur noch “ein Schatten seiner selbst”

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(lt. Dr. Siegbert Tarrasch)

in den folgenden wenigen Turnieren, die er bis zu seinem durch einen Schlaganfall herbeigeführten Tod im Jahr 1888 (während eines Handicap-Turnieres im Cigar Divan (London)

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spielte.

Ausserdem wurde nach Zukertort ein Eröffnungssystem benannt.
Die Züge waren: 1. Sf3 d5 2. d4 Sf6 3. e3 e7 4. b3

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Zukertort selbst entwickelte meistens den weissfeldrigen Läufer nach „e2“, wobei in der modernen Spielweise, der Läufer wohl eher auf “e3” postiert wird.

Die höchste von Zukertort erreichte historische Elo-Zahl betrug 2.798 Punkte.
Die nachträglich berechnete Weltrangliste von 8/1878 bis 11/1882 und erneut von Juli bis September 1.883 ergab für ihn den 1. Platz.

Nachstehend noch eine Glanzpartie, die wir wie folgt bezeichnen:

“Die Unsterbliche” von Zukertort
Johannes Hermann Zukertort – Joseph Henry Blackburne
Londres, 1883
1-0
Johannes Hermann Zukertort

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Quellen: Schachverein Dachau und Wikipedia

Sitges (Barcelona), im Februar 2010

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