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Der Lehrmeister des Schachspiels

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Dr. Siegbert Tarrasch

( * 5. März 1862 + 17. Februar 1934)

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Copyright © 1999 Miriam Friedman Morris
http://www.kb.nl/vak/schaak/portretten/friedmann/portretten-en.html

Anfang der neunziger Jahre des 19. Jahrhunderts eilte
Dr. Siegbert Tarrasch

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von Turniererfolg zu Turniererfolg (Breslau, Manchester, Dresden, Leipzig), mit den Höhepunkten 1898 beim Kaiser-Jubiläums-Turnier in Wien und 1903 in Monte Carlo.

Insgeheim nannte man ihn “Turnierweltmeister”.

Doch der echte Titel blieb Dr. Tarrasch versagt.

1892 lehnte er einen WM-Kampf in La Habana gegen
Wilhelm Steinitz aus beruflichen Gründen ab.

Danach stand tragischerweise Dr. Emanuel Lasker zwischen ihm und der Schachkrone.

Laskers Erklärung für Tarraschs Versagen beim letzten Schritt zum Gipfel:

“Vielleicht war er in seinem Innersten doch nicht der Kämpfer schlechthin, vielleicht ging es ihm zu sehr um die Schönheit des Spiels.”

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Der Kampf
Gemalt von Elke Rehder

(Credo: )

Dr. Tarrasch sah einen Zug als schön an, wenn er auch tiefgründig war, Dr. Lasker dagegen kam es auf die Wirksamkeit an.

Die Entscheidung über diesen Auffassungsunterschied brachte der WM-Kampf 1908 mit dem Ergebnis 8:3 für Dr. Lasker, bei fünf Remisen.

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Courtesy Arqto. Roberto Pagura, Buenos Aires

1914 wurde Dr. Tarrasch völlig verdient gemeinsam mit
Dr. Lasker, Capablanca, Aljechin und Marshall von Zar Nikolaus II

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zum Schachgrossmeister ernannt.

Siegbert Tarrasch wurde am 5. März 1862 in Breslau geboren. Danach studierte er Medizin und praktizierte zeitlebens erfolgreich als Arzt.
Schach war jedoch seine wahre Leidenschaft.
Schon zu Lebzeiten wurder der scharfzüngige, prinzipientreue, reizbare und gleichbar dogmatische Tarrasch als

“Praeceptor Germaniae” (Lehrmeister Deutschlands) angesehen:

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Er war es auch, der mit seinen exzellenten Lehrwerken die moderne Schachschule begründete:
Bis heute haben

“Das Schachspiel, 300 Schachpartien”

(Bild entfernt)

Neuauflage Edition Olms

und

“Die moderne Schachpartie”

(Bild entfernt)

Neuauflage Editon Olms

Generationen von Spielern beeinflusst.

Seine Lehrsätze gipfeln in klaren Forderungen:

– Es gibt in jeder Stellung einen absolut besten Zug
– Jeder Zug muss zur Entwicklung beitragen
– Bauerngewinn in der Eröffnung bringt nichts
– Tempogewinn ist gleich Raum- und Zeitgewinn
– Die Besetzung des Zentrums ist entscheidend
– Läuferpaar und offene Linien sind wichtig
– Türme gehören im Endspiel hinter die Freibauern
.

Dr. Tarrasch wollte Schach in Deutschland als Volkssport etablieren.
Im Oktober 1932 gründete er zu diesem Zweck das populäre Magazin “Tarrasch Schachzeitung”.

Schon vor dem Ersten Weltkrieg stand er in theoretischem Streit mit dem Hypermodernen, allen voran

Aaron Nimzowitsch

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Nur wurde der “Kampf um das Zentrum” zur schachteoretischen “Causa Prima” erklärt.
Hierzu gab es letztlich keinen Sieger.

Dr. Siegbert Tarrasch starb hochangesehen am 17. Februar 1934 in München.

Was uns bleibt, ist sein wunderbarer Spruch:

“Vor das Endspiel haben die Götter das Mittelspiel gesetzt.”

(Bild entfernt)

Gemalt von Elke Rehder

Den treuen Lesern empfehlen wir als unerlässlich das wohl umfassendste Werk, das jemals über Siegbert Tarrasch geschrieben wurde:

Wolfgang Kamm/ Siegbert Tarrasch: Leben und Werk

(Bild entfernt)

Quelle: Hugo Kastner

Sitges (Barcelona) im Juni 2010

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