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Unbekannte Personalien von Alexander Aljechin….. 1º Teil

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Alexander Aljechin über sich selbst:
 
“Mich haben zwei Kriege zerstört!”
Von dem Weltmeister hat man gesagt:
Er sieht die Möglichkeiten von Kombinationen, wo andere noch nicht einmal vermuten, dass es solche geben  könnte;
Deswegen beeindrucken seine Kombinationen und sind in der Lage, jeglichen Widerstand zu brechen.
 
Wirklich eine ganz besondere Gabe!
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Kombinationen: Bauern bedrängen den König
 
Gemalt von Elke Rehder
Hinzu kommt, dass es ihm nichts ausmachte, stundenlang eine Partie zu analysieren, unabhängig von wem sie gespielt wurde.
Er lebte für das Schach und nur für das Schach, oder anders ausgedrückt:
“Aljechin – im Gegensatz zu anderen Meistern – verfolgt den Kampf gegen sich selbst!”
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Der Kampf
 
Gemalt von Elke Rehder
Von seiner Persönlichkeit sagte man, er sei dickleibig, egoistisch, kindisch, Trinker und ausgeschlossen von allen Anthologien eines beispielhaften Lebens.
Es wird berichtet, dass er abergläubig war; z.B. bei dem 2. match gegen Dr. Euwe um die Weltmeisterschaft hatte er sich einen Pullover angezogen, auf dem auf der Brustseite ein Katzenbild eingestickt war.
 
 
Es war seine Mutter und sein Bruder Alexei, vier Jahre älter als er, die ihm die Schachregeln und das Spiel erklärten, als er sieben Jahre alt war.
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Mit 11 oder 12 Jahren fing er an, sich etwas ernster mit dem Schach zu beschäftigen und gleichzeitig zeigte er seine Kunst, Blindschach vorzuführen.
 
Aljechin trinkt aus seinem Glas, streichelt seine Katze, die um ihn herum schnurrte und erzählt uns:
“Meine Mutter bestand darauf, uns Kinder Namen aus Werken des russichen Dramaturgen Alexander Ostrovsky
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zu geben.
Mein älterer Bruder wurde Alexei, meine Schwester Vavara genannt und ich mit dem Namen Tisha bedacht.
Allerdings schritt mein Vater ein und benannte mich um in Alexander.
 
Eigentlich war ich ein guter Schüler, vielleicht ein wenig unaufmerksam während den Schulstunden.
Trotzdem erhielt ich in allen Fächern herausragende Noten, nur nicht in der Mathematik.
Nachdem ich in der Militärschule meinen Abschluss machen konnte, wechselte ich zum höheren kaiserlichen rechtswissenschaftlichen Institut für Adelige, wo ich dann den akademischen Abschluss zum Rechtsanwalt errang”.
Alexander wurde schon mit 16 Jahren Schachmeister von Russland,
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nachdem er bei Turnieren in Hamburg und Kopenhagen gewann und dort sich gleich den 1. Platz mit Aaron Nimzowitsch teilte.
In Sankt Petersburg, wo schliesslich Dr. Lasker als Sieger hervorging, Capablanca den 2. Rang belegte, erreichte er schon den 3. Platz in diesem sehr stark besetzten Turnier, wobei er sowohl Dr. Tarrasch als auch den amerikanischen Meister
Frank Marshall hinter sich liess:
St.Petersburg Finals 1914
1 2 3 4 5 Prel.  T
1 ½ Lasker ** 1 11 1 11 7 ½ 6 ½ 13 ½ 1200 Rubel
2 ½ Capablanca 0 ** ½ 1 10 11 5 8 13 800 Rubel
3 ½ Aljechin 00 0 ** 11 1 ½ 4 6 10 500 Rubel
4 Tarrasch 0 ½ 01 00 ½ ** 0 2 6 8 ½ ½ 300 Rubel
5 Marshall 5 00 00 0 ½ 1 ½ ** 2 6 8 250 Rubel
Das Familienfoto
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Wie uns Alexander berichtet, waren sie die ersten fünf Platzierten
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denen – wohl einmalig in der Geschichte – von dem Zaren Nikolaus II der Titel des “Grossmeisters” verliehen wurde.
Die verschiedenen konsultierten Archive bestätigen nicht unbedingt diese Aussage.
 
Danach ging es eigentlich nur noch aufwärts:
“Ich gewann folgende Turniere: Moskau, Sankt Petersburg, Mannheim, Budapest, Hastings, Paris, Buenos Aires, Kecsmet, Venedig, San Remo, Bled, Caracas, London, Zürich, Orebro, Dresden und Montevideo”.
 
Während des I. Weltkrieges wurde ich in Gefangenschaft genommen.
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Gemalt von Elke Rehder
Die einzige Möglichkeit, sich im Gefängnis weiter dem Schach zu widmen, waren Blindpartien, die ich mit Bogoljubow, Romanowwski, Selesniev, Rabinovich und Gogartirtschuk spielen konnte, die ebenfalls eingekerkert waren.
Aljechin verschweigt aber, dass er aufgrund des Einflusses seiner Familie sich in Russland verstecken konnte.
“Als der Krieg fast zu Ende war, begann die bolchewistische Revolution, das Familienvermögen wurde beschlagnahmt und ich wieder ins Gefängnis gesteckt und zwar in Odessa (Ukraine)”.
 
Alexander weigerte sich hartnäckig zu erzählen, wie er aus Russland fliehen konnte; allerdings mit viel Wehmut, denn er wusste, dass er niemals mehr in seine Heimat zurückkehren konnte.
Als Exilrusse nahm er die französische Nationalität an, kehrte wieder zum Schach zurück und schlug bei einer kleinen privaten Begegnung Dr. Max Euwe und erreichte den 2. Platz in dem New Yorker Turnier, hinter Capablanca.
“Eines kam zum anderen, und so konnte ich 1927 in Buenos Aires um die Weltmeisterschaft gegen Capablanca spielen und der 4. Weltmeister in der Geschichte werden”.
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“Die Gefässerweiterung”, die solch eine Gefühlsregung im Gesicht zeigt, verdeckte aber nicht den erdfarbenen Ton seines Aussehens aufgrund der ihn ständig plagenden  Leberbeschwerden.
Wenn man ihn so vorzeitig gealtert betrachtete, war ein Zusammenkommen von Gedanken unvermeidbar und dringt gewaltsam in das Gehirn ein mit folgendem bekannten Satz:
“Der menschliche Geist ist begrenzt, aber die menschliche Dummheit ist unbegrenzt.”
 
Es war bekannt, dass es um seine Beziehungen zu Capablanca
äusserst schlecht stand und beide sich aus dem Wege gingen.
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Der Grund dieser Art von Feindschaft bestand gemäss Aljechin darin, dass Capablanca zu hohe Forderungen vor dem WM-Kampf 1927 stellte.
Als Revanche lehnte Aljechin jede, aber auch jede Bitte um einen Revanchekampf strikt ab, wenn nicht dieselben Bedingungen wie beim 1. match wieder auf den Tisch kämen.
Um nun doch evtl. einen Revanchekampf zu organisieren, forderte Aljechin
$ 10.000.–.
Als Capablanca die Summe zusammen hatte, lehnte sie Aljechin jedoch ab, weil der Dollar sich inzwischen abgewertet hatte und verlangte die Zahlung in Gold.
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Als der englische Innnenminister, Sir John Simon, der das Turnier in Margate eröffnete, den Namen Capablanca nannte, verliess Aljechin sofort den Konferenzraum, weil ihn allein der Name schon in eine gereizte Stimmung brachte.
 
Sir George Thomas
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courtesy Arqto. Roberto Pagura, Buenos Aires
sagte einmal: “Gegen Aljechin weiss man nicht, was einen erwartet. Gegen Capablanca weiss man, was zu erwarten ist; allerdings kannst Du Dich nicht darauf vorbereiten!”
 
Es wird folgende Anekdote über Aljechin erzählt, als er im Zug reiste, begleitet von zwei hübschen Frauen.
Am Schluss der Reise sagte eine der Damen zu Aljechin:
“Sie mögen ein grossartiger Schachweltmeister sein, aber bei dem Dame-Spiel sind Sie nicht mehr als ein Anfänger.”
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Dr. Emanuel Lasker sagte einmal:
“Aljechin ist in den Kombinationen gewachsen. Er ist verliebt in sie. Wenn der König des Gegners nicht in Gefahr ist, spielt er ohne jegliche Begeisterung.
Seine Fantasie entzündet sich, wenn sein König in Gefahr ist!
 
Aaron Nimzowitsch
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kommentierte hierzu:
 
“Aljechin spielt mit uns so, als ob wir Anfänger wären!”
 
(Fortsetzung folgt)
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Sitges (Barcelona), im Juli 2010
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