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Carl Jaenisch – der Schachlehrer

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 Carl Friedrich Andreyevich von Jaenisch

* 11. April 1813 in Wyborg, Russland

+ 7. März 1872 in Sankt Petersburg

 Einleitung:

Carl Jaenisch war ein Theoretiker und russisch-finnischer Schachspieler;  ein Komponist kunstvoller Endspielstudien und vielseitiger mathematischer Schachkursiositäten.

Ausserdem entwickelte er sich zum Professor der Mechanik.

Er lernte das Schachspiel schon im kindlichen Alter.

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Eine Ansicht seiner Geburtstadt Wyborg

Leider weiss man nicht viel über seine Herkunft, aber bekannt ist, dass sein Vater Alexei Jaenisch (russisch: Yanish) auch russischer Abstammung war.

Schon in den 1830 Jahren nahm er aktiv am Schachgeschehen in Sankt Petersburg teil, indem er auch selbst Turniere organisierte und mit Alexander Petrov zu den besten russischen Spielern zählte.

1838/39 führte er die Mannschaft von St. Petersburg an, als diese in einer Korrespondenzpartie von der Stadt Dorpat, angeführt

von Lionel Kieseritzky, geschlagen wurde.

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Carl Jaenisch wurde zum ersten internationalen Turnier 1851 in London eingeladen, musste aber auf die Teilnahme verzichten.

Später reiste er dennoch dort hin, wo er

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Howard Staunton in einem Wettkampf

mit 2,5 zu 7,5 (+2-7=1) unterlag.

Jaenisch besiegte dafür aber den Meister Augustus Mongredien

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 Lewis, Walker, Mongredien

in zwei Wettkämpfen.

 In den 40iger Jahren befand er sich unter den besten fünf Spielern der Welt.

1854 traf er erneut in Sankt Petersburg auf

 Ilja Schumow,

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den er mit 5:3 ( +4 – 2  = 2) eindeutig schlagen konnte.

Davor konnte er sich jedoch schon mit demselben Gegner zweimal messen und zwar 1849 mit den Ergebnis von 2:1 und 1852 ebenfalls mit 2:1 Punkten.

Aus diesem Match haben wir nachstehende Partie ausgesucht:

  • Weiss: Shumov Ilya
  • Schwarz: Jaenisch Carl

San Petersburgo, 1852

1. e4 e5 2.f4 exf4 3.Lc4 Dh4+ 4.Kf1 g5 5.Sc3 Lg7 6.d4 d6 7. Sb5 Kd8 8.e5 Sc6 9.Sf3 Dh5 10.h4 h6 11.b4 Sge7 12.Sxc7 Kxc7 13.exd6+ Kxd6 14.b5 Sa5 15.La3+ Kd7 16.Se5+ Lxe5 17.Dxh5 Sxc4 18.Lxe7 Se3+ 19.Kf2 Kxe7 20.hxg5 Lg4 21.Dh4 Lxd4 22.gxh6+ Kf8 23.Dg5 Sf5+ 24.Ke1 Te8+ 25.Kd2 Tg8 26.Dxf5 Le3+ 0-1

Zum Nachspielen:

1. (Bild entfernt) King’s Gambit Accepted

 Carl Jaenisch’s beste historische Elo-Zahl betrug 2.456, die er im Juni 1851 erreichte. Zu jener Zeit lag er auf Platz 10 der Weltrangliste.

Sein Verdienst lag weniger im praktischen Spiel, als vielmehr in seiner theoretischen Arbeit.

Zu seinen wichtigsten Beiträgen zur Eröffnungstheorie zählt neben seinen Untersuchungen zur Petrov-Verteidigung (zusammen mit Alexander Petrov)

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auch das Gambit Schliemann-Jaenisch in der Spanischen Partie,

(1. e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lb5 f5)

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das auch heutzutage in der Meisterpraxis Anwendung findet.

Publikationen:

 Er schrieb sämtliche Werke in französischer Sprache:

1. Sankt Petersburg 1837 “Springer gegen Bauern”, wobei er die Positionen analysiert, bei denen König und Springer gegen Kónig und Bauern gewinnt.

2. “Analysen der neuen Schacheröffnungen”, veröffentlicht zwischen 1842 und 1843 in Dresden und Sankt Petersburg.

Darin studiert er bis ins kleinste Detail die meist gespielten Eröffnungen und Verteidigungen der damaligen Zeit:

Die Petrov- oder Russische-Verteidigung, die Wiener und die Italienische Eröffnung.

3. “Jaenische Schachführung – eine neue Analyse des Spieles”,

veröffentlicht in London 1847, womit ausführlich das Jaenisch-Schliemann-Gambit in der Spanischen Eröffnung erläutert wird.

Ausserdem entwickelte er die Theorie der Französischen Verteidigung.

4. “Abhandlung über die Anwendung mathematischer Analysen beim Schachspiel.” Diese 3 Bände wurden in Stankt Petersburg in den Jahren 1862 und 1863 veröffentlicht und zeigen das Studium des Schachs mit mathematischen Methoden.

Es handelt sich wohl um sein wichtigstes Werk.

Hier eine Abbildung des 2. Bandes:


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Nebenbei schrieb er fast täglich in der Sankt Petersburger Tageszeitung die Schachspalte.

Sein Ableben:

Seine sterblichen Reste ruhen auf dem Friedhof “Pacific Lutheran Vokova” in Sankt Petersburg.

Im 2. Band dieses Friedhofsregister ist vermerkt, dass  

Jaenisch Carl Ferdinand am 13.3.1872 gemäss den Koordinaten 35-15 N189 beerdigt wurde.

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Bedauerlicherweise gibt es sein Grab nicht mehr. Die genaue Stelle ist jedoch bekannt.

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Carl Friedrich Andreyevich von Jaenisch

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Quelle: Ajedrez Para Todos, Argentinien

Sitges (Barcelona) im März 2011

 

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