Der Bauer im Schachspiel 0 8 03.02.2012 01:42 Menchik, Vera (Francevna) (Bild entfernt) Holzschnitt von Elke Rehder von Konstantínos Kaváfis Mir gefällt es, den Leuten zuzusehen, wenn sie Schach spielen. Meine Augen folgen den Schritten der Bauern, die langsam ihren Weg suchen, um die letzte Reihe zu erreichen. Der Bauer zieht mit einer solchen Leichtigkeit, damit seine Freude und Belohnung endlich wahr werden, wenn er auf jener Reihe ankommt. Er stösst während seines Weges auf viele Hindernisse. (Bild entfernt) chess battle – gemalt von Elke Rehder Die Mächtigen zielen mit ihre Waffen auf ihn. Die Türme bedrängen ihn mit ihren hohen Zinnen, auf ihren Feldern versuchen schnelle und schlaue Springer, den Vormarsch zu verhindern; und von überall aus dem feindlichen Lager setzt sich die Bedrohung gegen ihn in Bewegung. (Bild entfernt) Gemalt von Elke Rehder Einer bleibt unversehrt trotz aller Gefahren und erreicht triumphierend die letzte Reihe. Was für eine Genugtuung, zur rechten Zeit den Sieg errungen zu haben; und wie fröhlich er in Richtung seines eigenen Todes wandert. Denn wenn er am Ziel ist, wird er sterben. (Bild entfernt) gemalt von Elke Rehder Das war sein ganzes Streben. Es stirbt der „Hades des Schachs“ und um aus seinem Grab wieder aufzuerstehen, eilt die rettende Königin herbei. (Bild entfernt) Gemalt von Nicolas Sphicas ******************** Konstantínos Kaváfis lebte von 1863 bis 1933 und war ein in Alexandria geborener griechischer Dichter. Seine ersten Veröffentlichungen begannen im Jahr 1886. Die Gedichte in dieser ersten Zeit, romantisch in seiner Konzeption, folgen der Linie von D. Paparrigopulos, mit offensichtlichen Einflüssen von Victor Hugo und Alfred de Musset. Kaváfis vermeidet den direkten emotionalen Ausdruck und verbirgt seine persönlichen Empfindungen, und alle sind zugleich durch seine Eigenart stolz und schüchtern motiviert. Seine Dichtung macht Platz für das Dunkel der Vergangenheit, das Gefühl der Zeitlichkeit, der Erinnerung und Geschichte. Das Gefühl von Alter, Tod und Zeit sind in seinen Arbeiten konstant. (Bild entfernt) ********** Sitges (Barcelona), Februar 2012