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Dunkle Herkunft und gequälte Seele

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 ******************************************************************************(Bild entfernt)***************************************************************** Fernández Fernández _______________________________________________________________ von

von Javier Fernández Cordero

 

Die Persönlichkeit von Howard Staunton ist in die Schachwelt eingegangen.

 

Im Laufe der Zeit hat man die Tiefe seines positionellen Stiles anerkannt, die weit über der seiner Zeitgenossen lag. Vielleicht ist seine Herkunft nicht so bekannt, die stark seinen Charakter und sein Verhalten prägten.

Die Wurzel seiner Probleme geht zurück auf seine Geburt als unehelicher Sohn von Frederick Howard, 5th Earl of Carlisle.

 

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Der Graf erkannte ihn nie als seinen Sohn an, so dass Staunton nicht den Status geniessen konnte, der ihm eigentlich zustand.

 

Diese Ablehnung traf ihn tief, und er hatte eine erbärmliche Jugend, die  er nur mit vollem Arbeitseinsatz überwinden konnte. Es ist eine wahre Geschichte, die in einigen Medien erschien, dass Staunton im Alter von 20 Jahren eine grosse Geldsumme von dem Grafen erbte, die er aber in kürzester Zeit verschwendete.

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Howard Staunton (*1810   +1874)

Staunton begann eine Zukunft als Schauspieler, und vielleicht war es diese Berufung, die später sein grosses Interesse an den Werken von Shakespeare zeigte.

Seine Vorliebe für Schach begann erst mit 19 Jahren.

Schach war genau das Instrument, das ihm verhalf, eine Anerkennung zu gewinnen, die ihm nach seiner Geburt verweigert wurde.

 

Allerdings beeinflusste seine komplizierte Kindheit und Jugend  recht negativ seinen Charakter, der sich in seiner Schachkarriere wiederspiegelte. Staunton pflegte schlechte Beziehungen zu mehreren Spielern und viele von ihnen kritisierte er in seiner Kolumne der Zeitung „The Illustrated London News“ ungewöhnlich scharf.

 

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Aber einiges mehr prägte negativ die Laufbahn von Staunton. Bei mehreren Gelegenheiten lehnte er es ab, gegen andere Spieler anzutreten, so dass sich gewisse Schatten des Zweifels über seine Person aufbauten.

 

So handelte er auch im Falle Pierre Saint Amant, was eigentlich unverständlich ist, denn er konnte ihn bei einem vorangegangenen match klar besiegen. Doch vermied er wiederholt einen Rückkampf.

 

Allerdings sprach man am meisten über seine Weigerung, gegen Paul Morphy zu spielen; immerhin war er der einzige europäische Spieler, der einer schachlichen Begegnung mit dem Amerikaner ständig aus dem Weg ging.

(Aber zumindest besiegte ihn Morphy bei einer Beratungspartie, die wir nachstehend zeigen.)

In allen Fällen verwendete er die gleiche Ausrede: er sei mit der Bearbeitung von Shakespeare’s Schriften beschäftigt. In der Tat war es so, dass Staunton einer der grössten Interpreten von Shakespeare wurde und sich 20 Jahre lang bis zu seinem Lebensende den Werken widmete.

Mein Eindruck ist, dass Staunton den Verlust des privilegierten Rufes fürchtete, den er in der Schachwelt erreichte hatte.

 

Sein mehr als gequälter Geist hätte nicht einen Sturz aus einer solchen Höhe verkraftet.

 

Also jedes Mal, wenn er seine „fiktive“ Schachkrone aufs Spiel setzen musste, vermied er das Treffen und suchte immer den einfachsten Weg, um nicht das zu verlieren, was er mit viel Mühe errungen hatte.

 

Nachstehend nun die vorerwähnte Beratungspartie:

 

Eine historische Partie:

Eine kleine Revanche

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Staunton und Owen  0 – Morphy und Barnes 1

London  1858

 

1. e4 / e5  2. Sf3 / d6  3. d4 / f5  4. dxe5 / fxe4  5. Sg5 / d5  6. e6 / Sh6

7. Sc3 / c6  8. Sgxe4 / dxe4  9. Dh5+ / g6  10. De5 / Tg8  11. Lxh6 / Lxh6

12. Td1 / Dg5  13. Dc7 / Lxe6  14. Dxb7 / e3  15. f3 / De7  16. Dxa8 / Kf7

17. Se4 / Lf4  18. Le2 / Kg7  19. 0-0 / Dc7  20. Sc5 / Lxh2+  21. Kh1 / Lc8

22. Td4 / Lg3  23. Te4 / Kh8  24. Td1 / Dg7  25. Th4 / Lxh4  26. Dxb8 / La6

27. Dh2 / Lxe2  28. Td7 / Dh6  29. Se4 / Lc4  30. Sf6 / e2  31. Te7 / Dc1+

32. Dg1 / Dxg1+ 33. Kxg1 / e1=D+ 34. Txe1 / Lxe1  35. Aufgegeben ( Staunton ).

 

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Nach 12. Td1 (opfert den Turm in 2 Zügen)

Zum Nachspielen:

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Bedauerlich ging Staunton auch deshalb in die Schachgeschichte ein, weil er immer wieder zu verhindern suchte, gegen Paul Morphy zu spielen. Der Amerikaner überquerte den Atlantik, um sich mit den besten europäischen Schachspielern zu messen und sie zu besiegen, aber er schaffte das Vorhaben bei  Staunton nicht direkt, nur bei dieser Beratungspartie.

 

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Man kann man somit sagen, dass sie sich nie direkt gegenüber sassen, eine Tatsache, die den Namen von Staunton befleckte.

Ausserdem schrieb er in der Schachkolumne von “Illustrated London News” auch negativ über Paul Morphy, womit er sich viele Feinde machte.

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Quelle: ajedrezdeataque.com

Sitges (Barcelona), im Dezember 2012

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