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Der Bauer schlägt Duchamp [2. Teil]

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 Gemalt von Elke Rehder

 Von Pau Pascual

Nach und nach interessierte er sich weniger für die Diskussion über Literatur und Malerei, sondern entwickelte eine Leidenschaft für das Schach. Es war zu diesem Zeitpunkt, als er Mitglied des berühmten Marshall Chess Club in New York wurde .

Eines seiner größten Werke  „The Great Mirror“ (das grosse Glas),       (Bild entfernt)

 

das er zwischen 1915 und und 1923 komponierte, veranlassste ihn schliesslich den Malpinsel zur Seite zu legen.

 

„Meine Aufmerksamkeit wird vollständig vom Schach absorbiert. Ich spiele Tag und Nacht. Jedes Mal mag ich weniger die Farbe.“
Im Jahr 1917 traten die USA in den Ersten Weltkrieg ein. Um zu vermeiden eingezogen zu werden,  zog Duchamp nach Argentinien, ein neutrales Land , wo er während sechs Monaten täglich Schach spielen konnte. Müde von der Malerei, sah er in dem Schach ein anderes Feld, wo er seine künstlerischen Konzepte weiter entwickeln konnte.

 

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Im Jahr 1923 reiste Duchamp nach Paris, wo er Kontakt mit einigen Dadaisten aufnahm.

Duchamp beschrieb drei künstlerische und ästhetische Ebenen über das Schach.

 

In diesem Sinne übertrug er das Design einer Schachpartie, viele Teile nannte er „Buenos Aires“, weil er sie dort im Jahre 1918 geschaffen hatte. Er selbst drechselte die Holzfiguren, mit Ausnahme der Springer, die er einem argentinischen Handwerker in Auftrag gab.

Nachstehend das Schachbrett mit Figuren „Buenos Aires“;

Nachstehend die einzelnen Figuren:

 

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Auch entwarf er und liess Gummistempel herstellen, die er für die Diagramme benutzte anlässlich seiner Fernschachpartien mit dem Amerikaner Arensberg, Kunstsammler, Kritiker und Dichter.

 

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In dieser Analyse, handgeschrieben im Jahre 1919, wo er seine eigenen Gummistempel benutzte und mit Weiss spielte. Da die Schrift nicht klar aussagefähig ist, hat er die Partie teilweise noch einmal ordentlich notiert, wobei er einen Vorteil für Weiss sah,  jedoch die Begegnung verlor.

 

1.Sxf7 Kxf7 2.Dh5 Sde7 3.Se2 Sf5 4.Sf4 Dg5 5.Dxg5 hxg5 6.Sxg6 Sxd4 7.Lxg5, mit Bauerngewinn. Wenn 6…Kxg6 7.g4 gewinnt Weiss eine Figur, aber ich verlor die Partie!

Jahre später entwickelte er ein Taschenschach mit Figuren aus Plastik und kleinen Haken unter den Figuren, damit sie gut auf dem Brett hafteten.

 

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Pocket Chess Set diseñado por Marcel Duchamp en 1943.

 

In einem Interview denkt Duchamp über die zweite künstleriche Ebene des Schachs nach:

Die abstrakten Züge in dem Geist:

“Das Schachspiel ist etwas visuelles und plastisches, und wenn es nicht geometrisch in dem statischen Sinn des Wortes ist, ist es mechanisch, da es sich bewegt, ist es eine Zeichnung, eine mechanische Realität. Die Figuren an sich sind nicht angenehm, wie auch die Art des Spieles, aber was schön ist, sind die Züge.

Es handelt sich nicht um die mechanische Form, wie z.B. ein Werk von Calder.

Im Schach gibt es sehr schöne Sachen bei Beherrschung des Zuges, aber nicht bei der visuellen Beherrschung.

 

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Es ist die Vorstellungskraft des Zuges, die die Schönheit schafft.

Das heisst, die Kunst oder die Schönheit des Schachs, die Duchamp erfasst, ist die Bewegung der Figuren in seinem Geist.

Eine Schachpartie zu spielen ist, wie etwas zu entwerfen oder einen Mechanismus zu bauen, durch den man eine persönliche Erfahrung erlebt.

 

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Die Fotografie demonstriert das vorläufige Ende seiner bildnerischen Tätigkeit, in dessen Folge Duchamp sich dem Kunsthandel und zunehmend dem Schachspiel widmete. Julian Wassers Fotoserie wurde weltbekannt, häufig reproduziert und sorgte sogar in der Schachwelt für einige Aufmerksamkeit. Duchamp gewann das erste Spiel gegen Eve Babitz in vier Zügen.“

(Diese Partie hat folgenden Vorteil: „Wohin du schaust, es wird nie langweilig“)

 

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Fortsetzung folgt im 3. und letzten Teil.

 

Sitges (Barcelona), im November 2013

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