Leichtathletik: Ex-Weltmeister Fred Kerley nimmt an Dopingspielen teil
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Im vergangenen Jahr hatte Fred Kerley noch Bronze über die 100 Meter bei Olympia gewonnen. Nun verkündete er seine Teilnahme an einem umstrittenen Wettbewerb. Ein prominenter Name entfacht neue Diskussionen bei den hochumstrittenen Enhanced Games: Der derzeit gesperrte frühere 100-Meter-Weltmeister Fred Kerley hat seine Teilnahme an der Erstausgabe der Veranstaltung im Mai 2026 bestätigt. Das gab die Organisation am Mittwoch bekannt. Kerley, Weltmeister von 2022, ist der erste Leichtathlet und der erste US-Amerikaner, der öffentlich seine Zusage gegeben hat. Bei den Enhanced Games dürfen Athletinnen und Athleten leistungssteigernde Mittel verwenden – Substanzen, die im regulären Wettkampfsport verboten sind. Die Veranstalter betonen, die Mittel seien "sicher, legal und wissenschaftlich fundiert" und würden unter ärztlicher Aufsicht eingesetzt. Leichtathletik-WM: Deutsche Goldhoffnung am Start – Zeitplan für den 18. September Weltrekord-Taktik des Stabhochsprung-Stars: Das Millionengeschäft von Armand Duplantis Er will den Weltrekord von Bolt knacken Ein besonderes Ziel hat Kerley dabei im Blick: Gelingt es ihm, den seit 2009 bestehenden Weltrekord von Usain Bolt über 100 Meter (9,58 Sekunden) zu unterbieten, soll er laut Mitteilung der Enhanced Games eine Million Dollar erhalten. Die Marke sei "schon immer das ultimative Ziel" seiner Karriere gewesen, wird Kerley zitiert. Diese Veranstaltung gebe ihm nun die Möglichkeit, seine Grenzen zu verschieben und der schnellste Mensch der bisherigen Geschichte zu werden. Seine persönliche Bestzeit liegt bei 9,76 Sekunden. Kerley reiht sich damit in eine wachsende Gruppe von Leistungssportlern ein, die ihre Teilnahme zugesagt haben. Auch der britische Schwimmer und Olympia-Silbermedaillengewinner von Paris im vergangenen Jahr, Ben Proud, will in Las Vegas an den Start gehen. Die Wettkämpfe sollen vom 21. bis 24. Mai 2026 stattfinden. Neben Leichtathletik und Schwimmen ist auch Gewichtheben Teil des Programms. Präsident des Leichtathletik-Weltverbandes: "Unsinn" Hinter dem Projekt steht der australische Unternehmer Aron D'Souza, der die Enhanced Games 2023 ins Leben rief. Seitdem entfacht das Vorhaben international einige Debatten – sowohl im Sport als auch in der Wissenschaft. Der Präsident des Leichtathletik-Weltverbandes, Sebastian Coe, nannte die Idee "Unsinn", die Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) stuft die Veranstaltung als "gefährlich und unverantwortlich" ein. Im Gegenzug wehren sich die Organisatoren juristisch. Im August reichten sie eine Kartellklage gegen World Aquatics, USA Swimming und die Wada ein. Die Vorwürfe: eine koordinierte Kampagne zur Zerschlagung der Enhanced Games. Der geforderte Schadenersatz beläuft sich laut Angaben auf bis zu 800 Millionen US-Dollar .