Leichtathletik: Starker Dreispringer Heß bei Hallen-EM noch abgefangen
Dreispringer Max Heß hat schon einige Medaillen in der Halle gesammelt. Nach einer phänomenalen Weite darf er auf den EM-Titel hoffen - dann fliegt ein Konkurrent vorbei.
Dreispringer Max Heß hat seinen ersten internationalen Titel in der Halle verpasst. Der 28 Jahre alte Chemnitzer sicherte sich mit starken 17,43 Metern in Apeldoorn Silber hinter Andy Díaz Hernández aus Italien. Der Olympia-Dritte zog mit 17,71 Metern noch vorbei und steigerte wie zuvor Heß die Weltjahresbestleistung. Bronze holte der Italiener Andrea Dallavalle mit 17,19 Metern. Für das deutsche Team ist es die erste Medaille bei dieser EM.
Schon im ersten Versuch schockte Heß Konkurrenz. Dabei traf er das Brett beim Absprung nahezu perfekt und überbot die bereits von ihm gehaltene Weltjahresbestleistung noch einmal um zwei Zentimeter. Die Führung hielt lange, ehe der 29 Jahre alte in Kuba geborene Díaz Hernández im fünften Durchgang vorbeizog. Heß konnte nicht mehr kontern, durfte aber trotzdem sehr zufrieden mit seinem Auftritt sein, auch wenn ihm kein zweiter guter Sprung gelang.
Aufwärtstrend schon bei Olympia
2016 hatte er sich nach WM-Silber in der Halle in Amsterdam zum Freiluft-Europameister gekrönt, danach folgte viermal EM-Bronze unter dem Dach. Auch durch Verletzungen gelang es dem deutschen Serienmeister zwischenzeitlich lange nicht, sein bestes Niveau zu erreichen. Im vorigen Jahr meldete sich Heß dann mit Platz fünf bei der Freiluft-EM in Rom und Rang sieben bei Olympia in Paris in der erweiterten Weltspitze zurück. Seine Bestweite steht bei 17,52 Metern aus dem Jahr 2017.
Deutsche Hoffnungen auf eine EM-Medaille trägt in Apeldoorn am Abend auch noch Weitspringerin Malaika Mihambo. Am Sonntag zählt im Kugelstoßen Olympiasiegerin Yemisi Ogunleye zu den Favoritinnen. Die Mannheimerin übertraf in der Qualifikation mit 18,95 Metern im zweiten Versuch die geforderten 18,80 Meter. Die Niederländerin Jessica Schilder war mit 19,92 Metern klar am besten. "Ich gehe hier nicht so locker rein und sage: Die Goldmedaille gehört mir. Es ist ein Kampf, genauso, wie es auch bei Olympia war", sagte Ogunleye, die sich am Vormittag ein wenig schwertat.