Good-bye, Masha!

Was für ein »Paukenschlag« – wenngleich man damit aus rein sportlicher Sicht selbstverständlich auch immer irgendwie rechnen musste: Maria Sharapova hat ihren sofortigen Rücktritt vom Profitennis erklärt. Mit 32 Jahren. Verkündet hat »Masha« ihren Rücktritt, so wie man es von ihr erwarten durfte. Nicht über irgendeine Presseverlautbarung, sondern extravagant im Magazin »Vanity Fair«. Show und Theater – das ist, was wir in allererster Linie mit der hübschen Russin verbinden. Aber auch die Dopingaffäre – Stichwort: Meldonium. Davon hat sie sich sportlich nie mehr erholt.  Zuvor lief es für die Russin mit den Gardemaßen über Jahre hinweg glänzend. Karriere-Grand-Slam, Nummer Eins der Welt, hoch dotierte Werbeverträge ohne Ende, globaler Superstar. Zuletzt allerdings stand sie im weltweiten Ranking nicht einmal mehr unter den Top 300 und auch die Wildcards, die ihr von den Turnierveranstaltern rund um den Globus zuflogen, konnte sie nicht nutzen. Zu wenig für den Megastar mit den Mega-Ansprüchen…

Nun hat sie die Nase voll. Verständlich. Sie war und ist eine Diva. Auf und abseits des Courts. Dadurch, dass sie durch die Einnahme verbotener Substanzen 2016 bereits für 15 Monate aus dem Verkehr gezogen wurde, konnten sich Fans und Journalisten gleichermaßen bereits an ihre Abwesenheit gewöhnen. So wird aus dem eingangs vermeldeten »Paukenschlag« vermutlich doch wohl nur eine kleine Randnotiz. Schade eigentlich. Sie war zweifellos nett anzusehen. Es gabe jedoch stets einen Haken: wollte man sie sehen, musste man sie zwangsläufig auch hören. Aber das ist eine andere Geschichte. Wie dem auch sei: der Turniersieg 2017 in Tjanjin über die Weißrussin Aryna Sabalenka sollte demnach definitiv ihr letzter gewesen sein. Statt 20% »Sharapova« heißt es ab sofort 100% »Sugarpova«. Sie wird nun viel Zeit haben, ihre Gummisüßwaren weiterzuentwickeln…

Februar 2020 · Photocredit: Jürgen Hasenkopf